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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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kann«, meinte Clancy lachend. »Und Sie halten diese Stelle für geeignet?« »Kann schon sein. Ich habe darüber gelesen. Jedenfalls werde ich es versuchen, und den Männern steht eine Pause zu.«
    Aha, dachte Clancy, so siehst du aus. Aber egal, wenn sie Gold fanden, wäre der Tag gerettet. Dann sagte er:
    »Sie haben zwei Siebe. Dürfte ich es auch mal probieren?« »Natürlich.«
    Es dauerte nicht lange, bis die anderen Männer entdeckten, was die Offiziere vorhatten, und sie kamen ans Ufer und feuerten sie an, manche baten auch um einen Versuch. Es war der aufregendste Nachmittag seit langem, obwohl letztlich nichts gefunden wurde, was auch nur im Entferntesten mit Gold zu tun hatte. Doch der Major galt fortan als prima Kerl. Clancy versprach dem ersten Mann, der Gold fand, einen halben Pint Whisky, trank ihn aber selbst, während er im dahinschwindenden Tageslicht Wasser und Sand verzweifelt nach Seifengold durchsiebte. Moorabi, der aus der großen Stadt der Weißen zurückkehrte, betrachtete die Männer fasziniert. Er war es, der Jack vor den Abtrünnigen gerettet und einem Mann die Ohren abgeschnitten hatte. Er hatte gesehen, wie sie in den Busch ritten, und später Jack entdeckt, der mit Soldaten unterwegs war. Ein seltsamer Anblick.
    Doch vielleicht war das hier ja ihr Ziel. Sie sprangen johlend um zwei Männer herum, die Sand wuschen, und dann wurde ihm klar, was das zu bedeuten hatte. Ilkepala hatte ihm erzählt, dass sich immer mehr Weiße in den Busch wagten, um Bach- und Flussbetten nach den gelben Steinen zu durchsuchen, von denen Jack Drew immer geredet hatte. Nach dem Zeug, das er in seinem Gürtel getragen hatte. Mittlerweile wussten sie, dass es Gold hieß und teuer gehandelt wurde.
    Moorabi schüttelte den Kopf angesichts der Soldaten, die sich so prächtig amüsierten und nicht einmal Wachposten aufgestellt hatten. Er hätte ihre Pferde verscheuchen, ihre Zelte verbrennen können… aber wozu? Er hatte interessante Neuigkeiten für Ilkepala. Jack Drew und die Soldaten waren auf Goldjagd.
     
    Jack wäre nicht überrascht gewesen, hätte er erfahren, dass der Major bereits seinem Drang zur Goldsuche nachgegeben hatte, immerhin hatte er jeden Abend seit ihrem Aufbruch in einem Buch zu diesem Thema gelesen.
    »Ein großer Leser«, hatte Clancy zu Jack gesagt. »Ich selbst hab es nicht mit Büchern, aber mein Bruder James hat immer seine Nase in ein Buch gesteckt und nur Schwierigkeiten bekommen.« »Durch ein Buch?«
    »Zu viel Wissen, sagte meine Mum. Er hatte alles über die Probleme der Iren mit den Engländern gelesen und wollte unbedingt dahin zurück, um für sie zu kämpfen. Ist schließlich im Gefängnis gelandet, der Narr.«
    Jack war fasziniert. »Irische Freunde von mir wurden
     
    nach Neusüdwales deportiert; man nannte sie die Politischen. Ging es dabei um dieselbe Sache?« »In der Tat. Ich habe versucht, meinen Bruder hierher zu holen, aber sie haben aufgehört, Gefangene herzuschicken. So ein Pech. Die Leute auf der Randolph dürften unter den Letzten gewesen sein.«
    Manchmal betrachtete Jack es trotz des grauenhaften Transportschiffes und der Gewalt auf Mudies Gefängnisfarm als Glück, dass man ihn deportiert hatte. Sieben Jahre in Newgate wären mindestens ebenso schlimm gewesen. Immerhin war er besser in Form denn je und hatte mehr gelernt, als alle Bücher der Welt ihm hätten beibringen können.
    Er ritt auf eine Lichtung und sah nach oben zum Gipfel des Mount Beerwah. Er spürte Zuversicht, denn er befand sich auf heimischem Gebiet; hier kannte er jedes Fleckchen wie seine Westentasche. Bald ritt er selbstsicher durch den offenen Busch, immer auf der Spur von Kirk und seinen Polizisten, die alle Vorsicht in den Wind geschlagen hatten, große Lagerfeuer entzündeten und keinerlei Versuch unternahmen, ihre Spuren zu verwischen, obwohl sie sich tief im feindlichen Gebiet befanden.
    Der Busch hatte sich nicht verändert, sirrte in der Nachmittagshitze, Zikaden summten, rotgrünes Laub leuchtete in der Sonne, ein kleiner Dirijiri zupfte aufgeregt an seinem Nest, und ein Stück weiter hatte ein Python seine dicken Rundungen um einen Baum geschlungen und hielt sich für unsichtbar.
    Jack durchquerte einen Engpass am Fuß des Berges, wobei er einen Schwarm Kakadus aufschreckte, die kreischend aufflogen, doch interessierte er sich mehr für die Tatsache, dass hier keine Pferde durchgekommen waren. Also hatte er einen Tag Vorsprung vor Kirk.
    Er lächelte erfreut und stieg bis über

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