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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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gehen.«
    »Selbstverständlich, mein Lieber.« Montford schlug ihm auf die Schulter und begleitete ihn in die Halle. »Der Abend ist ohnehin vorüber. Viel Glück!«
    Vorn an der Tür schüttelte Montford ihm die Hand und entließ ihn ohne weitere Fragen.
    Wie erwartet war Penelope nicht geneigt, solches Verhalten einfach hinzunehmen, folgte ihm auf dem Fuße und zerrte an seinem Ärmel. »Was ist passiert?«
    Barnaby hielt inne, schaute auf sie herab und fragte sich, ob ihr eigentlich bewusst war, wie entlarvend ihr Benehmen, ihre Frage und seine unausweichliche Antwort für Montford und die anderen Gäste sein mussten, die längst das Empfangszimmer verlassen hatten und sie aufmerksam beobachteten.
    Nicht dass es eine Rolle spielte. Denn als er die Sorge entdeckte, die deutlich in den Tiefen ihrer dunklen Augen aufkeimte, blieben ihm die Worte im Halse stecken. Er schloss seine Hand über ihrer auf dem Ärmel. »Keine Ahnung. Stokes hat nur geschrieben, dass das Spiel losgeht. Mehr nicht.« Er deutete mit dem Kopf zur Tür. »Der Bote wird wissen, wo er sich aufhält. Ich werde hingehen und herausfinden, was passiert ist.« Zögernd sprach er weiter. »Sollte es irgendetwas Sachdienliches sein, werde ich Sie morgen Vormittag informieren.«
    Penelope war klar, dass ihm nichts anderes übrig blieb. Sie presste die Lippen aufeinander - um sich eine unkluge Bemerkung zu verkneifen, wie er vermutete - und nickte. »Danke.«
    Sie zog ihre Hand unter seiner hervor und trat zurück.
    Barnaby verabschiedete sich von ihr und den anderen Gästen mit einer Verbeugung, drehte sich um und verließ das Haus.
    »Pass auf mit dem Ding!«, zischte Smythe. Er hatte sich Jemmie und Dick an die Fersen geheftet, als die beiden die schwere, reich verzierte Uhr über die Treppe am Dienstboteneingang des vierten und letzten Hauses auf Alerts Liste manövrierten.
    Smythe war einen Kopf größer als die Burschen und ließ den Blick prüfend über die Straße schweifen. »Haltet ein!«, zischte er Sekunden später.
    Die Jungen hielten taumelnd inne; er konnte hören, wie ihnen der Atem aus Panik immer schwerer ging. Er schenkte dem Keuchen keine Beachtung und überflog wieder die Straße. Gleichgültig, ob Bullen oder Spaziergänger, mit der schweren Uhr als Beutestück mochte er niemandem in die Arme laufen. Die dunkle Straße schien leer zu sein, die Laternen brannten mit schwacher Flamme, und der Nebel, der hilfreicherweise zurückgekehrt war, verschluckte das spärliche Licht.
    Er strengte die Ohren an, hörte aber nichts. Noch nicht einmal entferntes Hufgeklapper, obwohl es sich um eine lange Straße handelte und die nächste Ecke weit weg lag. Smythe betrachtete die Jungen und hoffte, dass Alert auf ihn wartete. »Gut. Bewegt euch.«
    Die Jungen stolperten die letzten Stufen hinauf und winkelten die Uhr an - den vergoldeten Kasten, das schicke Zeigerwerk, die reichen Verzierungen um sie durch das Gatter an den letzten Stufen der aus dem Untergeschoss nach oben führenden Dienstbotentreppe zu schleppen. Smythe hielt das schwingende Gatter auf, bis sie es passiert hatten, schloss sich ihnen wieder an und schob den Riegel vor.
    Er nickte die Straße hinunter. »Da lang.« Seine Worte waren nicht mehr als ein dünnes Wispern. Aber die Jungen hatten es gehört und machten sich auf den Weg, hatten es eilig, die schwere Uhr abzustellen.
    Wie bei den drei anderen Häusern, in die sie eingestiegen waren, wartete die unauffällige schwarze Kutsche um die Ecke.
    Jemmie schaute auf, linste durch den düsteren Nebel. Wieder saß derselbe Mann auf dem Bock, der lächelnd hinunterschaute, wenn auch nicht zu ihnen, so doch auf die Uhr, mit der sie sich abmühten. Dann nickte er Smythe zu. »Gute Arbeit«, lobte er und reichte einen Beutel nach unten.
    Ohne dass man es ihnen befehlen musste, schleppten die Jungen die Uhr zum hinteren Teil der Kutsche. Smythe folgte und öffnete den Gepäckraum, wo eine Decke lag, um die Uhr einzuwickeln. Jemmie und Dick balancierten die Uhr, während Smythe sie in die Decke einschlug und das Bündel im Gepäckraum verstaute, direkt neben der eingehüllten Vase, die sie aus dem ersten, und der fest eingewickelten Statue, die sie aus Haus Nummer drei gestohlen hatten; das Bild aus der Bibliothek des zweiten Hauses lehnte an der Wand des Stauraumes.
    Als die beiden ihre Last losgeworden und für den Bruchteil einer Sekunde von jeglicher Anspannung befreit waren, warf Jemmie seinem neuen Freund einen Blick zu. Aber noch

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