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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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überprüft. Wo also ist er?«, fragte Seine Lordschaft und beugte sich über die Theke zum Dienst habenden Beamten.
    Ungerührt griff der Wachtmeister nach seinem Stift.
    »Wie war doch gleich der Name?« »Die vermisste Person heißt…« »Verzeihung«, sagte Tomkins zu dem Polizisten, »das übernehme ich.«
    Dann wandte er sich an Heselwood: »Inspektor Tomkins, Sir. Spreche ich mit Lord Heselwood?« »So ist es.« »Gut.« Er ging mit dem Besucher beiseite und sagte leise: »Uns liegt die inoffizielle Information vor, dass der Major in der Kaserne unter Arrest steht.« »Wie bitte?« »Es ist noch nicht allgemein bekannt. Man hält es unter der Decke.« »Sie wollen sagen, dieser Trottel Gresham hält es unter der Decke! Warum denn nur?«
    »Es hat wohl mit seinen Ermittlungen zu tun. Wir dürfen es eigentlich gar nicht wissen; ein Unteroffizier hat uns den Tipp gegeben.«
    Heselwood strich sich das blonde Haar aus der Stirn.
    »Das ist verdammt ärgerlich. Ich wollte mit dem Mann reden. In der Kaserne, sagten Sie?« »Ja, Sir.« »Vielen Dank, Inspektor, ich werde ihn besuchen.« »Wie ich höre, sind keine Besuche gestattet.« »Das werden wir ja sehen.«
    Colonel Gresham hatte diese Stadt satt… das Wetter, die Feuchtigkeit und vor allem die Haltung der Menschen. Sie besaßen keinen Respekt vor seinem militärischen Rang, boten ihm keinerlei Gastfreundschaft an… niemand hatte ihn zum Tee eingeladen… und im Hotel hatte man ihm den Katzentisch zugewiesen. Als er erklärte, er sitze gewöhnlich bei den Heselwoods, beschied man ihn barsch, Lord Heselwood diniere lieber nur in Gesellschaft seiner Frau. Gresham fürchtete, dies könnte als Kränkung gemeint sein, doch zogen Paare gelegentlich die Zweisamkeit vor.
    Jedenfalls fühlte er sich miserabel und wollte die Ermittlungen einfach nur hinter sich bringen. Das Fehlen des Hauptzeugen Inspektor Kirk, der zu glauben schien, er könne Gresham nach Lust und Laune warten lassen, hatte ihn bereits mehrere Tage gekostet.
    Doch schließlich war er unverrichteter Dinge mit seinem Suchtrupp zurückgekehrt und hatte dem Colonel mitteilen lassen, er stehe am nächsten Morgen um neun Uhr zur Verfügung.
    Die Arroganz des Mannes war unerträglich, aber der Colonel war froh, die Sache nun endlich hinter sich zu bringen.
    Er saß am Schreibtisch, ordnete Papiere, trank einen Schluck Wasser, sah auf die Uhr und rief zu Leutnant Clancy hinüber:
    »Sagen Sie Ihrem Schreiber, er soll sich hier ans Tischende setzen. Sie nehmen den Platz links von mir. Die drei Unteroffiziere, die draußen warten, sitzen dort drüben, dem Gericht gegenüber.«
    Clancy zweifelte am gerichtlichen Charakter dieser Untersuchung, tat Greshams Gehabe aber als Schrulle ab, die er zu ertragen hatte.
    »Sagen Sie Sergeant Rapper, er soll den Gefangenen hereinführen. Er hat das Recht, der Befragung seines Anklägers beizuwohnen…« Er hielt inne, als er Rapper in der Tür stehen sah.
    »Was ist los?« »Inspektor Kirk befindet sich im Krankenhaus, Sir.« »Das kann nicht sein. Ich erwarte ihn jeden Moment.« »Und ob er dort ist«, meinte Rapper und grinste anzüglich. »Ist gestern verprügelt worden. Von Jack Drew. In seinem Zustand kann er unmöglich hier erscheinen, Sir.« »Raus!«, brüllte Gresham. »Verschwinden Sie, und zwar alle!«
     
    Kurz darauf wurde Sergeant Rapper, der noch die freudige Nachricht genoss, ans Tor gerufen, wo ein Zivilist Major Ferrington zu sprechen verlangte.
    Rapper unterdrückte einen Pfiff, als er den waschechten Lord erkannte, einen Mann, der genügend Einfluss besaß, um Gresham in Grund und Boden zu stampfen. Der Tag begann wirklich viel versprechend.
    »Ich kann Sie nicht zu dem Gefangenen lassen, Sir«, sagte er ungerührt. »Aber Colonel Gresham wird Sie möglicherweise empfangen.« »Möglicherweise! Bringen Sie mich auf der Stelle zu Gresham, Sergeant.« »Ja, Sir!«
    Er konnte nicht genau hören, was im Büro des Colonels vorging, doch die Stimmen wurden immer lauter und wütender, bis Leutnant Clancy herausstürmte und brüllte, Rapper solle Ferrington herbringen.
    »Hat dieser Clown schon mit seinen Ermittlungen begonnen?«, wollte Kit von Rapper wissen.
    »Nein, er kommt irgendwie nicht in Gang. Kirk sollte heute Morgen erscheinen, ist aber verhindert.« »Wieso verhindert?«, fragte Kit säuerlich. »Er liegt im Krankenhaus«, lachte Rapper. »Hoffentlich Cholera.«
    »Nein, noch besser. Jack Drew hat ihm eins verpasst. Blaues Auge, ein paar Zähne

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