Im Feuer der Nacht
Arbeitszimmern gestohlen wurden?«
Barnaby nickte.
Langsam verlor der Earl die Geduld. »Was wurde gestohlen?«
Barnaby reichte ihm die anderen Listen. »Diese Gegenstände. Unser Haupttäter hat Smythe angewiesen, sie für ihn einzusammeln.«
Der Earl überflog die Papiere. Es dauerte nicht lange, bis er die Bedeutung der Listen begriffen hatte, besonders als es um das gestohlene Objekt aus seinem eigenen Haus ging. »Die Statuette der Großtante deiner Mutter?«
Barnaby nickte. »Zusammen mit all den anderen Dingen.«
Die Freundlichkeit war restlos aus den Zügen des Earls gewichen. »Das alles hat er an sich genommen?«
»Alles bis auf die Dinge aus dem letzten Haus. Aber er hatte noch nicht die Zeit, das Diebesgut abzusetzen. Dank deiner und Smythes Aussage wissen wir jetzt auch, wer er ist.«
Wieder lächelte der Earl, diesmal allerdings eher wie ein Raubtier auf Beutezug.
Penelope stellte schließlich die entscheidende Frage. »Wo wohnt Cameron?«
Der Earl wusste es. »Er wohnt mit Seiner Lordschaft in Huntingdons Haus.«
Nachdem der Earl ihnen versichert hatte, dass Lord Huntingdon noch auf den Beinen war und sie empfangen würde, obwohl es schon kurz vor zwei Uhr war, machte die Truppe sich auf den Weg zu Huntingdons Anwesen, das sich glücklicherweise in der nahe gelegenen Dover Street befand.
Stokes zog zwei Konstabler von ihrer Patrouille in St. James ab und übertrug ihnen die Verantwortung für Smythe. Lord Cothelstone hatte darauf bestanden, dass der Mann ebenfalls mitkommen musste, sodass schließlich eine kleine Prozession durch Huntingdons Tür ins Haus marschierte.
Es war Huntingdons Butler persönlich, der sich um die Truppe kümmerte und dabei großes Geschick bewies. Da der Earl häufig zu Besuch kam, überließ er es ihm und Barnaby, ohne Begleitung zu Lord Huntingdon ins Arbeitszimmer zu eilen, komplimentierte anschließend Stokes, Griselda und Penelope ins Wohnzimmer und verfrachtete Mostyn, die Burschen, die Konstabler und Smythe auf die Stühle, die aufgereiht im Korridor standen, der in die Haupthalle führte.
Es dauerte keine fünf Minuten, als der Butler zurückkehrte und die gesamte Truppe in das innere Heiligtum seines Herrn führte.
Huntingdon, ein großer, korpulenter Mann, war kein Dummkopf. Reglos hörte er zu, als Barnaby und Stokes den Fall nach bestem Kenntnisstand schilderten, dabei den Mann beschuldigten, der den Burschen und Smythe als Mr. Alert bekannt war und von dem sie glaubten, dass es sich um Douglas Cameron, den Privatsekretär Seiner Lordschaft, handelte.
Schließlich wurde dem Lord erklärt, dass Smythe den Verdächtigen durch den Anblick und die Jungen ihn an der Stimme identifizieren konnten. Aufmerksam musterte Huntingdon die drei und nickte. »Ausgezeichnet. Die Geschichte strapaziert ein wenig die übliche Glaubwürdigkeit, aber diese Listen sind teuflisch. Es ist zweifellos seine Handschrift, und es handelte sich zweifellos um die Häuser, die er in meiner Begleitung sehr häufig aufgesucht hat. Ich sehe keinerlei Grund, Cameron nicht zu überprüfen. Falls er sich durch irgendeine überraschende Wendung des Schicksals als unschuldig erweisen sollte, wird nichts geschehen.«
Barnaby senkte den Kopf. »Vielen Dank, Mylord.«
»Allerdings«, Huntingdon streckte den Finger in die Höhe, »werden wir ordnungsgemäß vorgehen.« Kaum hatte Seine Lordschaft zu Ende gesprochen, gab er auch schon Anweisung, wer wo zu stehen hatte und was jeder tun sollte.
Zwei Türen an jeder Seite des langen Arbeitszimmers führten in angrenzende Räume, und jede Tür war mit einer großen Spanischen Wand abgeschirmt. Huntingdon schickte Smythe mit den zwei Konstablern hinter einen Wandschirm, Griselda, Penelope und die beiden Jungen hinter den anderen.
»Ich möchte, dass Sie die Jungen erst dann nach vorn bringen, wenn ich den Befehl gebe. Adairs Butler wird sich hinter der Haupttür aufhalten. Sobald ich ihm das Zeichen gebe, wird er in die Halle eilen und sich zu Ihnen begeben, um Ihnen zu sagen, dass Sie eintreten sollen. Ich möchte, dass Sie die Jungen hinter dem Schirm versteckt halten, wo sie uns zwar hören, aber nicht sehen können.«
Huntingdon musterte Penelope mit durchdringendem Blick. »Miss Ashford, ich verlasse mich auf Sie, dass Sie mir berichten, ob die Jungen meinen Privatsekretär zutreffend als den Mann identifizieren, den sie belauscht haben, als er Smythe instruiert hat. Wenn Sie mein Stichwort hören, treten Sie hervor und berichten
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