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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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verhaften.« »Und was wird aus mir?«, wollte Rollo wissen. Heselwood sah ihn gekränkt an. »Ich dachte, Sie wollten mit mir Gold suchen! Ich brauche einen Partner und kann wohl kaum meine Viehhüter für ein solches Unternehmen abstellen. Wie viel Arbeit würde noch auf der Station getan, wenn sie erführen, dass es in der Nähe Gold gibt?« »Ihr Partner«, hauchte Rollo.
    »Das ist nur fair. Eine Hand wäscht die andere, Inspektor. Sie helfen mir, ich helfe Ihnen.«
    Jasin Heselwood schob den Narren aus Major Ferringtons Büro und zog die dichten Augenbrauen hoch. Lieber hätte ich eine Hyäne zum Partner, dachte er bei sich.
     
    Im Westen verdunkelte sich der Himmel, ein seltsamer Grünton legte sich über die zusammengeballten Wolken, und eine plötzliche Windbö wirbelte trockenes Laub auf. Heselwood führte Kirk zum Küchenhaus.
    »Tom, hast du das Essen fertig? Der Inspektor ist hungrig.« »Boss sagt kein Essen«, schmollte Tom.
    »Besorge ihm sofort etwas zu essen«, befahl Heselwood.
    »Ich rede mit dem Boss.« »Worüber?«, fragte Kit, der hinzugetreten war.
    »Über die Regeln der Höflichkeit, Sir. Und ich möchte Ihnen mitteilen, dass sich der Inspektor entschlossen hat, Mr. Drew noch nicht zu verhaften.« »Warum?«
    »Ich habe das Recht, meine Meinung zu ändern«, sagte
    Kirk gleichgültig und setzte sich an den Tisch.
    »Na schön, ich sage es ihm.« »Falls er noch da ist«, grinste der Inspektor. »Vermutlich ist er längst abgehauen.«
    Kit funkelte ihn an. »Er ist noch hier.« »Ausgezeichnet«, meinte Heselwood. »Ich möchte mit Ihnen beiden reden.«
    Er sagte unverblümt: »Ich habe den Inspektor überredet, die Vorwürfe fallen zu lassen, falls Sie Ihre Aufgabe erfüllen und mich zu dem Häuptling führen. Dann wissen wir ein für alle Mal, ob dieser Waffenstillstand wirklich existiert. Das heißt, Jack muss als Dolmetscher mitkommen. Der Ritt dauert nur ein paar Tage, das ist nicht weiter strapaziös. Ich freue mich sogar darauf.«
    Letztlich einigten sie sich zu ihren Bedingungen. Jack würde für seine Arbeit bezahlt werden. Der Major würde sich einen von Heselwoods erfahrenen Viehhütern für ein Jahr ausleihen, der ihm helfen sollte, seine Viehzucht profitabel zu gestalten.
    Danach trat wieder Ruhe ein. Heselwood legte sich zu einem Nickerchen hin, und die drei anderen Männer gingen zum Fluss hinunter.
    »Meinst du, es gibt Hochwasser?«, fragte der Major nervös.
    »Nein«, entgegnete Jack. »Der Stand ist kaum höher als sonst, der Fluss lässt nur die Muskeln spielen. Doch Sie müssen auf Meewah achten; er kann wie eine Lawine über das Land hereinbrechen.« »Ich dachte, das sei der Brisbane River«, meinte Scarpy.
    »Ein neuer Name«, meinte Jack gereizt. »Wer war überhaupt dieser Brisbane?« »Ein Gouverneur«, antwortete der Major. »Das Unwetter zieht schnell herauf. Dann kommt noch mehr Regen!«
    Jack schnüffelte. »In diesen Wolken steckt kein Regen.«
    »Aber mir kommt es verdammt dunkel vor. Wir können hineingehen, bei diesem Licht richten wir ohnehin nichts aus.«
    Der Wind nahm zu, heulte durchs Tal, und Jack schauderte. In all den Jahren, die er in diesem Land gelebt hatte, war ihm noch nie ein solches Geheul untergekommen. Es klang wie tausend Dingos, die klagten und jaulten. Es erschreckte ihn, und er beeilte sich, Schutz zu suchen.
    Und dann hörte er Tom Lok schreien. Er schrie und schrie!
    Sie rannten hin. Die Schreie verstummten abrupt. Staubiger Wind umtoste sie, und sie konnten kaum atmen, während sie sich bergauf kämpften. Die Pferde im Stall wieherten jämmerlich und traten gegen die Wände. Das große, rote Känguru, das eben noch umhergehüpft war, schoss an ihnen vorbei, floh in rasendem Tempo in den Busch.
    Der erste markerschütternde Schrei riss Heselwood aus dem Schlaf. Er stieß die Bürotür auf.
    Zuerst konnte er vor lauter Staub und Dunkelheit nichts erkennen, doch die Schreie führten ihn zu dem Chinesen, der auf etwas zeigte, bevor er ohnmächtig zu Boden sank. Heselwood entdeckte einen riesigen Mann, einen wild dreinblickenden Schwarzen, der gewiss über zwei Meter maß. Gesicht und Körper waren mit weißen Streifen bemalt, die Augen in einem Ockerton umrandet.
    Jasin taumelte zurück. »Allmächtiger«, rief er, »wer zum Teufel bist du?«
    Während er noch sprach, schien der Mann in der Finsternis zu verschwinden und wieder aufzutauchen, wobei er diesmal jemanden trug.
    »Wer ist das? Was soll das?«, frage Jasin und wich entsetzt

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