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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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mein Vorgesetzter kann es sich nicht vorstellen. Und kein Regierungsmitglied, das ich kenne, wie etwa Barnabys Vater, hält sich noch in der Stadt auf.«
    Stokes seufzte. »Ich habe es versucht. Ich habe beschrieben, wie Alerts Plan vermutlich aussieht. Aber die da oben glauben, ich bilde mir das alles nur ein.«
    »Ob es uns gefällt oder nicht, die Kommissare haben recht. Aus ihrer Sicht.« Barnaby lehnte sich in die Ecke des Sofas. »Wir haben keine Beweise. Alles, was wir sagen, beruht auf Vermutungen und Spekulation.«
    Griselda schüttelte den Kopf. »Vermisste Jungen und ein Mord sind keine Spekulation.«
    »Genau.« Penelopes Stimme klang erheblich entschiedener, um nicht zu sagen: ausgesprochen kampflustig. »Schnupftabakdosen oder Vasen oder was auch immer Alert aus den Häusern stehlen will - all das interessiert mich nicht. Aber die Burschen müssen wir retten. Wenn die Polizei keine Streife durch die Straßen von Mayfair patrouillieren lassen will, dann müssen wir es eben machen.«
    Stokes und Barnaby fuhren gleichzeitig hoch. »Nein«, widersprachen sie wie aus einem Munde.
    Mit düsterer Miene schaute Penelope von einem zum anderen. »Aber ...«
    »Nein.« Barnaby hielt ihren Blick fest. »Wir können es uns nicht erlauben, nachts durch die Straßen zu schleichen, in der Hoffnung, dass wir Smythe und Alert in die Arme laufen.« Und stattdessen auf Gott weiß wen treffen. Rasch schob er die Vorstellung beiseite, dass Penelope sich in der Dunkelheit in verlassenen Gassen herumtrieb, verjagte die gepflasterten Stallungen und feuchtkalten Wiesen aus seinem Kopf. »Wir müssen uns etwas anderes überlegen, um der Sache näherzukommen. Zum Beispiel müssen wir uns überlegen, wie Alert das Diebesgut verkaufen will.« Er wandte sich an Stokes. »Wenn die Dinge tatsächlich überaus wertvoll sind, dann sind sie auch selten. Das wiederum heißt, sie sind auf Anhieb wiederzuerkennen. Die gewöhnlichen Hehler werden den Teufel tun und sich mit solchem Kram belasten.«
    »Stimmt.« Stokes verzog das Gesicht. »Aber wie ...«
    »Er muss irgendetwas geplant haben. Ich frage mich ...« Barnaby überlegte einen Moment, bis er seine Frage klarer formulieren konnte. »Könnte es sein, dass Alert die Diebstähle sozusagen im Auftrag durchführt? Kann es sein, dass er bestimmte Dinge stiehlt, von denen er weiß, dass es Leute gibt, die sie haben wollen und viel Geld dafür zahlen, wenn er sie ausliefert?«
    Fragend schaute er Stokes an, der die Schultern zuckte.
    »Könnte sein. Aber da wir das Diebesgut nicht kennen, bringt uns das auch nicht weiter.«
    Aber immerhin hatte es Penelope von ihrer Vorstellung abgebracht, durch die Straßen in Mayfair zu marschieren. Mit ein wenig Glück dachte sie jetzt darüber nach, wen Alert wohl als Käufer im Blick hatte. Barnaby gratulierte sich gerade dazu, den Strom ihrer Gedanken abgelenkt zu haben, als Griselda das Wort ergriff - und zeigte, dass zumindest sie sich nicht im Geringsten hatte ablenken lassen.
    »Dessen ungeachtet müssen wir es vermeiden, Smythe in die Ecke zu treiben, solange die Jungen bei ihm sind.« Griselda suchte Penelopes Blick. »Wenn erfahrene Einbrecher wie er unterwegs sind, dann führen sie ihre Burschen fest an der Leine. Wenn wir Smythe also in die Quere kommen, wie er gerade zu einem Haus unterwegs ist oder von einem zurückkehrt, wird er Geiseln bei sich haben. Und er wird sie auch als Geiseln benutzen. Mag sein, dass er bisher noch nicht als Mörder in Erscheinung getreten ist, aber er hat Jemmies Mutter erstickt und war Horrys Großmutter auf den Fersen. Wenn wir ihn in die Enge treiben, solange er die Jungen bei sich hat...«
    Penelope zog eine Grimasse und plumpste wieder auf das Sofa. »Sie haben recht. Verdammt. Aber wir müssen doch etwas tun, um unsere Jungen zurückzubekommen.«
    Niemand hatte einen Vorschlag zu machen. Barnaby ließ den Blick durch die kleine Runde schweifen. Während Penelope und Griselda das Augenmerk darauf gerichtet hatten, die Jungen zu retten, und sie sich höchstens in zweiter Linie dafür interessierten, die Einbrüche zu vereiteln, lag der Fall für Stokes genau umgekehrt.
    Aus seiner Sicht handelte es sich bei den Einbrüchen um eine Bedrohung, der er aus beruflichen Gründen zu begegnen hatte, und zwar nicht nur er, sondern die gesamte Polizei. Die Rettung der Jungen gehörte für ihn zur Verhinderung der Einbrüche, und das war auch der Grund, weshalb er Alert unbedingt schnappen musste.
    Und was ihn betraf...

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