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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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wichtig. Hört sich an, als wäre sie noch immer hinter ihrem Geld her gewesen.« »Nein, Bonnie und ich haben uns gut verstanden.« Kit fiel es schwer zu akzeptieren, dass diese starke, selbstbewusste Frau nicht mehr lebte.
    »Hoffentlich hast du Recht. Ich habe eine Nachricht von ihrem Anwalt erhalten; er möchte mit dir sprechen. Es geht um die Nachlassverwaltung. Du musst hingehen, ich vermute nämlich, sie hat Flo ihr Haus hinterlassen. Die Kanzlei ist in der Pitt Street, warum gehen wir nicht gleich hin? Ich warte draußen, und danach können wir bei Flo zu Mittag essen.«
    Kit stimmte zu, obgleich es ihn störte, wie selbstverständlich Adrian alles geplant hatte.
    »Mutter ist beinahe in Ohnmacht gefallen, als deine Nachricht eintraf. Sie hat mir ausdrücklich verboten, dich zu treffen. Bekommt geradezu Anfälle, wenn Leute nach der Hochzeit fragen.
    Nach allem, was Jessie durchgemacht hat, bist du in unserem Haus unerwünscht – jedenfalls wenn es nach
    Mutter geht.« »Jessie hat die Verlobung gelöst, nicht ich.« »Davon spreche ich auch nicht. Sie hatte eine Fehlgeburt, du Mistkerl. Direkt vor Mutters Nase!« »Sie hatte was? Geht es ihr gut?« »Natürlich. Unkraut vergeht nicht.« »Oh, mein Gott!« Kit stolperte wie betäubt weiter, er konnte gar nicht mehr klar denken. Zu spät, um Bonnie zu sehen. Zu spät, um Jessie zu helfen.
    »Wann wird Bonnie beerdigt?«, fragte er in der Hoffnung, sich wenigstens in dieser Hinsicht richtig zu verhalten.
    Der Anwalt war ein herzlicher Mann mit Glatze und baumwollfeinen Härchen über den Ohren.
    »Ach ja, Major Ferrington. Ich wollte Ihnen schreiben, aber man sagte mir, Sie würden nach Sydney kommen.«
    Kit setzte sich in einen festen Ledersessel und gab sich gelassen, hatte aber innerlich bereits beschlossen, seine Farm zu verkaufen, um die Schulden zurückzuzahlen. Jessie würde ihm ohnehin nie vergeben, dass er sie in der Not allein gelassen hatte, in ihrer Familie war er nicht länger erwünscht. Emerald Downs hatte ihm nichts als Unglück gebracht.
    Der Rechtsanwalt öffnete eine Akte. »Da haben wir es ja. Letzter Wille und Testament von Bonnie Hunter etc., etc.«
    Er blickte auf und lächelte nachsichtig über seine Brille hinweg.
    »Der Wortlaut ist ein bisschen ungewöhnlich, Major, aber wir sind ja unter Freunden. Sie sind der einzige Begünstigte. Ich zitiere: Meine weltlichen Güter vermache ich meinem Freund und Liebhaber Major Kit Ferrington.
    Ich habe die Kneipe verkauft, sie hat mir gutes Geld gebracht, also vergiss deine Schulden. Ich habe erst richtig verdient, als es eigentlich zu spät war, also kannst du es ebenso gut bekommen. Ich habe gehört, dein Paradies ist die Hölle. Das hier macht es vielleicht wieder zum Paradies. Küsse von Bonnie.
    Na bitte, kurz und süß. Ich freue mich für Sie. Bonnie hatte viele Liebhaber, aber Sie waren ihr Favorit. Sie war eine vernünftige Frau; als sie wusste, dass die Zeit knapp wurde, regelte sie ihre Angelegenheiten und listete ihre Vermögenswerte auf. Ich möchte Ihnen noch etwas vorlesen: ein Haus mit Mobiliar im Vorort Miller’s Point.«
    Der Anwalt lächelte traurig. »Dort ist sie gestorben. Des Weiteren ein Konto bei der Bank of New South Wales mit einem Guthaben von fünfhundert Pfund und drei Shilling. Letztlich, und das ist interessant: die Hälfte von Pomfrey’s Warenhaus in der Elizabeth Street. Der alte Charlie Pomfrey ist vor einem Jahr gestorben und hat seiner Freundin Bonnie seine Anteile vermacht, sehr zum Kummer seiner Familie. Erst kürzlich wollten sie ihr die Anteile zu einem Nominalpreis von dreitausend Pfund abkaufen, doch es kam nicht mehr dazu. Unsere Bonnie hat hart verhandelt. Nun ist es an Ihnen zu entscheiden, ob Sie die Anteile verkaufen oder behalten möchten.«
    »Ich würde verkaufen«, sagte Kit, als wäre die Frage rein hypothetisch. Das alles kam ihm so unwirklich vor.
    »Würden Sie mir das noch einmal vorlesen, Sir? Ich kann nicht recht…« »Gewiss, Major.«
    »Was hat er gesagt?«, fragte Adrian besorgt.
    »Nicht viel. Sie hat mir die Schulden erlassen.« »War doch ein gutes Mädchen, was?« »Das könnte man so sagen. Und sie hat mir ein paar Pfund vererbt.« »Nett von ihr. Wie viel?« »Genug.« Kit widerstand dem Drang, vor Freude zu schreien.
    Fünfhundert Pfund waren ein Vermögen… und das war erst der Anfang. Er steuerte Adrian zwei Straßen weiter, sodass sie an Pomfrey’s Warenhaus vorbeikamen.
    »Wer bekommt das Haus?«, wollte Adrian

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