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Im Falle einer Falle

Im Falle einer Falle

Titel: Im Falle einer Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Geld?«
    »Meinen Informationen zufolge hatten mehrere Baufirmen Kostenvoranschläge für die Erschließung eines umfangreichen Siedlungsprojekts eingereicht. Finchley war der Anwalt der Kommission, die das Projekt finanzierte. Zugleich mit dem Kostenvoranschlag sollte ein Geldbetrag hinterlegt werden als Beweis für guten Glauben und einwandfreie Arbeit. Da diese Depositen den nicht erfolgreichen Bewerbern zurückgegeben wurden, handelte es sich zumeist um Schecks. Mir wurde jedoch berichtet, daß eine Baufirma ihren Kostenvoranschlag erst in letzter Minute einreichte und deshalb gezwungen war, vierzigtausend Dollar in bar herüberzuschicken. Sie riefen Finchley an, und der stimmte zu. Daraufhin schickten sie ihm das Geld. Es könnte im Haus gewesen sein, als Finchley erschossen wurde.«
    »Wer hat Ihnen das alles erzählt?« fragte ich.
    »Ein kleiner Vogel.«
    »Wie heißt die Baufirma, die das Bargeld hinterlegte?«
    Sellers sah mich an. »Wozu wollen Sie das wissen?«
    »Weil es mich interessiert.«
    »Offen gestanden, Donald, ich weiß es nicht.« Er kaute angestrengt auf seinem widerlichen Zigarrenstummel herum. »Aber ich hab’ so eine leise Ahnung, daß Sie’s vielleicht wissen. Und sollte sich herausstellen, daß ich recht habe und daß Sie es mir verheimlicht haben, dann brech’ ich Ihnen das Genick, und wenn’s mich selbst den Kopf kostet.« Er faßte mich nachdenklich ins Auge. »Okay, Donald, ich geb 5 Ihnen noch eine Chance. Rücken Sie mit der vollen Wahrheit heraus, und ich will sehen, was ich für Sie tun kann.« »Ich danke Ihnen.«
    »Sie haben allen Grund, mir dankbar zu sein. Ein anderer würde Sie einfach durch den Fleischwolf drehen. Hören Sie zu, ich kann Ihnen immerhin so viel verraten: Wir fahnden — in Verbindung mit dem Mord an Dale Finchley — nach einer Frau. Zur Tatzeit befand sich nachweislich eine Frau in der Villa, und wir vermuten, daß sie den Schuß abgefeuert hat. Es ist ferner erwiesen, daß eine Frau kurz nach dem Schuß aus dem Haus rannte. Wir wissen nicht, wo sie abgeblieben ist, wir wissen aber, daß Sie in der Gegend herumkutschierten. Es ist allgemein bekannt, daß Sie Frauen gegenüber gern den Ritter spielen, und so haben wir einigen Grund zu der Annahme, daß Sie diese Frau zur Finchley-Villa brachten und draußen warteten, bis sie wieder zum Vorschein kam.«
    »Das sind doch alles bloß Vermutungen.«
    »Oh, wir haben massenhaft Beweismaterial, aber wir binden einem Verdächtigen ja nicht alles auf die Nase, verstehen Sie?«
    »Ach so, ich gehöre also zu den Verdächtigen?«
    »Ja.«
    »Danke.«
    »Gern geschehen... Ich will Ihnen noch folgendes verraten: Wir haben Beweise dafür, daß Sie eine Frau namens Daphne Creston kennen, daß Sie im Travertine Hotel vorsprachen, daß Daphne Creston bei Ihnen war, daß Sie ihr Gepäck abholten und weiterfuhren, daß Sie in Eile waren und sich verdächtig benahmen. Was haben Sie dazu zu sagen?«
    »Nichts.«
    »Leugnen Sie es?«
    »Nein.«
    »Geben Sie es zu?«
    »Teils, teils.«
    »Wer ist Daphne Creston?«
    »Ich habe von einer Frau einen Auftrag bekommen. Ihren Namen sage ich nicht.«
    »Bertha weiß aber nichts davon«, wandte Sellers ein. »Die Frau kam nicht zu Ihnen in die Agentur.«
    »Möglich. Ich war in letzter Zeit ziemlich stark beschäftigt und bin einfach nicht dazu gekommen, Bertha ausführlich Bericht zu erstatten.«
    »Wozu hat diese Daphne Creston Sie angeheuert?«
    Ich zögerte und tat, als wäre ich nahe daran, es ihm zu erzählen, schüttelte dann aber den Kopf. »Bedaure, es ist eine vertrauliche Angelegenheit.«
    »Okay, halbe Portion, ich habe Sie gewarnt.«
    Sellers ging hinüber zum Telefon, wählte eine Nummer und sagte: »Hier spricht Sergeant Frank Sellers. Ich habe folgende Anweisung für Sie — 16-72-91-4 — dringend! Haben Sie das? Okay, Ende.«
    Danach besah er sich die Sitzgelegenheiten und pflanzte sich so nachdrücklich in den bequemsten Sessel der ganzen Wohnung, als hätte er die Absicht, dort eine ganze Woche zu überdauern. »Also, Donald, falls alles oder ein gewisser Prozentsatz von dem, was man uns erzählt hat, wahr ist, dann steht Ihnen ein Haufen Ärger bevor. Aber das brauche ich Ihnen ja wohl nicht erst zu sagen.«
    »Sicher. Angenommen ich hätte wirklich eine Frau zur Finchley-Villa gebracht; hätte draußen gewartet, während sie hineinging und Finchley ermordete; hätte sie wieder auf gelesen, zum Travertine Hotel zurückbefördert, wo sie wohnte, ihr Gepäck

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