Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh , Nailini
Vom Netzwerk:
ohne die Berührungen ausgekommen, die für DarkRiver-Leoparden selbstverständlich sind.“
    Sie sah ihn weiterhin mit zusammengekniffenen Augen an.
    „Aber“, sagte er, „es ist sehr wichtig für mich.“ Er war ein Einzelgänger, aber nicht ausgeschlossen. Nicht von den Leoparden. „Das ging mir als Kind ganz genauso.“
    Sie schlug die Arme übereinander. „Gerade eben hast du noch gesagt, du habest dich in deiner Jugend an ein Leben ohne Berührungen gewöhnt.“
    „Nein, ich habe gesagt, ich habe mich daran gewöhnt, ohne die für mein Rudel selbstverständlichen Berührungen zu leben“, korrigierte er sie. „Andere Berührungen haben mich geistig gesund erhalten. Du warst es.“
    „Ich weiß nicht, wovon du redest“, sagte sie und ließ die Arme wieder fallen.
    Aber er sah ihr an, dass sie sich sehr wohl erinnerte. An alle Gelegenheiten, bei denen sie auf seinen Schoß gekrabbelt war und keiner von ihnen ein Wort gesprochen hatte, während die Sonne hinter der vagen Silhouette der Stadt versunken war. An alle unschuldigen Umarmungen. An alle Male, an denen sie an seiner Hand sicher über den Schrott auf dem Hinterhof geklettert war.
    „Das war reine Freundschaft.“ Ihre Augen waren voller Erinnerungen. „Du warst mein bester Freund.“
    „Bin ich immer noch.“ War er auch, ganz gleichgültig, was er im Zorn gesagt hatte.
    „Also, warum…?“
    „Mehr willst du nicht? Wir wollen nur Freunde sein?“
    Sie zögerte, und dann nickte sie. „Freunde.“ Für Talin musste diese Beziehung etwas Reines haben, unbefleckt von Lust und dem Bösen, das daraus erwuchs.
    „Und wenn ich die Berührung einer Freundin brauche, wirst du sie mir dann geben?“
    Wachsam sah sie ihn an, sie kannte das Wesen der Katze. „Freunde küssen sich nicht.“
    „Ein Kuss unter Rudelgefährten wird genau genommen als etwas ganz Normales angesehen“, sagte er, „aber ich werde es nicht von dir verlangen, wenn du dich dabei unwohl fühlst. Ich will nur, was du mir schon vorher gegeben hast.“
    Umarmungen, freundliche Berührung ohne Erwartungen, ohne die dunklen Flecken der Sexualität. „Ja.“ Sie lächelte und schlang die Arme um ihn. „Ja.“
    Er umarmte sie auch. „Gut.“
    Ihr Gesicht zersprang fast unter dem Lächeln. So würde es funktionieren. Ohne das trübe Wasser der Begierde konnte sie vielleicht die Fehler vergessen, die sie beide gemacht hatten, und zu der Unschuld zurückkehren, die einst zwischen ihnen geherrscht hatte.
    Clay betete zu Gott, dass er wusste, was er da tat. Er saß mit ausgestreckten Beinen auf dem Teppich im Wohnzimmer von Nate und Tamsyn und musste sich zusammenreißen, um nicht vor Verzweiflung aufzustöhnen. Erst vor einigen Stunden hatte sich Talin zu freundschaftlicher Berührung bereit erklärt. Wenn sie nun nie den Schritt machte, ihn als Liebhaber zu akzeptieren? Denn das wollte er unter allen Umständen werden.
    Für den Leoparden waren sie Freunde, folgerichtig war jede Berührung freundschaftlich. Diese Katzenlogik gab ihm die Möglichkeit, mit ihr zu spielen und sie mit der Zeit, ganz allmählich, davon zu überzeugen, dass Sex das Positive zwischen ihnen nicht notwendigerweise zerstören musste. Aber er weigerte sich, in Betracht zu ziehen, dass sein Vorhaben misslingen könnte.
    „Tut mir leid, wenn ich zu spät bin“, unterbrach Mercys Stimme seine Gedanken.
    Mit ihrer Ankunft waren die Wächter– Clay, Vaughn, Nate, Dorian und Mercy– vollzählig. Lucas saß Clay gegenüber. Sascha hatte sich auf dem Sofa hinter ihm zusammengerollt. Normalerweise nahm Faith an ihren Sitzungen auch teil, hatte sich aber heute entschlossen, mit Talin und Tamsyn nach oben zu gehen. Clay war deswegen ein wenig beunruhigt. Aber andererseits, dachte er mit plötzlich aufflammendem Stolz, war Tally mehr als in der Lage dazu, alleine zurechtzukommen.
    „Okay“, sagte Lucas, „es geht um die Ratten.“ Er stellte die Fakten vor. „Wollen wir ihr Angebot annehmen und ihnen die Tunnel überlassen?“
    „Werden sie uns über alles informieren?“, fragte Mercy aus ihrem Sessel.
    Lucas nickte. „Der Pakt schließt die Anerkennung unserer Regeln ein.“
    „Es ist eine sehr wichtige Entscheidung“, sagte Nate, „ob wir ein anderes, wenn auch schwaches Raubtierrudel auf unserem Gebiet dulden.“
    „Wenn sie angreifen, ist der Pakt null und nichtig.“ Das Gesicht von Lucas zeigte eisige Entschlossenheit. „Innerhalb weniger Stunden wären sie tot.“
    „Strategisch“, sagte Vaughn,

Weitere Kostenlose Bücher