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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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geschrieben, verzweifelt. Und es war ernst gemeint.
     
    Das Mädchen nahm Jessie beiseite und steckte ihr kichernd die Nachricht zu. »Er war so attraktiv, Miss, so ein Pech, dass Sie nicht zu Hause waren.« »Vielen Dank«, entgegnete Jessie steif, da sie den
    Absender bereits erahnte.
    Kit wohnte also im Grand Hotel und wollte sie verzweifelt sehen. Seinen Brief hatte sie nicht beantwortet. Sie hatte sich so geschämt, als ihr Adrian gestanden hatte, er habe Kit von ihrer Fehlgeburt erzählt. Sie wollte ihn nie mehr Wiedersehen. Ihre Mutter, die noch immer wütend auf Jessie war, nannte sie selbstsüchtig und dreist, sie nehme keinerlei Rücksicht auf die Gefühle anderer, und im Nachhinein musste Jessie ihr Recht geben.
    Das hatte sie nicht gewollt. Wie hatte es geschehen können, dass sie einfach alles falsch machte?
    Sie war so froh, dass sie und ihre Mutter nicht da gewesen waren, als Kit vorsprach. Adrian sagte, er habe Kit gewarnt, nicht herzukommen, weil Blanche ihn hasse.
    Vermutlich wäre sie mit ihren Beschimpfungen über ihn hergefallen, was Jessie nur noch peinlicher gewesen wäre.
    »O Gott«, seufzte sie, »was kommt als Nächstes?« Doch nun sehnte er sich verzweifelt danach, sie zu sehen. Was hatte das zu bedeuten?
    Sie legte die Nachricht und Kits Brief in ihren Taschentuchbeutel aus Satin. Es war ein wunderschöner Brief, voller Liebe, ein Brief, wie sie ihn sich immer gewünscht hatte, bevor all das geschehen war. Bevor sie uneingeladen bei ihm aufgetaucht war und alles durcheinander gebracht hatte. Sogar mit Sam hatte sie geflirtet, eine weitere Eskapade, an die sie gar nicht gern zurückdachte. Zum Glück hatte sie seit ihrer Rückkehr nichts mehr von ihm gehört.
    Dann kam ihr die Idee, sie könnte Kit im Hotel aufsuchen und sich einfach anhören, was er zu sagen hatte, weshalb er so verzweifelt war. Vielleicht gab es ja noch ein Problem, von dem sie nichts wusste. Doch wie konnte sie ihm gegenübertreten? Wenn er die Fehlgeburt ansprach, würde sie vor Scham tot umfallen.
     
    Kit hatte trotz allem nicht Colonel Greshams Ermittlungen vergessen und suchte daher seinen Freund Captain Jim Bignall in der Victoria-Kaserne auf.
    »Schön, dich zu sehen«, sagte Jim und eilte ihm entgegen. »Wie ich höre, bist du ein großer Held, der die Wilden befriedet hat und so weiter.« »Ich sehe das anders«, meinte Kit mit verzerrtem Gesicht. »Ich versuche nur, meine Farm aufzubauen, aber man hält mich ständig davon ab. Gresham klebte an mir wie ein Blutegel, und ich wüsste gern, was er mir letztlich in die Schuhe geschoben hat.« »Ja, ich habe so etwas läuten hören. Überlass das nur mir, Kit, ich kümmere mich darum. Wo wohnst du?« »Im Grand.« »Oh, sehr schick. Die Farm muss eine Goldgrube sein. Mal sehen, was unser Colonel so treibt, ich melde mich bald bei dir.
    Stimmt es übrigens, dass du mit einem Speer verletzt wurdest?«
    Jims Frage führte dazu, dass Kit sich weit länger als geplant in der Kaserne aufhielt. Schließlich wollte er nicht einfach davonlaufen, nachdem sein Freund ihm einen Gefallen tun wollte. Daher war es beinahe fünf Uhr, als er wieder ins Hotel kam und sich an der Rezeption erkundigte, ob jemand nach ihm gefragt habe.
    »Nein, Sir.« »Irgendwelche Nachrichten?« »Nein, Sir.«
     
    »Samstag!« Blanche kreischte fast. »Du heiratest am
    Samstag?«
    »Genau das habe ich eben gesagt.« »Das ist unmöglich! Wie sollen wir jetzt noch jemanden einladen? Und geht es noch immer um dieses Tingeltangel-Mädchen? Jessie, rede du mit ihm, er hat jegliche Vernunft verloren.
    Begreift er denn nicht…« »Ich muss wieder arbeiten, weil ich kein Geld habe«, sagte Adrian. »Du hast es so gewollt, und ich bin damit einverstanden.
    Ich werde in Parramatta gebraucht, daher wird die Hochzeit am Samstag stattfinden. Wir werden kurze Flitterwochen verleben, danach melde ich mich auf der
    Station.« »Mutter, du weißt doch, dass Adrian Miss Fowler heiraten wird«, warf Jessie ein, »also stell dich nicht unwis- send. Auch solltest du sie nicht als Tingeltangel-Mädchen bezeichnen.«
    Adrian nickte. »Danke, Jess. Nun, wie gesagt, Miss Fowler und ich werden in der St. Anne’s Church in der Argyle Street heiraten.« »Wo? O mein Gott! Das ist doch unten bei The Rocks. Was hast du dir nur dabei gedacht?« Blanche ging zur Tür.
    »Ich will nichts mehr davon hören. Mach, was du willst. Wir werden jedenfalls nicht kommen. Ihr beiden scheint fest entschlossen, deiner Familie Schande zu

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