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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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zu schieben, während er gleichzeitig seine Tasche und den Schlafsack wegwarf, um leichter durch den Fluss zu kommen. Immerhin hing sein Leben davon ab. Von allen verrückten Dingen, die er je getan hatte, bereute er nun am meisten, dass er den Major als Bürohengst bezeichnet hatte, der noch nie aktiven Dienst geleistet hatte, mit dem Kirk selbst jedoch auch nicht aufwarten konnte. Es war ihm immer gelungen, Posten im Büro zu erwischen, bis er in die Verwaltung aufgestiegen war, und er hatte gewiss noch nie hoch zu Ross einen Fluss durchquert, sondern immer nur in hochrädrigen, robusten Wagen, die jemand anders lenkte.
    Sie hatten das sandige Ufer erreicht und wateten ins trübe Wasser, als Kirks Pferd auf einmal nach hinten drängte und vor dem Wasser zurückscheute. Während der Inspektor das Tier unter Kontrolle zu bringen suchte, ging ein Keuchen durch die Reihen seiner Männer.
    Am anderen Ufer konnte Kirk die Umrisse dunkler Gestalten ausmachen, Stammeskrieger mit langen Speeren, die sie erwarteten. Still und drohend standen sie da. Der Ehrfurcht gebietende Anblick stürzte Kirks Männer in Verwirrung. Manche schossen drauflos, andere trieben ihre Pferde kühn in den Fluss, um ihn weiter unten zu überqueren, wieder andere sprangen von den Tieren, um neben ihnen her zu schwimmen.
    Kirks Entscheidung war gefallen. Er begriff, dass man ihn in eine Position manövriert hatte, in der ihre Waffen nichts nützten. Er wendete sein Pferd und ritt auf Teufel komm raus am Ufer entlang nach Süden, noch bevor das Gebrüll von der Hügelflanke erscholl und die Stammesleute sich ins Gefecht stürzten.
    Einige Männer hatten ihre Gewehre weggeworfen, um besser schwimmen zu können, und Bussamarai befahl, die Waffen gemeinsam mit den Patronengürteln zu bergen. Er beobachtete die Schlacht am Fluss. Schon waren vier Abtrünnige den Speeren zum Opfer gefallen, und der Fluss hatte ihre Leichen davon geschwemmt. Ein Mann bemühte sich, im Sattel seines aufgescheuchten Pferdes zu bleiben, während zwei andere ihn herunterzerren wollten. Zwei hatten es ans gegenüberliegende Ufer geschafft, zwei hatte man gefangen genommen, einige liefen noch frei herum. So viel zu den Krokodilaugen, doch wo steckte ihr weißer Boss? Er musste noch unter den Schwimmenden
    sein.
    Im Zwielicht waren sie schwer auszumachen, doch Bussamarai befahl, beide Ufer gründlich abzusuchen. Dann kehrten die übrigen Krieger mit ihren beiden Gefangenen im Kanu vom gegenüberliegenden Ufer zurück.
    »Was ist mit den Pferden?«, fragte einer. »Behaltet die Sättel und das Zaumzeug und lasst sie laufen«, sagte Bussamarai geistesabwesend und starrte zu den schwarzen Gefangenen hinüber, die wie begossene Pudel daherkamen.
    »Warum kämpft ihr gegen eure eigenen Leute?«
    Einer der Männer ratterte eine Antwort in einer Sprache herunter, die Bussamarai nicht kannte, und der andere erklärte hastig: »Sie zwingen uns, die weißen Schweine. Sie sagen, sie töten uns, wenn wir nicht kämpfen.«
    »Seid ihr gute Kämpfer?« »Ja… nein. Tun Schwarzen nicht weh.«
    Bussamarai wandte sich an seine Männer. »Mal sehen, wie sie kämpfen können. Gebt jedem eine Keule. Sie können gegeneinander antreten.«
    Ungeachtet ihrer Proteste wurden sie auf eine Lichtung geführt, und als sich das Publikum versammelt hatte, erging der Befehl zum Kampf. »Der Verlierer muss zurück in den Fluss«, sagte Bussamarai.
    Das gab ihnen Auftrieb. Sie kämpften tückisch mit den schweren Keulen, bis beide so geschwächt und blutig waren, dass sie die Waffen nicht länger schwingen konnten. Bald wälzten sie sich am Boden und boxten und bissen einander.
     
    »Und das wollen Krieger sein«, sagte der Häuptling angewidert. »Sie taugen gar nichts. Ich hatte auf einen guten Kampf gehofft.«
    Er trat dem einen Gefangenen in den Hintern und befahl, sie sollten aufhören. »Was machen wir nun mit ihnen?«
    Es hagelte Vorschläge, wie man mit den Verrätern verfahren solle, wobei es die meisten Ideen an Brutalität durchaus mit den Methoden der schwarzen Polizei aufnehmen konnten, doch letztlich entschied Bussamarai, dass sie zu erschießen seien. Zur großen Enttäuschung seiner Krieger ließ der Häuptling ein Gewehr holen und erteilte einem seiner Freunde den Befehl, die Männer zu töten.
    Nach wenigen Minuten war alles vorbei, die Leichen trieben im Fluss, und alles konzentrierte sich auf die Suche nach den Überlebenden, vor allem nach dem weißen Boss.
     
    Kirk warf seine Kappe und

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