Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Dreieck des Drachen

Im Dreieck des Drachen

Titel: Im Dreieck des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
Internetverbindung konnten sie weiter an ihren Entdeckungen aus den Ruinen von Chatan forschen.
    »Jetzt erreichen wir vielleicht was«, meinte Karen und griff nach der Maus. Nachdem sie die seltsamen Eigenschaften des kristallenen Artefakts kennengelernt hatte, hatte sie Miyuki dringend gebeten, Stillschweigen zu bewahren, bis sie tiefer in die Geheimnisse der Sprache eindringen konnte. Ihre Freundin hatte nicht widersprochen. Beide Frauen waren zu verblüfft – und erschrocken – über ihre Entdeckung gewesen. Sie hatten das Artefakt im Safe von Miyukis Büro eingeschlossen.
    Karen öffnete eine Verbindung zur anthropologischen Fakultät der Universität Toronto, woraufhin eine rasche Suche unter dem Stichwort Rongorongo folgte. Es fanden sich sechs Websites. Sie ging zügig vor, denn sie hatte Angst, sogar diese dürftige Verbindung zu verlieren. Sie klickte auf eine Webadresse mit der Überschrift »Santiago Staff«. Aus ihren Forschungen wusste sie, dass dies eines der fünfundzwanzig bekannten authentischen Artefakte aus der Vergangenheit von Rapa Nui war.
    Auf dem Bildschirm erschien die Fotografie eines langen Holzstücks, in dessen Oberfläche winzige Hieroglyphen eingraviert waren. Unter dem Bild gab es eine detaillierte Wiedergabe der Inschrift. Karen markierte sie. Mehrere Symbole ähnelten denen auf dem Stern, den sie in der Kammer gefunden hatten. »Wir müssen die hier mit denen vergleichen, die wir fotografiert haben.«
    »Erledigt«, antwortete Gabriels körperlose Stimme.
    Das Bild auf einem benachbarten Monitor teilte sich in zwei Hälften. Auf der linken Seite spulte sich eine Kopie der Hieroglyphen auf der Santiago-Tafel ab, auf dem rechten die Inschrift auf dem Stern in der Kammer. Zunächst schien nichts übereinzustimmen – sie waren ähnlich, jedoch nicht identisch –, dann blieben die Bilder auf beiden Hälften plötzlich stehen. Zwei Hieroglyphen waren rot markiert:

    Miyuki blieb die Luft weg. »Die sehen fast gleich aus!«
    Karen runzelte die Stirn. Noch war sie nicht überzeugt. »Könnte Zufall sein. Wie viele verschiedene Möglichkeiten gibt es, einen Seestern wiederzugeben?« Lauter sagte sie: »Gabriel, kannst du nach weiteren Übereinstimmungen suchen?«
    »Schon erledigt.«
    Jetzt schrumpften die beiden sternförmigen Hieroglyphen zusammen, der Bildschirm teilte sich, und auf jeder Hälfte erschienen dreißig weitere Schriftzeichen. Menschliche Gestalten, seltsame Kreaturen, geometrische Formen – aber alle identisch!
    »Das ist wohl mehr als Zufall, würde ich meinen«, kommentierte Miyuki leise.
    »Im Ernst?«, sagte Karen.
    »Ich habe diese Daten den vorherigen hinzugefügt«, erläuterte Gabriel, »und schätze, dass die Sprache etwa hundertzwanzig Haupt-Hieroglyphen enthält, die, wenn man sie kombiniert, zwischen zwölfhundert und zweitausend Grund-Hieroglyphen ergeben. Mithilfe weiterer Daten könnte ich durchaus eine Übersetzung aufbauen.«
    Karens Augen wurden noch größer. »Das ist kaum zu fassen! Wenn Gabriel recht hat, könnte die Sternenkammer möglicherweise der Rosetta-Stein für diese alte Sprache sein, der endgültige Schlüssel für ein jahrhundertealtes Rätsel.« Sie ging wieder an ihren Computer. »Gabriel, ich werde dir die weiteren Rongorongo- Beispiele einspielen.« Am Hauptbildschirm fütterte sie die anderen Artefakte der Osterinseln ein: die Mamari-Tafel, die Große und Kleine Washington-Tafel, die Tahua-Tafel, die Aruku-Kurenga-Tafel, die Santiago-Tafel und die Kleine St.-Petersburg-Tafel.
    Anschließend richtete sich Karen auf und wandte sich an Miyuki. »Toronto besitzt nur diese neun Artefakte. Kann Gabriel die Datenbanken der anderen Universitäten selbstständig durchsuchen? Wenn wir die Hieroglyphen der anderen sechzehn Artefakte hinzufügen können …«
    »… wären unsere Chancen größer, die Sprache zu entziffern.« Miyuki erhob ebenfalls die Stimme. »Gabriel, kannst du eine weltweite Suche durchführen?«
    »Gewiss, Professor Nakano. Ich werde sogleich damit beginnen.«
    Karen umklammerte Miyukis Handgelenk. »Hast du eine Ahnung, was das bedeuten kann?« Voller Aufregung beantwortete sie die eigene Frage: »Jahrhundertelang haben Gelehrte versucht, die Rongorongo -Inschrift zu übersetzen. Wie alt ist sie? Woher stammt sie? Wer hat sie den Insulanern gebracht? Die gesamte verschollene Geschichte dieses Teils der Welt könnte schließlich enthüllt werden.«
    »Schraube deine Hoffnungen nicht zu hoch, Karen.«
    »Tu ich nicht«, log

Weitere Kostenlose Bücher