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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh , Nailini
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sich das Forschungslabor für die Implantate in diesem Staat. Aber nachdem die Ergebnisse durch einen Sabotageakt zerstört wurden, hat der Rat diese Forschungen an einen geheimen Ort verlegt.“
    Talin spürte, wie ihre Finger sich in Clays Brust krallten. „Wollen Sie damit sagen, die Kinder sind in diesem geheimen Labor?“
    „Nur eine Vermutung“, korrigierte sie Judd. „Sie könnten auch noch andere Plätze haben. Aber dieses Labor ist bestimmt abgelegen genug, um die ganze Operation zu steuern.“
    Clay bedeckte beruhigend ihre Hand mit der seinen. „Gibt es denn eine Möglichkeit, Genaueres herauszufinden?“
    „Mein Kontakt konnte nur eine mediale Beteiligung bestätigen, weiter nichts.“
    „Glaubst du ihm?“
    Judd zuckte die Achseln. „Er ist loyal den Medialen gegenüber, wird sie also nicht verraten. Aber er hält das Implantationsprogramm für etwas Böses. Ich habe deutlich gemacht, dass die Möglichkeit besteht, dass die entführten Kinder als Testpersonen missbraucht werden.“
    Talin schluckte die aufsteigende Panik hinunter. „Glauben Sie das wirklich?“
    „Ich weiß nicht, welchen Wert es haben sollte, solch empfindliche Implantate an nicht-medialen Gehirnen auszuprobieren.“ Er zögerte. „Aber im Augenblick herrscht ein ziemliches Durcheinander im Medialnet. Der Rat ist abgelenkt. Vielleicht verlieren sie langsam die Kontrolle über Individuen, die sie früher in der Hand hatten.“
    Brenna machte ein ernstes Gesicht. „Die Bestien werfen ihre Ketten ab.“ Judd nahm Brennas Hand und küsste ihre Innenfläche.
    „Das würde erklären, warum man überhaupt Leichen findet– der Rat hätte bestimmt keine Spuren hinterlassen“, sagte Clay. „Kommt man irgendwie rein, um sich Gewissheit zu verschaffen?“
    „Das ist es ja gerade“, sagte Judd, der immer noch Brennas Hand hielt. „Wenn ich dir verrate, wo sich das Labor befindet, und du dort rumschnüffelst, fliegt mein Kontakt möglicherweise auf. Nur wenige Auserwählte haben Zugang zu diesen Daten.“
    „Aber wäre es das nicht wert– wenn wir dadurch Jons Leben retten könnten und das anderer, die sie noch nicht in ihrer Gewalt haben?“, fragte Talin. Sie war wütend auf den SnowDancer-Offizier, der so unbeteiligt wirkte.
    Dann entdeckte sie den verhaltenen Grimm in seinem Blick und erkannte, dass sie sich geirrt hatte. „Wenn man die Identität meines Kontakts aufdeckt und das Labor ein weiteres Mal an einen anderen Ort verlegt, können wir das Programm vielleicht nicht mehr aufhalten. Das würde Hunderttausende betreffen. Ich bitte Sie nicht, die Wahl zwischen diesem Jungen und den Medialenkindern zu treffen. Ich will damit nur sagen, dass es keine einfache Antwort auf Ihre Frage gibt.“
    Damit wurde Schwarzweiß zu Grau, und sie befand sich in einem moralischen Dilemma, für das es keine Lösung gab. „Ich nehme an, man kann sich nicht ungesehen hineinschleichen?“
    „Es befindet sich inmitten von Maisfeldern in Nebraska, gut einsehbar von allen Richtungen.“
    Clay dachte an die Geschichten, die Tally ihm über die geheimen Gänge und Höhlen erzählt hatte. „Was ist mit unterirdischen Zugängen? Sie müssen sich irgendwie versorgen– selbst wenn es nur um den medizinischen Nachschub geht. Das Ding kann nicht hermetisch abgeriegelt sein.“ Falls die Kinder wirklich dorthin gebracht wurden, musste es einen Weg geben, die Leichen zu entsorgen. Aber das verschwieg er lieber. Tally brach auch so schon das Herz– sie musste sich nicht noch solche Dinge anhören.
    Judd sah nachdenklich aus. „Sie könnten natürlich Teleportation benutzen, aber ich halte das für unwahrscheinlich. TP -Mediale sind dünn gesät– der Rat würde sie nicht unnötig einsetzen.“
    „Aber“, murmelte Brenna, „sie können die Sachen weder einfliegen noch mit Lastwagen hinschaffen, das würde den Standort verraten.“
    „Es muss also einen geheimen Zugang geben.“ Sein Instinkt verriet Clay, dass er richtiglag.
    „Schade, dass wir nicht selbst über einen TP -Medialen verfügen“, grummelte Talin.
    „Das würde auch nichts nutzen“, erklärte ihr Judd. „Sie brauchen ein Bild von dem Ort, an den sie gelangen wollen, besonders wenn er innerhalb eines Gebäudes liegt. Sonst stecken sie am Ende in einer Wand fest oder in einer Zimmerdecke, die eine Hälfte oben, die andere im Zimmer darunter. Sie wären auf der Stelle tot.“
    Talin schauderte.
    „Da ist noch etwas“, sagte Clay. „Jemand hat gesehen, wie Jon mitten auf der

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