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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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zurück. Der Riese trug eine Leiche, die er vor sich hielt, die Leiche eines Schwarzen. Er stand einfach nur da, schwieg und rührte sich nicht von der Stelle, den toten Körper in den Armen, von Trauer erfüllt.
    Die Geister hatten ihn rasch zu Moorabi geführt, der sterbend unter dem süß duftenden Teebaum lag.
    »Ich hatte einen Traum«, flüsterte Moorabi. »Ist es das, wovon ich geträumt habe?« »Nein, du träumtest vom Tod deines Vaters. Das Herz des großen Mannes hörte auf zu schlagen, als er im Fluss badete, und sie legten ihn in den weichen Sand, damit er sich erholen konnte, doch er entschied sich, uns zu verlassen.« »Wer wird die Leute jetzt führen?« »Das werden wir sehen. Du kannst gehen, dem hebender Vater erwartet dich.«
    Er schloss Moorabis Augen und beweinte ihn, dann stimmte er ein Geheul für den tapferen Mann an, den er sich als Nachfolger erhofft hatte. Das Geheul alarmierte die Hügelmenschen, die Moorabi in angemessener Weise bestatteten und die Totenklage anstimmten.
    Er erhob sich und schleuderte einen Stein in den Himmel, der immer höher flog. Ein Blitz zuckte auf und erleuchtete sein Gesicht, dessen Ausdruck sich von Trauer in Groll verwandelte, er wurde von einem sanften Mann, der einen teuren Freund begraben hat, zum Rächer, zum Mann namens Ilkepala, der die Einschusswunde in Moorabis Rücken gesehen hatte. Er trat an einen Bach und badete, bevor er die Geister wegen dieses entsetzlichen Verbrechens anrief. Dann bemalte er seinen Körper mit weißer Farbe in den Mustern der Vergeltung, nicht der Trauer, die würde erst später folgen. Moorabi war ein Erwählter gewesen. Ein schrecklicher Verlust.
    Der Sturm umtoste ihn, als Ilkepala von dannen schritt. Tom Lok kam zu sich und kroch weg. Rollo Kirk hörte die Schreie, meinte ein Ungeheuer zu entdecken und verbarg sich in einer Ecke des Küchenhauses. Heselwood blieb da, zwar eingeschüchtert von der Erscheinung, doch drängte es ihn nach einer Erklärung.
    Jack bedeutete dem Major und Scarpy, sich zurückzu- halten.
    Dann trat er leise neben Heselwood und bat ihn zu gehen.
    »Warum? Was zum Teufel geht hier vor?« »Ich glaube, ich weiß, wer das ist«, sagte er. »Sie müssen sich raushalten. Vielleicht ist es auch gar nicht real. Halten Sie sich einfach fern.«
    Er wartete ein paar Minuten und sprach dann die hoch gewachsene Gestalt in ihrer eigenen Sprache an. »Du kennst mich. Darf ich fragen, wen du in deinen Armen trägst? Ich verspüre eine ungeheure Traurigkeit.«
    Plötzlich erhielt er einen schmerzhaften Stoß in den Rücken, als hätte man auf ihn geschossen, und er fiel nieder.
    Als er aufgestanden war, blickte er in Moorabis totes
    Gesicht.
    »O nein!«, schrie Jack. »Was ist mit ihm geschehen?« Dann begriff er, dass man Moorabi in den Rücken
    geschossen hatte, und die Erde bebte unter seinen Füßen, als er zu dem Riesen aufblickte, in dem er den Magier Ilkepala erkannte, der angeblich jede beliebige Gestalt annehmen konnte. Obwohl Jack diesem Zauber nicht ganz traute, war auch er nicht gegen Angst gefeit, als die riesigen, funkelnden Augen auf ihn herunterblickten und Moorabis Bild verblich.
    Er spürte, wie seine Beine unter ihm nachgaben, konnte aber noch sagen: »Es tut mir Leid, dass wir einen Freund verloren haben. Meine Klage wird lange währen. Ich bedauere dich und alle, die zu dir gehören.«
    Der Riese schien zu verblassen wie zuvor Moorabi, das Geheul verklang, der Wind legte sich, sanft senkte sich der Staub um sie zu Boden, doch die Augen blieben da. Gelbe Augen.
    »Wer hat diese furchtbare Tat begangen?«, fragte Jack.
    »Wer hat ihn erschossen?«
    In diesem Augenblick schrie Heselwood, der in der Nähe des Büros stand, auf und deutete zum Küchenhaus hinüber, aus dem urplötzlich Flammen schlugen.
    Kit wollte hinrennen, doch Jack befahl ihm zu bleiben.
    »Das geht Sie nichts an. Denken Sie an Rappers Geschichte mit den Bäumen. Auch das hier ist womöglich nicht real.« »Du kannst es doch nicht einfach abbrennen lassen«, rief Kit und rannte zum Wassertank, um einen Eimer zu holen, doch Scarpy packte ihn und hielt ihn fest.
    »Sieht wirklich aus, als würde es niederbrennen, aber ich würde mich nicht um alles in der Welt mit diesem Schwarzen anlegen.
    Der Kerl trug einen toten Mann; irgendwo hier lauert das Böse.«
    Sie hatten Kirk vergessen, der nun aus dem Gebäude gerannt kam. Er schaute zu dem Schwarzen, brüllte los und wollte wegrennen, war aber wie gelähmt.
    »Helfen Sie mir«, rief

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