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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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durch.
    »Hier ist die Rede von einem Hector Wodrow, der Name steht in der Zeitung.« Er wählte bedachtsam die nächsten Worte. »Hector Wodrow«, betonte er noch einmal. »Ich habe ihn gekannt.« »Hector Wodrow?«
    »Ja, das steht hier.« »Dann magst du ihn vielleicht gekannt haben, Scarpy, aber jetzt wirst du ihm nie mehr begegnen. Er ist ertrunken, mit der Arabella untergegangen. Er stand auf der Verlustliste der Passagiere, die brachte die Zeitung auch.« »Sieh mal an.« Scarpy vertiefte sich wieder in seine Lektüre und fragte sich die ganze Zeit, wer dieser Hector sein mochte, dass er Jacks Namen einfach ausposaunte. Schlimm genug, dass er selbst ihn Harry Harvey gegenüber hatte fallen lassen, doch dieser Trottel setzte ihn glatt in die Zeitung. Ein Wunder, dass er nicht auch noch den neuen Namen erwähnt hatte.
    Er fragte sich, ob Jack die Anzeige gesehen hatte. Scarpy riss die Seite heraus, faltete sie sorgsam und steckte sie in die Tasche.
     
    Männer rannten heraus, um Rollo Kirk zu helfen, darunter Wachtmeister Griffen, der neu bei der Polizei von Brisbane war und nicht an der Expedition teilgenommen hatte.
    Er konnte es nicht fassen, dass ein Polizeibeamter vor der Wache niedergeschlagen wurde. Sein Vater hatte ihn vor den rauen Sitten in dieser Stadt gewarnt, und als er sich nun über den halb bewusstlosen Kirk beugte, dem Blut aus Platzwunden über dem Auge und neben dem Mund lief, wusste er, dass sein Vater Recht gehabt hatte.
    Superintendent Grimes übernahm das Kommando.
    »Wer war das?«, rief er, doch niemand schien den
    Fremden zu kennen.
    »Drew«, stieß Kirk hervor und spuckte einige blutige
    Zähne aus. »Jack Drew?«, fragte Grimes, und Kirk nickte mit verzerrtem Gesicht. »Er ist da lang!«, rief ein Mann, und Grimes rief Griffen zu: »Schnappen Sie ihn! Los! Wir bringen Kirk besser ins Krankenhaus.«
    Griffen rannte in die Richtung, die der Angreifer genommen hatte, und fragte Passanten, ob sie ihn gesehen hätten, lief durch die Gassen, die zum Hafen führten, bevor er schließlich den Kopf in eine Kneipe steckte.
    »Ich suche nach Jack Drew«, rief er. »Was hat er getan?«, knurrte Boris der Wirt hinter seiner
    Theke. »Einen Polizeibeamten zusammengeschlagen.«
    »Gut gemacht! Wann war das?« »Eben erst.« »Welchen? Wen hat er geschlagen?« »Inspektor Kirk.«
    Jubelgeschrei war die Antwort, und Scarpy trat vor. »Ich bin Jack Drew.«
    Boris drehte sich überrascht um und sah, wie der Gast ihm ein Auge kniff. Wachtmeister Griffen schoss vor.
    »Jack Drew, ich verhafte Sie im Namen des Gesetzes wegen Körperverletzung, Sie kommen besser mit, ohne Widerstand zu leisten.«
    Scarpy nickte trübsinnig. Er war aufgeregt, weil Jack in der Stadt war und er ihm helfen konnte, indem er die Bullen vorübergehend von seiner Spur ablenkte. Er ließ sich willig nagelneue, glänzende Handschellen anlegen und ging gehorsam mit. Er konnte sich vorstellen, wie laut das Gelächter in der Kneipe sein würde, sobald sie außer Hörweite waren.
    Sie gingen eine lange Straße hinauf, wobei die Leute sie anstarrten, und nahmen eine Abkürzung durch eine Gasse hinter der Polizeiwache, wo Griffen Scarpy in eine kleine Zelle stieß, in der bereits einige Viehhüter saßen und würfelten.
    Bald kam ein anderer Polizist mit rotblondem Bart und schloss die Zellentür auf. »Jack Drew?«, fragte er verwirrt.
    »Muss im anderen Loch sitzen«, sagte ein Viehhüter.
    »Nein, die andere Zelle ist leer.« Er betrachtete Scarpy.
    »Wer sind Sie?« »Mr. Covington.« »Weshalb sind Sie hier?« »Ich soll einen Polizisten geschlagen haben, aber das war ich nicht, Sir, ich saß nur so da…«
    Die Tür schlug zu.
    »Wen hast du geschlagen?«, fragte der Viehhüter vergnügt.
    Inspektor Tomkins stieß auf den Wachtmeister, der die
    Verhaftung gerade umständlich ins Protokollbuch eintrug.
    »Wen haben Sie da in der Zelle?« »Jack Drew, Sir.« »Das ist nicht Jack Drew. Lassen Sie ihn raus.« »Aber er hat gesagt…« »Griffen, er ist es nicht.« »Ehrlich nicht?«
    »Nein.« »Warum hat er es dann gesagt?«
    Tomkins nickte. »Ach, das war wohl ein Scherz. Oder aber es steckt mehr dahinter. Er könnte auch ein Freund von Drew sein, der ihn decken will.« »Dann verhaften wir ihn eben wegen Behinderung der Justiz«, schlug Griffen empört vor. »Vergessen Sie es. Lassen Sie ihn frei.«
    Griffen ging zur Hintertür, und Tomkins zog sich in sein Büro zurück. Er wünschte, Drew hätte nachgedacht, bevor er Kirk angriff,

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