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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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mir.«
    Penelope nickte. »Ja, Sir.« Zusammen mit Griselda und den Burschen verschwand sie im Zimmer nebenan.
    Als alles nach Huntingdons Vorstellungen arrangiert war - der Earl und Barnaby standen rechts hinter ihm am Schreibtisch, Stokes links an der Wand -, klingelte der Lord nach seinem Butler und wies ihn an, Cameron zu holen. »Hören Sie, Fergus ... kein Wort darüber, wer zu Besuch ist.«
    Der Butler zog ein beleidigtes Gesicht. »Selbstverständlich nicht, Mylord.«
    Huntingdon ließ den Blick zwischen Stokes und Barnaby hin und her schweifen. »Gentlemen, ich weiß um Ihr Interesse an der Angelegenheit. Aber ich werde das Verhör führen. Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie schweigen würden, gleichgültig, was Cameron auch sagen mag.«
    Stokes schien nicht zufrieden, nickte aber. Barnaby stimmte bereitwilliger zu; er schätzte die Taktik Seiner Lordschaft und sah keinen Grund, ihm das Verhör aus den fähigen Händen zu nehmen.
    Eine Minute verrann, bis die Tür geöffnet wurde und Cameron eintrat.
    Barnaby musterte ihn aufmerksam. Das Haar, durchschnittlich braun und modisch geschnitten, war leicht zerwühlt, die blassen Wangen zart gerötet. Vor Kurzem hatte Huntingdon erwähnt, dass er Cameron nicht gebeten hatte, sich für den Abend verfügbar zu halten, während Fergus behauptet hatte, der Mann sei seit neun Uhr unterwegs gewesen und vor gar nicht langer Zeit zurückgekehrt.
    Cameron war so gut gekleidet wie immer, gepflegt, aber unauffällig. Er zögerte eine kleine Ewigkeit, nur zu verständlich beim Anblick des unerwarteten Besuchs, schloss die Tür und eilte ein paar Schritte nach vorn. Mit dem üblichen arroganten Blick betrachtete er die Versammlung, Barnabys Vater und Huntingdon allerdings mit deutlich unterwürfigerer Miene.
    Barnaby bemerkte es genau, wie auch Camerons eher unvoreingenommene Haltung ihm gegenüber. Die Standesunterschiede waren dem Mann kristallklar vor Augen: Die Menschen unterhalb seines gesellschaftlichen Ranges behandelte er arrogant und geringschätzig, all die über ihm, wie Huntingdon und den Earl, unterwürfig und kriecherisch, und denen, die er wie Barnaby als gleichwertig betrachtete, begegnete er mit unaufgeregter Gelassenheit. Barnabys Erfahrung sprach dafür, dass er nur deshalb verstärkten Wert darauf legte, seinen Platz in der Welt zu betonen, weil er sich genau dieses Platzes nicht mehr sicher sein konnte.
    Einen Schritt vor dem Tisch blieb Cameron stehen. Wie bei jedem guten Sekretär gab seine Miene nichts zu erkennen, noch nicht einmal Neugier. »Ja, Mylord?«
    »Cameron.« Huntingdon legte seine Hände auf sein Notizbuch und schaute den Mann ausdruckslos an. »Diese Gentlemen haben sich mit einer verstörenden Geschichte an mich gewandt. Es scheint, als würden sie glauben, dass Sie ...«
    Huntingdon fasste den Fall kurz zusammen, sparte unwichtige Einzelheiten aus und konzentrierte sich stattdessen auf die Fakten und Schlussfolgerungen.
    Als der Lord die Listen erwähnte, hatte Barnaby den Eindruck, dass Cameron erblasste. Es mochte allerdings auch nur daran liegen, dass die Röte in seinen Wangen sich langsam verflüchtigte.
    Ungeachtet dessen hielt er Camerons Schuld innerhalb weniger Minuten für erwiesen - und war überzeugt, dass Stokes, sein Vater und Huntingdon es ebenso sahen.
    Aber der Mann zeigte keinerlei Reaktion. Obwohl Huntingdon anfangs verkündet hatte, dass er verdächtigt wurde, hinter den beschriebenen Verbrechen zu stehen, blieb Cameron bei seiner unnahbaren Haltung. Ungeachtet seiner Selbstbeherrschung hätte jeder unschuldige Mann doch zumindest ein Anzeichen der Überraschung oder der Erschütterung gezeigt - oder wenigstens der Bestürzung -, wenn man ihn über solche Anschuldigungen in Kenntnis setzte.
    Cameron dagegen wartete geduldig, bis Huntingdon am Ende seines Berichts angekommen war. »Nun, Sir?«, schloss er, »können Sie uns über den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte aufklären?«
    Jetzt erst lächelte Cameron, lächelte den Lord einladend an, dann den Earl, als wollte er sie auffordern, mit ihm gemeinsam über den Witz zu lachen. »Mylord, diese ganze Geschichte ist frei erfunden, zumindest soweit es die Unterstellung betrifft, ich wäre beteiligt.«
    Mit einer Handbewegung fegte er die Vorstellung vom Tisch, zusammen mit den Listen, die neben Huntingdons Notizbuch lagen. »Ich habe keine Ahnung, welcher Verdacht auf mich gefallen ist. Aber ich versichere Ihnen, dass ich mit dieser ... Serie von Einbrüchen

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