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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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die Baumwipfel, von denen manche noch in Blüte standen, sah einen großen Adler über sich dahinschweben und beneidete ihn um seine Aussicht; dann dachte er an Ferrington und seine Soldaten und wurde wütend.
    Warum nur mussten all die Menschen herkommen und alles zerstören? Er wusste, dass noch immer Rinder und Pferde durch den Busch trampelten, und wenn sie erst eingefangen waren, würden auch die Stationen bald wieder die normale Arbeit aufnehmen.
    Müde führte er sein Pferd über den steinigen Grund zu dem Ort, den die Schwarzen »Wasser sprudelt hoch« nannten und während der Regenzeit nie aufsuchten. Es war eine seltsame, einsame Nische mit tropischen Palmen und exotischen blühenden Büschen, die sich um eine Quelle drängten, die in einen tiefen Felsteich mündete. Jack liebte diese Stelle. Er fesselte seinem Pferd die Vorderbeine und ließ es in der Nähe grasen, während er zwei Fische im tiefer gelegenen Bach fing, die eine gute Mahlzeit abgaben. Danach schlief er im weichen Gras unter den Palmen glücklich ein.
    Am Morgen stieß Kirk auf einen Überrest der Grosvenor-Station – eine verlassene Schäferhütte, die über der Tür noch ein Brett mit dem eingebrannten Namen des Anwesens trug. Drinnen war es feucht und muffig, da der Regen durch das Reetdach auf eine darunter liegende Strohmatratze getropft war, und im Kamin hauste eine Armee von Spinnen.
    »Der Kerl muss in aller Eile aufgebrochen sein«, meinte
    Kirk. »Hat nicht mal seine Stiefel mitgenommen.«
    »Die will ich!«, meldete sich Wally, doch sein Anführer
    befahl ihm, sie hinzustellen und um Erlaubnis zu bitten. Sie nahmen nicht nur die Stiefel mit, sondern auch von Rüsselkäfern befallenes Mehl, Tee und getrocknetes Rindfleisch, das die Polizisten als gute Beute betrachteten.
    Dann teilten sie sich wieder, um nach dem Wohnhaus zu suchen. Die Schäferhütten lagen meist weit davon entfernt. Wer in diesem Land den Posten eines Schäfers übernahm, ging ein Risiko ein, und nur wenige waren verrückt genug, eine so einsame und gefährliche Aufgabe zu übernehmen. Man saß nur da und zählte die Tiere, redete mit sich selbst und wartete auf einen Viehhüter, der einem die wöchentliche Ration brachte.
    Gute fünfundzwanzig Meilen weiter fanden sie schließlich die ausgebrannte Ruine des Hauses, von dem nur noch der Schornstein stand. Sie beschlossen, dort zu lagern, wie Bussamarais Männer es schon vermutet hatten, da sie so die Berge im Rücken und einen Brunnen in der Nähe hatten. Als Kirk seine Wasserflasche füllen wollte, stieß einer der Schwarzen einen Warnruf aus.
    Der Inspektor fuhr herum, erinnerte sich wieder an die umherstreunenden Schwarzen. Wally trat neben ihn.
    »Passen auf, schlechtes Wasser. Kann giftig sein.«
    Kirk schob den hölzernen Deckel beiseite und schnüffelte.
    »Riecht ganz normal. Offensichtlich haben sie kein totes
    Getier ins Wasser geworfen.« »Andere Wege«, meinte Wally. »Besser warten.« Sie füllten den Eimer mit Wasser aus dem Brunnen und stellten ihn neben einen Baum, da sie hofften, ein paar Tiere würden die Vorkoster spielen, jedoch ohne Erfolg.
    »Einer von euch probiert das Wasser. Er kann mir sagen, ob etwas nicht stimmt« befahl Kirk, doch die Männer knurrten nur feindselig und wandten sich ab.
    »Na schön. Wir brauchen Wasser. Toby, du holst alle Wasserflaschen und füllst sie am Fluss, während die anderen Jungs sich ums Essen kümmern.«
    »Nicht mehr viel Rationen da, Boss«, sagte Wally, als er seine Wasserflasche übergab. »Nur noch Trockenspeck.« »Was? Ich wusste gar nicht, dass wir so knapp sind. Dann müsst ihr auf die Jagd gehen. Sucht etwas zu essen, viel Buschfutter, was?«
    Wally betrachtete seine nackten Füße. »Besseres Essen als Buschfutter hier, Boss.« »Und das wäre?«
    Er deutete auf eine einsame Kuh, die auf einer nahe gelegenen Weide graste.
    »Ich weiß nicht recht, ich glaube nicht, dass wir…«
    Zu spät. Wally hatte bereits sein Gewehr gehoben und die Kuh erschossen. Sie hob erstaunt den Kopf, wankte zur Seite und sackte schwer zu Boden.
    »Na gut«, meinte Kirk, »besser als Känguru. Ihr geht hin und zerlegt sie.«
    Doch dazu blieb keine Zeit. Sie hatten Glück, dass Toby rasch auf den Schuss reagiert, sein flinkes Pferd gewendet und die Stammeskrieger entdeckt hatte, die den Hügel herunter rannten.
    Er zeigte schreiend auf sie und preschte in den Busch, der den Fluss säumte. Blitzschnell rannten auch die anderen Polizisten zu ihren Pferden, um ihm

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