Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
Vom Netzwerk:
ihn zu. Er sah nur das riesige Tier und nicht das Gewehr, mit dem der Reiter auf ihn zielte. Der Sergeant erschoss ihn und rief: »Absitzen! Nachladen! In Deckung! Zusammenbleiben! Bleibt zusammen!«
    Während er die Befehle erteilte, blieb er mit seinem Pferd in Bewegung, falls weitere Speere heranflogen, dann trabte er zu den beiden Männern, die sich um den Major kümmerten, der stöhnend dalag, den Speer in der Hüfte.
    »Zieht ihn raus!«, brüllte er. »Zieht das verdammte Ding raus, er darf nicht im Wind schwanken, das macht die Wunde noch schlimmer.«
    Ein Soldat schaute ihn entsetzt an. »Er blutet, Sarge. Ich will ihm nicht noch mehr wehtun.« »Himmel!« Rapper drängte sein Pferd näher heran, beugte sich vor, riss den Speer heraus und schleuderte ihn davon. »Jetzt tragt ihn rüber. In Deckung.«
    Er trieb die Pferde zusammen und band sie an Bäume, wobei er weiterbrüllte: »Na los, bildet einen Kreis! In Deckung bleiben, eng zusammen! Da kommt noch mehr, seid auf der Hut.«
    Sergeant Rapper war in seinem Element. Er befand sich in einer echten Schlacht und hatte das Kommando, eine Prüfung, die er bestehen würde. Sollten die Schwarzen doch kommen und sich eine Tracht Prügel abholen! Er saß ab und lief zum Major hinüber.
    Die beiden Männer hatten ihn auf eine Decke gebettet, und der Sergeant setzte sich neben ihn.
    »Es wird gut«, sagte er, als Ferrington sprechen wollte.
    »Ganz ruhig. Sie wurden von einem Speer getroffen. Ich musste Ihre Jacke und Ihr Hemd zerschneiden, um mir die Wunde anzusehen. Blutet ganz schön.«
     
    Er sah, wie der Major nickte. Dann nahm er sein Bajonett und schnitt die Reste der Kleidung weg, befahl den Umstehenden, Tücher und Verbände zu holen. Missmutig knurrte er: »Was steht ihr hier herum, hier gibt’s nichts zu sehen.«
    Er war erleichtert, dass der Major stoisch die Zähne zusammenbiss, während Rapper ihn behandelte, und sich kaum ein Stöhnen erlaubte, obwohl die gezackte Wunde tief war. Der Sergeant überlegte fieberhaft, was zu tun sei, gelangte aber zu dem Schluss, dass Ferrington wohl oder übel reiten musste. Sie konnten nicht darauf vertrauen, dass der Angreifer einen Alleingang gewagt hatte, und darauf warten, dass der ganze Trupp über sie herfiel.
    Doch wohin? Weiterreiten oder umkehren? Der Major war nicht umgekehrt, als es Clancy erwischte; er hatte gesagt, sie hätten eine Aufgabe zu erfüllen.
    Er beugte sich zu Ferrington hinunter. »Wir können nicht hier bleiben. Ruhen Sie sich aus, danach müssen Sie wieder aufs Pferd, Major. Meinen Sie, es geht?«
    Ferrington seufzte mit schmerzverzerrtem Gesicht und holte tief Luft. »Ja.« »Der Befehl lautete weiterzureiten. Richtig?« »Ja.« »Dann machen wir, dass wir aus diesem Wald ins offene Gelände kommen, und suchen einen sicheren Ort, an dem Sie bleiben können.« Er hockte sich hin. »Nun, jetzt haben wir gefunden, wonach wir gesucht haben. Und ich habe den Schwarzen erwischt, der Sie verletzt hat.« Ferrington nickte. »Gut. Wasser… könnte ich etwas Wasser haben?«
     
    Die Schwarzen waren da draußen. Die Pferde spürten es, zerrten an den Lederriemen, mit denen sie festgebunden waren, und stampften nervös mit den Hufen. Rapper beobachtete sie. Sie wussten vor Einbruch der Dunkelheit weg, denn dann konnten sich die Schwarzen ungehindert anschleichen. Vermutlich warteten sie nur auf diese Gelegenheit.
    »Also müssen wir uns dem Angriff stellen«, sagte er zu sich. »Wir müssen die Schweine loswerden. Falls ich mich irre und wir ganz allein hier sind, umso besser; habe ich Recht, werden wir ihnen einen anständigen Kampf liefern.«
    Er sprach ruhig mit seinen Männern, fühlte sich wie Wellington vor der Schlacht und bereitete sie auf die erste schwierige Aufgabe vor: Zunächst mussten sie den Major aufs Pferd hieven, ohne ihm allzu wehzutun. Ein weiterer Mann würde mit ihm reiten, um ihn festzuhalten.
    Rapper befahl, dass sie sich nicht davonschleichen, sondern angreifen, mit ihren Pferden vorpreschen und ins Gebüsch feuern sollten. Sie saßen auf und stoben auf Befehl des Sergeants los.
    Um sie herum sprangen verblüffte Stammesleute aus der Deckung, wo sie offensichtlich auf die Dunkelheit gewartet hatten.
    Kugeln pfiffen ihnen um die Ohren, Schreie ertönten, wenn sie ihr Ziel trafen, und zwanzig Berittene donnerten unbarmherzig über sie hinweg.
    Die unmittelbare Bedrohung war damit vorüber, doch Rapper war noch nicht fertig. Er rief: »Kehrtmachen!« Seine Truppe wusste, was zu

Weitere Kostenlose Bücher