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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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finden.«
    Kirk sah ihn erfreut an. »Hat er sich etwa verirrt? Der Major und der Leutnant haben sich verirrt? Haben ihre Truppe in die falsche Richtung geführt? Warte ab, bis das bekannt wird. Also ist er doch nicht so oberschlau! Aber wie willst du ihn finden, wenn er und seine Männer durch die Gegend irren?« »Ich habe ihn schon einmal gefunden…« »Muss ein verdammter Zufall gewesen sein«, knurrte Kirk. »Ich verlange, dass wir ihn sich selbst überlassen und dorthin reiten, wo Clancy auf uns wartet. Ich befehle dir, mich zu ihm zu bringen und mir von dort aus den nächsten Viehweg zu zeigen.«
    Jack beachtete ihn nicht, sondern konzentrierte sich auf einen Reiter, der in der Ferne langsam über einen Hügelkamm ritt. Er fragte sich, wer das sein mochte.
    Beim Näherkommen brachte der Reiter sein Pferd zum
    Stehen und beobachtete sie ruhig.
    »Wer zum Teufel ist das?«, fragte Kirk, dann brüllte er:
    »He! Da drüben! Wer sind Sie?« Er wollte schon auf den geheimnisvollen Reiter zupreschen, als Jack die Zügel seines Pferdes packte und es zurückriss.
    »Hier bleiben! Das ist kein Weißer.« »Wirklich nicht? Dann muss es einer von meinen Männern sein, der den Wilden irgendwie entkommen ist.« »Es ist keiner Ihrer Männer. Oder tragen die einen Knochen durch die Nase?« »Wenn es ein Wilder ist, erschieß ihn. Schnell! Auf die Idee, mir ein Gewehr mitzubringen, bist du wohl nicht gekommen, was? Ich hätte ihn rasch erledigt.«
    »Halten Sie den Mund, und bleiben Sie hier. Keine
    Bewegung. Ich sehe nach, was er vorhat.«
    Jack bewegte sich ruhig auf den Reiter zu und nickte, als er ihn erkannte.
    »Ich hätte es wissen müssen«, meinte er lächelnd. »Wer sonst reitet yarraman? Sei gegrüßt, Moorabi. Was führt dich her?« »Die Soldaten kommen. Das Volk möchte, dass sie umkehren.«
    Jack zuckte die Achseln. »Das geht nicht. Sie müssen weiter nach Norden bis dahin, wo das Feuer war…« Er berührte zaghaft sein Gesicht. »Dann kehren sie um. Sie wollen nur nachschauen, ob die Weißen sicher in ihre Häuser zurückkehren können.« Er schaute Moorabi offen an. »Können sie das?« »Es ist nicht klug. Noch nicht.« »Warum noch nicht?« »Ilkepala sucht Frieden. Bussamarai will Krieg.« »Gewiss kann Ilkepala großen Zauber vollbringen und Geisterlieder singen, um den Frieden zu erzwingen.« »Er ist sehr mächtig, aber Bussamarai hat die Krieger und trägt eine Kummerlast, die er nicht ablegen kann.«
    Er verstand den Hinweis auf die Trauer und das bei den Schwarzen übliche Verfahren. Jack wusste, dass es einen machtvollen Zauber brauchen würde, um so wichtige Stammesangelegenheiten zu beeinflussen, war aber froh zu hören, dass nicht alle Schwarzen den Krieg wünschten. Immerhin ein Anfang.
     
    »Der Mann, der die Soldaten führt«, sagte er, »der Mann in der roten Jacke, der ein Schwert trägt, will auch keinen Krieg. Er wünscht, dass die Weißen hier in Frieden leben können und die Schwarzen ebenfalls. Daher wäre es gut, wenn die Häuptlinge miteinander reden könnten«, fügte er hinzu. »Zwei Krieger.
    Könntest du diese Botschaft überbringen? Und wo sind sie überhaupt? Die Soldaten, meine ich.«
    Moorabi drehte sich um und zeigte mit dem Finger. »Sie kommen durchs Bunya-Bunya-Land.«
    »Ach so, verstehe.« Ihm fiel ein, dass die Bunya-Kiefern essbare Samen trugen, die sehr beliebt waren, und dass schwarze Familien in die Gegend zogen, um sie zu ernten.
    »Besser, du hilfst dem anderen Häuptling, der die Hitzekrankheit hat.« Moorabi überreichte Jack einen kleinen Beutel mit weißem Pulver. »Gib ihm rasch diese Medizin, sonst stirbt er.« »Was ist das?« »Das Gleiche hat Ilkepala dir gegeben, als du von dem Gewehr und dem Feuer krank warst.« Jack war verblüfft. »Das war Ilkepala? Er hat mir geholfen? Warum hätte er das tun sollen?« »Vielleicht findet er dich noch nützlich.« Der schwarze Mann zuckte die Achseln. »Vielleicht hat er Medizin an dir ausprobiert.« Jack wusste nicht so recht, ob das ein Scherz sein sollte, doch Ilkepalas Bote fügte hinzu: »Er sagt, in der Morgen- und Abenddämmerung einen Daumen voll von dem Pulver mit Wasser geben.«
    »Ist er noch in dem Lager, in dem wir ihn zurückgelassen haben?« »Ja. Kennst du das Hochland von Kianga?« Jack nickte und deutete nach Westen. »Warum sollte ich diesen Weg nehmen?« »Weil auf der anderen Seite Ebenen sind, da können die Pferde leichter laufen.« »Aber so verpasse ich die Soldaten. Ich muss sie

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