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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh , Nailini
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Finger sich über ihre Schulter auf ihren Nacken zubewegten. Nachdem sie mehrere Stunden von ihm getrennt gewesen war, reagierte sie äußerst sensibel auf seine Nähe. Mehr noch, sie brauchte seine Berührung. Im gleichen Maß, wie ihre Abwehr durchbrochen wurde, wurde sie auch geerdet.
    „Was noch?“ Seine Stimme war ein tiefes Grollen.
    Sie musste erst ihre Gedanken neu ordnen. „Diana war eine fantastische Läuferin. Kunst, Sport, Mathematik– sie hatten ganz verschiedene Stärken, es gibt keine speziellen Verbindungen.“ Ihre Enttäuschung war spürbar.
    Clays Hand legte sich fest um ihren Nacken, und sie hatte den Eindruck, er war sich dieser besitzergreifenden Geste nicht einmal bewusst. „Was ist mit den anderen?“
    „Es liegen noch nicht alle Daten vollständig vor, aber zwei weitere waren Spitzensportler“, sagte sie, ihre Reaktion auf seine Berührung verwirrte sie. Sie fragte sich besorgt, welche Bedeutung das für sie beide hatte, und wollte gleichzeitig, dass er nicht damit aufhörte. „Dieser Junge hat jeden MCAT -Test mit Auszeichnung bestanden, der–“
    „Was?“, unterbrach Tamsyn. „Das sind doch sehr spezielle Tests. Normalerweise dienen sie der Einstufung von angehenden Medizinstudenten.“
    Talin war so überrascht, dass sie fast Clays heiße Hand vergessen hätte. Fast. „Man legt sie allen zukünftigen Shine -Kindern vor, zusammen mit vielen anderen Fragebögen. Man versucht herauszubekommen, worin sie gut sind.“
    „Aber sie sind dermaßen schwer.“ Tamsyn schüttelte den Kopf. „Nur M-Mediale sind wirklich gut darin, denn sie können in den Körper sehen.“
    „Dieser Junge war ein Mensch.“ Talin zweifelte nicht daran. „Das ist die einzige Sache, die mir bei Shine nicht gefällt. Sie weiten ihr Programm nicht auf Gestaltwandler aus.“
    „Menschenkinder mit besonderen Gaben“, sagte Clay ruhig. „Das ist die Verbindung.“
    Tammy sah Talin mit einem scharfen Blick an. „Und was ist mit Ihnen? Worin sind Sie gut?“
    „Ich?“ Talin zuckte die Achseln. „Das ist nichts Besonderes. Ich habe ein fotografisches Gedächtnis.“ Es sei denn, ihre Krankheit fraß Löcher hinein, aber daran wollte sie jetzt nicht denken. Es war schon schwierig genug, ihren Körper zur Konzentration zu zwingen, wenn auf ihrer Haut erotische Begierde brannte. Sie wollte so etwas nicht für Clay empfinden. Es rief die Befürchtung in ihr hervor, dass ihre Freundschaft sich dann unwiderruflich verändern könnte. „Ich vergesse nie etwas.“
    Clay ließ ihren Nacken los und zog an ihrem Pferdeschwanz. Als sie ihn überrascht ansah, sagte er: „Das ist etwas Besonderes, Tally. Wie viele Leute können das schon von sich behaupten.“
    Es versetzte ihr jedes Mal einen Stoß, wenn er den Spitznamen aus ihrer Kindheit benutzte. Sie hatte dieses Recht nie einem anderen zugestanden. „Aber wenn du recht hast“, sagte sie, als ihr mit plötzlichem Schrecken etwas klar wurde, „heißt das auch, Shine macht diese begabten Kinder durch sein Auswahlverfahren zu Zielscheiben.“
    Clay konnte den Schmerz, den er in Talin spürte, nicht ertragen und zog sie an sich. Er wappnete sich innerlich vor ihrer Abwehr, die aber diesmal ausblieb. Er konnte sich gerade noch davon abhalten, sie auf seinen Schoß zu ziehen. „Ich weiß, dass du an einen Maulwurf glaubst“, murmelte er, „aber könnte es nicht auch die gesamte Organisation sein?“
    „Nein.“ Sie schüttelte den Kopf, als wollte sie ihre Erstarrung über den Schock abschütteln. „Nein, sie kümmern sich wirklich um die Kinder. Die Hüter– so werden wir genannt– sind ausnahmslos ehemalige Shine -Kinder. Wir würden die Welt in Stücke reißen, um unsere Schutzbefohlenen zu finden. Rangi, der Hüter von Iain, hat gerade große familiäre Probleme, aber er ruft mich zweimal täglich an, um auf dem Laufenden zu bleiben. Die meisten anderen Entführten hatten noch keinen Hüter, sonst wäre ein Aufschrei durch unsere Reihen gegangen, das kannst du mir glauben. Wenn Shine nach leichten Opfern gesucht hätte, hätten sie sich nicht uns ausgesucht, um über die Kinder zu wachen.“
    Der Leopard schätzte ihre starke Hingabe an diejenigen, die unter ihrem Schutz standen. Aber zu weit durfte das auch nicht gehen– sobald sie Jon gefunden hatten, würde er sie, wenn es sein musste, zu Hunderten von Spezialisten schleppen. Sie durfte nicht sterben. Schluss und aus. Er kniff die Augen zusammen. „Drei deiner Kinder sind verschwunden. Warum sollten

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