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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Männern erfahren.« »Haben sie denn etwas gefunden?«
    »Nein.« »Gut, sehr gut.« Heselwood zog den Stuhl zurück und setzte sich Rollo gegenüber. Dann überlegte er es sich anders, füllte die Gläser nach und stärkte sich mit einem Schluck. »Ich muss Ihnen etwas ganz im Vertrauen sagen und kann mich hoffentlich auf Ihre Integrität als leitender Polizeibeamter verlassen. Sie dürfen mit niemandem darüber sprechen.«
    Rollo war fasziniert. Er hatte angenommen, Lord Heselwood sei ein Freund des Majors, doch nun sah die Sache anders aus.
    »Natürlich können Sie sich auf mich verlassen, Sir, ich gebe Ihnen mein Wort«, sagte er. »Falls ich Ihnen irgendwie helfen kann…« »Danke, Inspektor. Zunächst möchte ich Ihnen erklären, dass der Wiederaufbau von Montone für mich nicht unbedingt an erster Stelle steht. Sie wissen zweifellos, dass mir Carlton Park gehört, eine ansehnliche Viehstation im Süden, die mich ohnehin auf Trab hält. Aber ich möchte dringend zu meinem Besitz im Norden und Frieden mit dem Häuptling schließen, und das geht nur, wenn Major Ferrington und Jack Drew mich mit ihm bekannt machen.«
    »Warum wollen Sie sich mit dem Häuptling treffen, wenn es gar nicht so dringend ist, Montone wieder aufzubauen?« »Deswegen.«
    Lord Heselwood griff in seine Westentasche und holte einen kleinen Wildlederbeutel heraus. Er öffnete ihn und zog etwas heraus, das in weiße Seide eingewickelt war. Hervor kam ein glänzendes Goldnugget, groß wie ein halber Daumen. Heselwood lehnte sich zurück, damit Rollo es ungehindert betrachten konnte.
    »Gold! Das ist Gold.« »Ja, ein schönes Stück.« »Woher stammt es?« »Von Montone.« »Was?«
    Heselwood schloss die Fensterläden. »Ich habe es auf
    meiner Station gefunden.« »Gab es noch mehr davon?«
    »Ein paar habe ich verkauft. Ich wollte gerade anfangen, die Umgebung abzusuchen, als die Schwarzen uns verjagten.« »Himmel! Wo genau haben Sie das Gold gefunden?« »In der Wand einer Höhle, in der ich mich bei Regen untergestellt hatte«, log Heselwood. »Ich habe es mit dem Messer ausgegraben. Das war vielleicht aufregend.« »Und wie!« Rollos Herz schlug wie eine Trommel. Geistesabwesend schenkte er sich noch einen Whisky ein, trank ihn und starrte das Gold an. »Darf ich es in die Hand nehmen?« »Nur zu, es geht nicht kaputt.«
    Es war schwer und eine Menge Geld wert. Rollo genoss das Gefühl, es in der Hand zu halten. Pures Gold! Es hatte einfach so dagelegen. Im Süden fand man bereits Berge von Gold, viele Männer machten ein Vermögen damit… und alle sagten, hier oben gebe es ebenfalls Gold. Man munkelte, Jack Drew stecke hinter Ferringtons Goldwäscherei, doch das war reine Zeitverschwendung. Das hier war der große Coup.
    »Das habe ich als Souvenir behalten«, sagte Heselwood und drehte das Nugget in den Fingern.
    Rollo schwitzte, er war völlig durcheinander. Noch immer überwältigte ihn die Aufmerksamkeit, die ihm dieser Mann schenkte, und sein Verstand raste auf der Spur des Goldes davon, er würde allem zustimmen, was der Lord von ihm verlangte. Besorgt fragte er sich, wie er selbst in dieses Bild passte… diesen Plan, ein großes Vermögen zu verdienen.
    »Was… was ist mit dem Rest?«, stotterte er. »Dem Rest
    des Goldes. Ich meine, es wäre unvorsichtig, es hier zu lassen. Jemand anders könnte es finden, und ich möchte wetten, dass es Ihnen nicht unbedingt gehört, nur weil es auf Ihrem Land gefunden wurde.«
    Heselwood seufzte. »Dessen bin ich mir bewusst und mache mir große Sorgen. Daher müssen mich Drew und Ferrington nach Montone begleiten und dem Häuptling vorstellen.« Er lächelte freudlos. »Schließlich möchte ich nicht als reiche Leiche enden.« »Wissen die beiden von dem Gold?« »Guter Gott, nein.« »Sonst jemand?«
    »Keine Menschenseele.« »Ich könnte Sie hinbringen. Ich kenne die Gegend.« »Mit Verlaub, Sie kennen aber nicht den Häuptling und beherrschen die Sprache nicht. Noch einmal, was würde aus Jack Drews Verhaftung, wenn Sie mit mir kämen?« »Die könnte warten«, entgegnete Rollo eifrig. Verglichen mit einer Goldader war Jack völlig bedeutungslos.
    »Wunderbar! Ich wusste, Sie würden mich verstehen«, sagte Heselwood. »Wir werden also Folgendes tun. Wir verschieben die Verhaftung, Ferrington und Drew bringen mich zum Häuptling, und wenn es sicher ist, Montone wieder aufzubauen, werde ich es tun. Danach brauche ich die beiden nicht mehr, und Sie können Drew nach seiner Rückkehr

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