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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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verlassen, da wir kein Geld mehr haben. Wir leben schon jetzt von Geliehenem.« »Guter Gott. Wir bezahlen Ihre Rechnung, Adrian. Das ist kein Grund für eine übereilte Abreise.«
    Er schüttelte den Kopf. »Es hat keinen Sinn zu bleiben. Wir müssen nach Hause.«
     
    Bei seiner Rückkehr teilte er Jessie mit, dass er Fahrkarten für übermorgen besorgt und ihrer Mutter telegrafiert habe, sie solle sie abholen.
    »Ich fahre nicht mit!« »Dann bleib hier und lass dich auf die Straße setzen. Ich habe die Hotelrechnung bis morgen bezahlt, das war’s. Du besitzt keinen Penny. Tu einmal im Leben, was man dir sagt! Du hättest nie herkommen dürfen, bevor der Major bereit war, dich zu empfangen. Du hast dir alles selbst zuzuschreiben. Kein Wunder, dass er die Nase voll von dir hat.«
    Georgina ahnte Schlimmes und suchte Jessie am nächsten Morgen erneut auf. Sie hatte einen langen Sommermantel und einige leichte Kleider gekauft, dazu ein paar Leinenschuhe, die Jessie auf dem Schiff tragen konnte. In der Manteltasche steckte eine perlenbestickte Geldbörse mit zwanzig Pfund darin.
    Jessie weigerte sich jedoch, die Sachen anzunehmen.
    »Doch, das werden Sie«, beharrte Georgina. »Ich weiß noch sehr gut, wie es war, nur mit den Kleidern, die ich auf dem Leib trug, in der Stadt zu landen. Nehmen Sie die Sachen, und hören Sie auf mit dem Getue.« »Aber ich fahre nicht nach Hause, Georgina.« »Wohin wollen Sie denn dann? Auf Emerald Downs gibt es keine Unterkunft für Sie.« »Ich dachte, ich könnte vielleicht in Ihr Hotel ziehen. Das haben Sie doch vorgeschlagen.«
    »Und Sie haben abgelehnt. Außerdem hat Adrian mittlerweile entschieden, dass Sie beide nach Sydney zurückkehren. Ich weiß, Ihre Mutter wird sich freuen, sie war äußerst besorgt, vor allem nach den Unruhen auf der Farm. Glauben Sie mir, es ist das Beste, und eine Seereise dürfte Ihnen jetzt gut tun.«
    Jessie zuckte die Achseln und setzte sich auf die Kante des ungemachten Bettes. »Ich habe mich völlig zum Narren gemacht! Was soll ich nur sagen, wenn mich die Leute nach der Hochzeit fragen?« »Meine Liebe! Sagen Sie, dass Ihre Hochzeit angesichts der besonderen Umstände verschoben werden musste. Der arme Mann hatte ein wunderbares Haus für Sie gebaut, das
    zerstört worden ist. Er wird wieder von vorn beginnen müssen. Schreiben Sie ihm einfach einen netten Brief, indem Sie sich für den kleinen Streit entschuldigen…«
    Sie hob die Hand, um Jessies Protesten zuvorzukommen.
    »Ich weiß, ein Rückzug ist nicht leicht, manchmal aber nötig. Schreiben Sie den Brief, und erwähnen Sie nichts von dem Ring. Sie können ihm mitteilen, dass Sie ihn für eine Weile verlassen, er solle sich keine Sorgen um Sie machen. Es ist Ihre Aufgabe, ihn in der Not zu unterstützen und so hilfreich wie möglich zu sein.«
    »Hilfreich?«, fragte Jessie zornig. »Ich habe bereits gelernt, dass man niemals versuchen sollte, Major Ferrington zu helfen. Ich werde nicht den Rückzug antreten, wie Sie es nennen. Er war grob zu mir. Er wird sich entschuldigen müssen, sonst ist es aus.«
    Lady Heselwood hob die Augenbrauen. »Ich sehe, es geht Ihnen besser. Ein bisschen Zorn ist manchmal sehr viel sinnvoller als alles Gejammer. Nun lassen Sie uns packen, dann können wir noch zu Mittag essen, bevor Sie aufbrechen.«
    Sie sah sich um. »Wie dumm von mir! Sie haben ja gar keinen Koffer. Daran hätte ich wirklich denken sollen. Kommen Sie, wir sehen zu, dass wir einen kaufen. Sie können Ihre Kleider schlecht in einer Satteltasche unterbringen.«
     
    Als Major Ferrington nicht wie befohlen zum Verhör erschien, ließ der Colonel einen Haftbefehl ausstellen und schickte Leutnant Clancy damit los.
    Vier Soldaten, geführt von Clancy, ritten umgehend nach Emerald Downs, wo sie von Jack Drew erfuhren, dass der Major nicht zu Hause sei.
    »Verzeihen Sie, Jack, mir gefällt das alles auch nicht,
    aber ich habe meine Befehle. Ich muss den Major in die
    Kaserne bringen.« »Was soll das heißen? Was für ein Befehl ist das?« »Er muss sich zu den Vorwürfen äußern.« »Welchen Vorwürfen, verdammt noch mal?«
    »Militärkram. Hat er Ihnen nichts davon gesagt?« Clancy saß ab, befahl seinen Männern, das Gleiche zu tun, und erläuterte Jack die Situation, während er Ausschau nach dem Eigentümer der Farm hielt.
    »Man kann ihn doch nicht für den Tod der eingeborenen Polizisten verantwortlich machen!«, entgegnete Jack wütend. »Er wollte mit den Schweinen nichts zu schaffen

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