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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh , Nailini
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Ordnung“, antwortete sie und küsste ihn flüchtig. „Aber nicht dort.“
    Ihre Befangenheit überraschte ihn– trotz der jahrzehntelangen Trennung waren sie schließlich keine Fremden–, er küsste sie auf die Wangen und drückte die Lippen sanft auf ihren Hals. Ihre Hand wanderte zu seinen Haaren. Clay war versucht, seine Hand auf ihre Brust zu legen, aber er klammerte sich an der Lehne fest, bis die Knöchel weiß hervortraten. Langsam. Er musste nicht nur ihren Körper, sondern auch ihren Verstand verführen. Er hatte sie schon einmal verloren. Sie sollte ihn niemals wieder verlassen, verdammt noch mal.
    „Und warum nicht dort?“, flüsterte er an ihrer Kehle und erforschte mit der Zungenspitze die sinnlich zarte Haut.
    Sie zuckte zusammen, knabberte aber dann zu seiner Überraschung mit kleinen, scharfen Menschenzähnen an seinem Ohr. Nie zuvor war er so nahe dran gewesen, sich nicht mehr zurückhalten zu können. „Ich habe meine Frage nicht vergessen.“ Aber sie würde ihn vollkommen wahnsinnig im Bett machen. Mein Gott, er konnte nicht länger warten.
    „Es ist nur… die ganze Sache ist beschämend und würdelos.“
    Damit hatte er überhaupt nicht gerechnet. Der Leopard wusste nicht genau, wie er reagieren sollte. „Nun ja“, sagte er, als er seine Stimme wiedergefunden hatte. „Wenn es je eine Herausforderung gab, dann ist es diese.“
    Sie zog ihn fest an den Haaren. „So habe ich das nicht gemeint.“ Sie klang sehr jung und vollkommen ehrlich.
    Unerwartet fühlte er sich genauso. „Wie wär’s, wenn du mir einen Versuch gestattest? Nur einmal?“ Er verhielt sich wie ein Teenager, der seine Braut auf den Rücksitz des Wagens bekommen wollte. Doch so konnte er nur mit Tally flirten– mit einer anderen Frau wäre es ihm nicht einmal in den Sinn gekommen. Und Talin ging es sicher ganz genauso. Das wusste er tief in seinem Innern.
    „Clay.“ Ihr heißes Gesicht lag an seiner Wange, ihre Nackenmuskeln waren angespannt. „Es wird nicht dazu kommen. Das habe ich dir doch schon gesagt.“
    Er bedeckte ihren Hals mit Küssen. „Nur einmal“, bat er und drückte einen Kuss hinter ihr Ohr, genoss das Beben in ihrem Körper. „Du darfst sogar die Zeit bestimmen.“
    „Lass das.“ Aber sie machte keine Anstalten, ihn aufzuhalten, als er sie weiter küsste und seine Lippen sich dabei immer mehr ihrem Mund näherten.
    „Wir werden nicht zusammen ins Bett gehen.“
    „Na, schön. Wir können es auch auf dem Küchentisch treiben“, murmelte er und versank in ihren schnellen Pulsschlägen, die ein Echo seines eigenen, donnernden Herzens waren. „Oder vielleicht auf den Kissen, du auf allen vieren. Das würde mir gefallen.“
    Sie stöhnte, ihre Lippen waren offen, heiß und feucht. Als sie sich voneinander lösten, leuchtete ihr Mund rot, und ihre Augen waren weit geöffnet. „Nein.“
    Er ließ es zu, dass der Leopard die Zähne bleckte. „Warum nicht? Es klappt doch gut zwischen uns.“ Und ganz sicher würde sie keinen anderen Mann mehr berühren. Tief in seiner Kehle braute sich ein Schrei zusammen.
    „Du bist mein Freund.“ Sie sah ihn finster an.„Sex würde doch nur unsere Freundschaft zerstören.“
    Er sah auf ihren trotzigen Mund und in ihre ausdrucksvollen Augen und verstand mit einem Mal, was sie nicht sagen konnte. Sexualität hatte ihre Kindheit zerstört, sie für lange Zeit so verwundet, dass sie das Zusammensein mit einem Mann als Waffe gegen sich selbst gerichtet hatte. Für Talin war Sex nichts Gutes und durfte deshalb nichts mit ihrer Beziehung zu tun haben.
    Denn, und auch das verstand er, ihre Beziehung war etwas sehr Wichtiges.
    Das Tier beruhigte sich. Aber er gab nicht auf, sondern fasste seine Beute genau ins Auge. „Ich bin ein gesunder Mann“, sagte er.
    „Und du hast Bedürfnisse.“ Alles Weiche war mit einem Mal aus ihrem Gesicht verschwunden. „Erspar mir alles Weitere– wenn ich nicht nachgebe, suchst du dir eine andere. Ist es das?“
     
    21
    Lachen war in diesem Moment unangebracht, entschied Clay. Eine Leopardin hätte ihm schon längst ihre Krallen gezeigt. „Nicht ganz.“
    „Ach, gibt es neue Entwicklungen?“, fragte sie schnippisch. „Männer sind doch alle gleich.“
    „Als gesunder Gestaltwandler“, fuhr er fort und ignorierte ihren abschätzigen Blick, „gehört Berührung zu meinem Leben. Ohne Körperkontakt werde ich zwar nicht gleich zu einem Wahnsinnigen– schließlich habe ich lange genug außerhalb eines Rudels gelebt und bin

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