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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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verstand ihn. »Er war hier, hat mit Leuten geredet. Heißt Jack, ja?« »Genau, das ist er! Jack Drew. Weißt du, wo er jetzt ist?«
    Kopfschütteln.
    »Er war Freund von Moorabi«, sagte die Frau, und
    Scarpy nickte mit schiefem Grinsen.
    »So ein Pech. Wann kommt Moorabi wieder?« »Vielleicht morgen. Vielleicht Sonntag«, sagte sie hilfsbereit, doch Scarpy wusste, dass ihr Zeitgefühl nicht gerade zuverlässig war.
    »Nett von dir«, bedankte er sich. »Ich komme wieder. Und ihr sagt den Leuten, dass ich nach ihm suche, ja?«
    Dann trottete er durch den Regen zu einer schäbigen Kaschemme beim Hafen, bestellte einen Whisky und plauderte mit dem Wirt. Wirte waren immer gute Informationsquellen.
    Er erfuhr von den Suchtrupps, die entlaufenen Flüchtigen nachspürten, und gab sich interessiert, bis er das Thema auf Harry Harvey und dessen Strafe bringen konnte. Der Wirt berichtete, Harry sei noch mal mit
    »einem blauen Auge« davongekommen.
    Die anderen Männer habe man ins gefürchtete Gefängnis auf Norfolk Island geschickt, während Harry seine Zeit in Brisbane absitzen dürfe.
    »Da haben wohl einige Münzen den Besitzer gewechselt«, meinte der Wirt augenzwinkernd.
    »Wer sollte sich denn für Harry einsetzen?« »Es heißt, er verstehe sich gut mit einem Bullen namens Kirk.
    Das ist ein ganz übler Patron.«
    Scarpy bestellte einen weiteren Whisky und saß nachdenklich da. Er war besorgt. Harry Harvey hätte nie im Leben genügend Geld gehabt, um sich eine mildere Strafe zu erkaufen, folglich musste er mit seinem Wissen gehandelt haben. Scarpy hoffte, dass seine Besorgnis seinem schlechten Gewissen entsprang, immerhin hatte er Harvey von seinem alten Kumpel erzählt. Andererseits konnte Harvey tatsächlich Kapital daraus geschlagen haben. Er schuldete Jack auf jeden Fall eine Warnung, wenn er ihn denn finden konnte. Mit etwas Glück war er schon wieder in den Busch gezogen, doch er musste sich davon überzeugen.
    Das Gewitter war in schweren Dauerregen übergegangen, und obwohl die Straßen unter Wasser standen, suchte Scarpy in den nächsten Tagen die düstere Stadt nach Jack ab, ging noch einmal ins Lager der Schwarzen und sprach erneut mit dem Wirt der Hafenkneipe. Er spielte mit dem Gedanken, Harry im Gefängnis zu besuchen, bezweifelte aber, dass es etwas nützen würde, und konzentrierte sich daher auf Kirk. Leider musste er erfahren, dass der Inspektor sich nicht in der Stadt aufhielt.
    Doch Scarpy war ein geduldiger Mann; er blieb vor Ort und hoffte, seine Farm möge von dem Regen etwas mitbekommen.
     
    Colonel Gresham war konsterniert, dass man seine Untersuchung einfach ignorierte. Nicht nur Ferrington gab nichts darum, selbst die örtliche Polizei bestand darauf, sie sei nicht zuständig, und man ließ ihn auf die Rückkehr von Inspektor Kirk warten. Sein Zorn wuchs.
    Doch dann wollte es ein glücklicher Zufall, dass er am Postamt vorbeiging und von einem Beamten angesprochen wurde.
    »Colonel, wir haben hier ein Telegramm für Major
    Ferrington. Es ist sehr wichtig. Sehen Sie ihn, oder sollen wir es ihm ins Hotel schicken?« »Ich nehme es mit.« Er las es und legte es zu den
    Papieren, mit denen er die Untersuchung vorbereitete.
    Das Telegramm stammte vom Innenminister und lautete:
     
    ERSUCHEN UM ENTLASSUNG ABGELEHNT BIS ERMITTLUNGSERGEBNIS VORLIEGT STOP
     
    Das machte den Colonel sehr glücklich, und er konnte nicht umhin, Lord und Lady Heselwood davon zu erzählen.
    »Dieser Ferrington scheint zu glauben, er könne der Untersuchung entgehen, indem er den Dienst quittiert. Er hat anscheinend nicht die geringste Ahnung, wie solche Verfahren ablaufen.« »Man sollte meinen, Major Ferrington kenne sich in Verfahrens- und Protokollfragen aus, da er sich so gut mit dem Gouverneur versteht«, meinte Heselwood bissig.
    »Vielleicht interessieren ihn Ihre Ermittlungen einfach nicht.« »Das ist unverschämt!« »Nach allem, was ich höre, sind die Vorwürfe gegen Ferrington unverschämt.« »Das sind sie nicht, Sir, ganz und gar nicht! Und ich tue hier nur meine Pflicht, während er mir ausweicht und sich wie ein durch und durch schuldiger Mensch benimmt, der seinen Anklägern nicht gegenüberzutreten wagt.«
    Heselwood runzelte die Stirn. »Ich verstehe nicht, weshalb Sie sich noch die Mühe einer Untersuchung machen, da Ihre Entscheidung ohnehin bereits gefallen ist.«
    Seine reizende Frau griff ein, bevor der Colonel weitere Dreistigkeiten ertragen musste. »Ich glaube, es liegt am Wetter,

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