Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
Vom Netzwerk:
wurden. Wie ist das nur passiert? Der Flüchtling war doch nicht bewaffnet, oder?« »Dummheit«, meinte Kirk großspurig, »reine Dummheit. Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich mein Gewehr mitnehme, Mylord?«
    »Ihr Gewehr? Nein, warum sollte ich? Ist schon in
    Ordnung.«
    Der Inspektor versuchte vergeblich, seine Freude über die Einladung dieses wichtigen Mannes zu verbergen, der auch noch Ferrington von ihrer Unterhaltung ausgeschlossen hatte. Der Ärger darüber war dem Major deutlich anzusehen.
    »Verzeihen Sie, dass ich Sie in dieser Bude empfange«, sagte Heselwood und führte Kirk in das altbekannte Büro.
    »Da es kein Wohnhaus gibt, schlafe ich hier in der Ecke. Nehmen Sie Platz, der Stuhl ist einigermaßen bequem. Ich zwänge mich hinter den Schreibtisch. Und einen anständigen Whisky gibt es auch, den besten, den Baker’s Crossing zu bieten hatte.«
    Er goss zwei Gläser ein und reichte Kirk eins davon.
    »Auf Ihr Wohl, Sir!«
    Kirk hob sein Glas, trank und begann dann mit der Geschichte von Albert Minchin, der von dieser Farm geflohen war, erzählte, wie er selbst sich todesmutig in den Busch gestürzt hatte, um die Verwundeten zu retten, und gelangte gerade zu der Stelle, an der ihm der Bürgermeister von Ipswich zu seiner Tapferkeit gratulierte, als er im Hof ein großes, rotes Känguru entdeckte.
    »Sehen Sie mal!«, sagte Heselwood. »Mann, ist das ein
    Kerl. Ich frage mich, was er vorhat.«
    Sie sahen zu, wie das Tier zur Männerunterkunft hüpfte, kurz hineinspähte und weiterzog.
    »Wie gesagt«, fuhr Kirk fort, »der Bürgermeister sagte, die Leute aus Ipswich seien dankbar für meine –«
    »Die Tierwelt um die Montone-Station war herrlich«, bemerkte Heselwood. »Wir hatten ganze Herden von Kängurus und Wallabys, überall liefen Emus herum. Meine Frau fand es wunderbar. Und die Vögel! Sie hatte noch nie so riesige Schwärme gesehen. Natürlich gab es auch noch die Schwarzen, die mit unserem Traum kurzen Prozess gemacht haben. Sie waren selbst dort oben?« »Ja, und wieder bin ich nur knapp mit dem Leben davongekommen. Diese mörderischen Wilden haben meine Leute getötet, ein richtiges Massaker war das. Sie hatten keine Chance gegen diese heimtückischen Horden.« »Unglaublich!«, murmelte Heselwood und schenkte nach.
    »Das Problem ist jedoch, dass ich dorthin zurück möchte. Sie haben Erfahrung in der Gegend, halten Sie sie schon für sicher?« »Den Schwarzen würde ich nicht über den Weg trauen. Je schneller sie ausgelöscht werden, desto besser. Dann sind Sie endgültig sicher.«
    »Aber Major Ferrington sagt, er habe mit dem Häuptling
    Frieden geschlossen.« »Ferrington würde ich auch nicht trauen.«
    Heselwood seufzte. »Aber ich muss doch jemandem vertrauen. Ich habe beschlossen, dass mich zwei Männer zu dem Häuptling begleiten sollen, Jack Drew als Dolmetscher und der Major als Unterhändler. So könnte ich mir selbst ein Bild der Lage machen.« »Und getötet werden.« »Da bin ich mir nicht so sicher. Ich glaube, ein Waffenstillstand könnte funktionieren, wenn ich als Siedler und Nachbar den Mann besser kennen lernte. Wie ich höre, ist sich der schwarze Häuptling darüber im Klaren, dass er den Kampf gegen die Weißen nicht gewinnen kann. Das klingt doch vernünftig, aber dennoch läuft immer etwas schief.« »Zum Beispiel?«
    »Na ja, Sie wollen den Major und Jack Drew gerade
    jetzt, wo ich sie überredet habe, mich ins Landesinnere zu führen, nach Brisbane mitnehmen.«
    Rollo kippte den Whisky hinunter. »Tut mir Leid, Lord Heselwood, aber ich muss meine Pflicht tun. Dieser Jack Drew ist ein Tunichtgut, das können Sie mir glauben. Ich bin mir fast sicher, dass er selbst ein entflohener Sträfling ist. Ferrington braucht nicht mit nach Brisbane zu kommen, aber Drew wandert ganz sicher ins Gefängnis.« »So ein verdammtes Pech«, meinte Heselwood, stand auf und ging zur Tür. Die anderen Männer waren verschwunden, der Hof sah verlassen aus.
    Dann wandte er sich unvermittelt um. »Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie es waren, der Ferrington der Verletzung seiner militärischen Pflicht bezichtigt hat?«
    »Ja«, entgegnete Rollo wütend, »und ich werde diesen Vorwurf nicht zurücknehmen, falls Sie darauf hinauswollen.« »Mein lieber Freund, daran würde ich im Traum nicht denken.
    Aber da ist noch eine andere Frage. Sie haben behauptet, Ferrington habe kostbare Zeit darauf verwendet, Gold zu suchen.
    Stimmt das?« »Ja, das habe ich von seinen eigenen

Weitere Kostenlose Bücher