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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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er Heselwood zu. »Verdammt!«, stieß Jack hervor, »Sie waren das! Sie haben ihn erschossen! Himmel, warum haben Sie das nur getan?«
    »Habe ich nicht«, stammelte Kirk. »Ich war’s nicht. Jemand anders hat ihn erschossen. Ein Unfall, es war ein Unfall.«
    Schreiend riss er sich an den Haaren.
    »Was ist passiert?«, fragte Heselwood. »Ich weiß nicht«, antwortete Jack. »Mein Haar brennt! Helft mir, ich stehe in Flammen.« »Nein«, sagte Jack und packte ihn, »das bilden Sie sich nur ein.«
    Doch auch seine Hände schienen zu brennen, und er ließ Kirk mit einem Schmerzensschrei los. An seinen Handflächen waren echte Brandblasen zu sehen. Da wusste er, dass Kirk verloren war. Niemand durfte sich einmischen. Er sah zu, wie der Inspektor trunken umhertaumelte, vor Schmerzen schrie. Heselwood wollte ihm helfen, doch Jack hielt ihn davon ab.
    »Weg, jede Berührung ist gefährlich.« »Was ist denn los mit ihm?« »Sie hören es doch, er verbrennt.«
    Aber der Major konnte den Anblick nicht länger ertragen.
    Er wollte Kirk davon überzeugen, dass er nicht wirklich brannte, und streckte die Hand nach ihm aus, doch da schoss ein feuriger Blitz durch seinen Arm, und er wurde zu Boden geschleudert.
    Jetzt war alles still. Jack spürte Ilkepalas Gegenwart, konnte ihn aber nicht mehr sehen. Kirk taumelte weiter umher, wollte zum Fluss hinunter, um die Flammen zu löschen, stürzte jedoch nur wenige Fuß vom Ufer entfernt zu Boden.
    Scarpy erreichte ihn zuerst. »Er dürfte tot sein. Seht mal nach.«
    Der Major beugte sich vorsichtig nieder, die Finger
    ausgestreckt, doch Jack entdeckte wieder die gelben Augen, die sich im Fluss spiegelten und näher zu kommen schienen.
    »Passt auf!«, brüllte er. »Aufpassen!« Er sprang zurück und zog Ferrington mit sich, als das riesige Krokodil aus dem Wasser schoss, sich auf den Leichnam stürzte, die Zähne hineinschlug und blitzartig mit ihm im Wasser verschwand. Das Wasser wurde wieder ruhig, als wäre nichts geschehen.
    »Allmächtiger Gott!«, rief Heselwood. »Ich glaube, mir wird schlecht.«
    Entsetzt und verwundert standen sie da, starrten wie versteinert auf den Fluss. Dann sahen sie einander an, zu betäubt für Worte.
    Sie konnten nichts mehr tun.
     
    Obwohl niemand Hunger hatte, bereitete Scarpy am nächsten Morgen das Frühstück zu, da Tom Lok seine wenigen Habseligkeiten gepackt hatte und geflohen war.
    »Er hatte solche Angst, dass er vermutlich lieber ins Gefängnis geht, als hier weiteren Geistern zu begegnen«, meinte Kit. »Ich werde ihn jedenfalls nicht anzeigen.«
    »Ich kann es ihm nicht verdenken und werde mich auch auf den Weg machen«, erklärte Scarpy. »Aber sagen Sie mir eins, Mr. Heselwood. Wie haben Sie Kirk überredet, seine Meinung bezüglich Jacks Verhaftung zu ändern?«
    Heselwood gähnte. »Das ist jetzt unwichtig. Aber wenn Sie es unbedingt wissen wollen: Ich habe nur geredet. Ihm genau das gesagt, was er hören wollte.« »Und das war?« »Ach, egal, jeder Mann hat eben seinen Preis.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher. Kommt immer auf den
    Mann an.«
    Die vier Männer unterhielten sich über die Ereignisse des Vortags, diskutierten ausführlich das Phänomen und staunten, dass das Gebäude, indem sie sich aufhielten, von den Flammen völlig unversehrt schien, während Jack und der Major Brandblasen an den Händen trugen.
    »Warum sollte Kirk den Schwarzen getötet haben?«, wollte Scarpy wissen.
    Jack meinte traurig: »Er war ihm schon einmal begegnet.« Er hatte genug von dem Gerede; es war ohnehin müßig, Genaueres herausfinden zu wollen. Er konnte sich nicht überwinden, noch einmal von Moorabi zu sprechen, und unternahm daher einen langen Spaziergang durch den Busch.
    Schließlich gelangte er zum Mangrovensumpf, früher ein bizarrer Wald in einem Meer aus Schlamm, der nun hüfthoch unter Wasser stand. Allmählich fühlte er sich besser. Die Sumpfbewohner würden die Erneuerung begrüßen… ein weiterer unvermeidlicher Kreislauf des Lebens. Das Leben ging weiter, was auch immer geschah, dachte er seufzend.
    Als er sich umdrehte, erschien plötzlich ein Schwarzer neben ihm, der den Rhythmus seiner Schritte aufnahm, als hätten sie sich verabredet. Er war normal groß, hatte drahtiges weißes Haar und ein Gesicht wie Leder, in seinem Pelzgürtel trug er einen Bumerang. Obwohl ihn nichts von seinen Stammesbrüdern unterschied, wusste Jack, dass es sich um Ilkepala handelte.
    Anscheinend gab es nichts zu sagen, und sie gingen weiter

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