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Im Feuer der Nacht

Titel: Im Feuer der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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wenig höher und fuhr mit ihrer offensichtlich eingeübten Rede fort. »Wie Sie wissen, bin ich zu Ihnen gekommen, um Sie wegen der vier vermissten Jungen um Hilfe zu bitten, und ich widme mich einzig und allein dieser Aufgabe. Um des Erfolges willen müssen wir Zusammenarbeiten, Seite an Seite, und ich bin überzeugt, dass weder Sie noch ich es dulden können, wenn persönliches Unbehagen sich in diese Arbeit mischt.«
    Barnaby stand immer noch an der Tür und zog die Brauen hoch. »Persönliches Unbehagen?«
    In ihren Augen funkelte es temperamentvoll. »Wie es sich zwangsläufig ergeben würde, sollten Sie sich an meine Fersen heften. Denn ich verspüre nicht den Wunsch, die Bekanntschaft mit Ihnen zu vertiefen.«
    Barnaby musterte sie eine ganze Weile. »Verstehe«, bemerkte er dann sanft. Er war neugierig darauf gewesen, welchen Kurs sie wohl einschlagen würde. Stundenlang hatte er sich den Kopf darüber zerbrochen, hatte dann aber beschlossen, sich von ihr überraschen zu lassen. Und genau das hatte sie getan, war dabei aufrichtiger und gleichzeitig starrköpfiger gewesen, als er es erwartet hatte.
    Nicht dass Ersteres ihr helfen würde, sich an Letzteres zu halten, selbst wenn Penelope, wie er jetzt vermutete, nicht zögern würde, seine Ehre als Gentleman als Waffe gegen ihn zu richten, um ihn auf Abstand zu zwingen.
    Der Trick würde gut zu ihr passen. Nach diesem Kuss, nach allem, was er offenbart hatte, zweifelte er daran, dass es noch irgendetwas auf dieser Welt gab, was ihn leichtfertig von seinem Weg abbringen konnte.
    Barnaby spazierte ein paar Schritte zu ihr, blieb direkt vor ihr stehen und schaute ihr in die Augen. »Und wenn ich nicht einverstanden bin?«
    Penelope verzog das Gesicht. »Sie ziehen keinerlei Vorteil daraus, eine persönliche Beziehung zu mir einzugehen. Ich hatte angenommen, dass Sie darüber Bescheid wüssten. Ich bin nicht auf der Suche nach einer Heirat, nach einem Ehemann, der mir das Dach über dem Kopf garantiert - wofür ich sehr gut selbst sorgen kann -, wenn ich umgekehrt seiner Obhut überantwortet werde und er das Recht erhält, mich einzuschränken und zu kontrollieren.«
    Barnaby schätzte ihre Worte. Aber selbst dadurch würde er sich nicht zurückhalten lassen.
    Und er hegte keinerlei Zweifel mehr daran, welchen Kurs sein Verhältnis zu ihr genommen hatte. Es war nicht das, was er selbst vorhergesagt hätte ... oder sich ausgesucht, wenn er die Wahl gehabt hätte ... aber er hatte keine Wahl gehabt.
    Dennoch begriff er immer noch nicht ganz, wie sich so vieles hatte ändern können, nur weil sie in sein Leben spaziert war. Sogar sein Blick auf die Salons hatte sich verändert; es war, als hätte sie ihm die Augen geöffnet. In diese Kreise war er hineingeboren worden, und als er Lady Carlyles Empfangszimmer betreten hatte, hatte er an sich selbst einen Respekt vor diesen Menschen entdeckt, den er niemals zuvor empfunden hatte.
    Barnaby war ein Teil dieser Welt, und doch kein Teil von ihr. Trotz seines Protests war er immer noch der Mann, den seine Mutter in ihm zu sehen wünschte. Der Mann, der durch das Geburtsrecht ausgezeichnet war, der dritte Sohn des Earl of Cothelstone. Er war der, der er war, und er konnte es nicht leugnen. Durch ihre bloße Anwesenheit brachte Penelope es fertig, ihm die Maske der Unnahbarkeit vom Gesicht zu reißen und den Mann darunter zu entblößen. Was war dieser Mann anderes als ein echter Nachfahre seiner Ahnen, die sich einst auf Eroberungszüge begeben hatten?
    Aber das hatte ihm nie gereicht, wie es Penelope nie gereicht hatte, die Tochter des Viscount Calverton zu sein. Es sagte nur wenig darüber aus, was sie war, geschweige denn alles über sie - über das, was sie ausmachte. Penelope war die einzige Frau in den Salons, die wusste, was ihn antrieb, weil der gleiche Grund sie vorwärtsdrängte - etwas zu suchen und zu finden, zu ergreifen, das Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.
    Heute war Barnaby zum ersten Mal nicht allein gewesen, als er sich auf den Weg in die Slums und zurück in den Salon gemacht hatte. Sie war bei ihm gewesen, an seiner Seite; die Zeit, die sie gemeinsam in den untersten Kreisen verbracht hatten, hatte das betont, was in ihrem Leben echt und bedeutsam war. Glanz und Glitter in den Salons versteckten und verhüllten so viele Dinge, machten es noch schwieriger, den Blick zu schärfen, zu erkennen und das Leben zu begreifen.
    Barnaby wusste längst, was er wollte: Sie sollte die Lady an seiner Seite

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