Im Feuer der Smaragde
benebelt vom Schmerz, um etwas zu sagen, und fiel einfach in Ohnmacht.
Sie ritten in Formation, immer zu viert, die Uniformen zugeknöpft, die Kappen gerade, die Patronengurte über der Schulter, die Gewehre in leichten Halterungen neben dem Knie. Sogar ihre Stiefel hatten sie poliert. Rapper fand, sie sahen gefährlich aus, und das gefiel ihm gut. Er ließ sein Pferd traben und suchte die Gegend systematisch nach Lagerfeuern ab. Den Lagerfeuern der Schwarzen. Er wusste nicht, wo die Männer steckten, konnte aber immerhin sehen, wo sie gewesen waren, und von dort aus weitersuchen.
Bussamarai erfuhr vom Verlust so vieler guter Männer im Bunya-Bunya-Wald und verfiel in Trauer. Nun plagten ihn Zweifel. Er hatte gesagt, sie könnten die Weißen angreifen, ohne gegen ihre Schusswaffen anzurennen, doch diesmal war es ihnen nicht gelungen. Obgleich die Soldaten umzingelt und in der Unterzahl waren, hatten sie so überraschend angegriffen, dass die Gewehre ihr schlimmes Werk tun konnten.
Einige seiner Männer waren ohnehin nicht mehr mit dem Herzen dabei. Erfreut, dass sie die Krokodilaugen besiegt und Rache genommen hatten, waren sie in ihre neuen Lager weiter im Norden gezogen, wo sie ein normales Leben führen konnten.
Sie erklärten, die Weißen würden ohnehin irgendwann zurückkehren und das Land besiedeln, warum also nicht gleich nachgeben?
»Darum geht es nicht«, hatte Bussamarai wieder und wieder gesagt. »Dies ist unser Land. Wenn die Weißen es haben wollen, müssen sie darum kämpfen. Habt ihr denn gar keine Selbstachtung? Wollt ihr einfach weggehen und sagen, nehmt unser Essen, unsere heiligen Stätten, nehmt sie nur. Nein! Nein! Glaubt nicht, sie würden euch nicht wieder vertreiben, denn es wird so kommen. Es ist nur eine Frage der Zeit…«
Das wussten sie selbst. Sie verstanden, was geschah, wollten aber ihr Leben noch so lange wie möglich genießen, mit ihren Frauen und Kindern zusammen sein und die neuen Gebiete erforschen, was ihnen die dort heimischen Stämme erlaubt hatten.
Ein Ältester sagte barsch: »Sie suchen nicht den Tod.« Aufgebracht verwies Bussamarai ihn des Lagers, verbannte ihn aus dem Land der Tingum, womit er schwere Vergeltung riskierte, doch der Alte sah ihn nur traurig an und zog von dannen.
Dieses Ereignis führte Ilkepala wenige Tage darauf in
Bussamarais gunyah, gefolgt von mehreren Frauen.
»Was tun sie hier?«, wollte der Kriegsführer wissen.
»Sie reisen, weil sie zu ihren Männern wollen.« Bussamarai wandte sich an die Frau, die die Gruppe
anführte.
»Geht zurück. Ihr seid hier nicht erwünscht.«
»Unsere Söhne und Männer brauchen uns«, erwiderte sie streng. »Ich möchte wissen, ob meine Söhne anständig ernährt werden, du kannst mich nicht aufhalten.« Mit diesen Worten marschierte sie davon, gefolgt von ihren Begleiterinnen, und der Häuptling ließ sie ziehen. »Sie sind nicht die Einzigen«, sagte Ilkepala. »Es gibt jetzt viele Frauen in den Lagern, sie suchen Nahrung für die Männer, während diese deine Befehle erwarten. Wird es ein Korrobori geben, bei dem die Menschen die Trauergesänge für die toten Krieger anstimmen können?« »Nein.«
Bussamarai lieferte keine Erklärung für seine ungewöhnliche Entscheidung. Es war ein Befehl, mehr nicht. Ilkepala hingegen verstand seine Gründe und hielt es für das Beste, sie nicht auszusprechen, da der Häuptling ausgesprochen schlecht gelaunt war.
Der Magier wusste, dass sich bei einer Versammlung aller Krieger Unruhe ausbreiten und sich auf die Männer ausdehnen konnte, die bisher noch kampfesmutig waren. »Was hast du jetzt vor?«, fragte er. »Das weiß nur ich«, entgegnete Bussamarai wütend, was jedoch nicht der Wahrheit entsprach. Er hatte noch keinen Plan. Die Soldaten zogen im Schneckentempo nach Norden, sodass er in Ruhe einen Angriff vorbereiten konnte, der sie auslöschen und ihn vor weiteren Verlusten schützen würde. Er hatte Ilkepala nicht gesagt, dass für jeden der fünfzehn Getöteten zwei oder drei andere Männer weggingen, was ihm große Sorgen machte.
»Was ist mit den Waffen?«, fragte Bussamarai seinen Freund Nungulla. »Es wird Zeit, dass dein Spion sich für unsere Großzügigkeit bedankt.«
Nungulla schauderte. »Der Spion wurde gesehen, wie er nach Süden ritt, doch er schien nicht zu wissen, wo die Soldaten sind, was verständlich ist; immerhin gehörten sie zu unterschiedlichen Kriegertrupps.« »Dann sollte man ihn führen.« »Das war vereinbart, doch
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