Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
Fragen allzu oberflächlich zu beantworten, bot ihm stattdessen eine Kostprobe ihrer überragenden Intelligenz. Das wiederum wusste der Lord, alles andere als ein Dummkopf, sehr wohl zu schätzen.
    Und mehr noch, er bemerkte, wie Montfords Begeisterung für die Vorhaben des Findelhauses und Penelopes Rolle darin mehr und mehr wuchs; und er stellte fest, dass man es durchaus als Ehre betrachten durfte, von Penelope ins Vertrauen gezogen zu werden und an ihrer geistigen Welt teilhaben zu dürfen. Denn es war offensichtlich, dass es nicht viele Menschen gab - das galt besonders für Männer -, die es mit ihren geistigen Fähigkeiten aufnehmen konnten.
    Der Gedanke ließ ihn lächeln. Er schaute zu, wie sie Montford, obwohl er sich dessen höchstwahrscheinlich bewusst war, unwissentlich verführte und wie sehr er es genoss, auf solche Weise verführt zu werden.
    Als das Dessert serviert wurde, war Montford sichtlich zufrieden mit all dem, was er über das Findelhaus erfahren hatte. Er lenkte seine Aufmerksamkeit auf Barnaby, indem er sich über die Polizei und die jüngsten politischen Manöver erkundigte, die die Truppe betrafen.
    Zu seiner Überraschung folgte Penelope ihm und behauptete ihre Meinung in der Unterhaltung, die sich zu einer eingehenden Besprechung über polizeiliche Vorhaben, über Personalangelegenheiten und über Vorurteile, die das erwartete Ergebnis betrafen, auswuchs.
    Als sie in das Empfangszimmer zurückschlenderten, unterhielten sie sich immer noch darüber, und das ging in der nächsten Stunde auch noch so fort. Doch nachdem der Tee serviert und getrunken worden war, neigte sich der Abend langsam dem Ende zu.
    Montford wandte sich wieder an Penelope. »Meine Liebe, gleich morgen werde ich eine Tratte an das Haus schicken. Außerdem möchte ich Sie wieder einladen, sobald wir alle im neuen Jahr in die Stadt zurückgekehrt sind, um weitere Möglichkeiten der Unterstützung zu erörtern. Ich ziehe es vor, bestimmte Vorhaben zu stärken, langfristige Vorhaben mit nachhaltiger Wirkung. Besonders ein paar Erziehungs- und Ausbildungsprogramme, die ein wenig moderner sind.«
    Erfreut reichte Penelope ihm die Hand. »Sie sind im Findelhaus jederzeit willkommen, Mylord. Auch ich werde in der Zwischenzeit über geeignete Maßnahmen nachdenken.«
    Montford nahm ihre Hand in seine und tätschelte sie. »Sie und Ihre Schwester machen Ihrer Mutter alle Ehre.« Er lächelte aufrichtig, als er ihre Hand wieder losließ, und wandte sich an Barnaby. »Ich muss gestehen, es ist herzergreifend zu sehen, wie ein junges Paar aus Ihren Kreisen, das sich noch nie wegen der nächsten Mahlzeit den Kopf zerbrechen musste, sich so hingebungsvoll um jene kümmert, denen das Glück weniger hold ist. Sie«, er nickte in Penelopes Richtung, »durch Ihre Arbeit im Findelhaus, und Sie«, er nickte in Barnabys Richtung, »durch Ihre Arbeit für die Polizei, dadurch, dass Sie Verbrechen aufklären und die Verbrecher vor Gericht bringen, ganz gleich, ob sie ein teures Tuch tragen oder nicht.«
    Montford lächelte ihnen freundlich zu. Seine nächsten Worte klangen so, als wolle er einen Segen sprechen. »Sie sind ein bemerkenswertes Paar ... und ich warne Sie, ich möchte in jedem Fall zur Hochzeit eingeladen werden.«
    »John?«
    Lord Montford drehte sich zu Lady Hancock, und so entging ihm das Schweigen, das auf seine Bemerkung folgte.
    Barnaby ließ den Blick über Penelope schweifen, die zwar zurückschaute; aber anders als üblich gab es diesmal kein stummes Einverständnis zwischen ihnen.
    Er wusste nicht, was er sagen sollte, denn es wollte ihm einfach nichts einfallen. Seine Gedanken waren wie in den Bann geschlagen, und ihr schien es nicht anders zu ergehen.
    Dass es ihnen beiden die Sprache verschlagen hatte ... dass sie vollkommen hilflos geworden waren ... einzig und allein wegen des Wortes »Hochzeit« ... das musste eine Bedeutung haben.
    Aber um welche Bedeutung es sich genau handelte, das zu ermitteln blieb ihm nicht die Zeit, als es lautstark pochte und Montfords Butler zur Tür eilte.
    Einen Moment später kehrte der Mann mürrisch zurück und streckte Barnaby das Serviertablett mit dem gefalteten Blatt Papier entgegen. »Eine dringliche Nachricht von Scotland Yard, Sir.«
    Barnaby nahm das Blatt, öffnete und las Stokes’ ungelenke Handschrift: Das Spiel geht los.
    Er stopfte das Papier in seine Tasche, nickte den anderen kurz zu und drehte sich zu Montford. »Ich bitte um Verzeihung, Mylord, aber ich muss

Weitere Kostenlose Bücher