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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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warmes Lächeln huschte über ihr Gesicht.
    Sie vermisste ihren Verlobten so sehr, dass sie es kaum ertragen konnte. Vor allem, weil er kein großer Briefeschreiber war.
    Er hatte wunderbar romantisch um sie geworben, als er noch Adjutant im Government House gewesen war. Jessie war in einen Wirbel aus unterhaltsamen gesellschaftlichen Veranstaltungen geraten und völlig überrascht gewesen, als er ihr unvermittelt einen Antrag machte. Sie konnte es noch immer nicht richtig glauben. Sie, ein Mädchen vom Land, sollte Kit Ferrington, den elegantesten und beliebtesten Offizier von ganz Sydney, heiraten.
    Er hatte oft davon gesprochen, eine Farm zu kaufen, was Jessie durchaus vernünftig erschien. Die Pinnocks waren ebenfalls Viehzüchter, und sie selbst hatte gern auf dem Land gelebt. Allerdings wunderte es sie, dass er so lange brauchte, um ein geeignetes Stück Land zu finden und ein angemessenes Haus zu errichten. Auch störte es sie ein wenig, dass seine Wahl auf ein so entlegenes Gebiet gefallen war, das eigentlich nur per Schiff zu erreichen war. Jessie schien es, als zöge sie in ein fremdes Land, und sie war traurig, weil sie ihre verwitwete Mutter und ihren hochbetagten Großvater Marcus zurücklassen musste. Doch es ging nicht anders, dachte sie seufzend. Sie wünschte nur, Kit würde öfter schreiben. Zudem war er in den vergangenen sechs Monaten nur einmal nach Sydney gekommen.
    »Rom wurde nicht an einem Tag erbaut«, hatte Großvater gesagt. »Lass ihm Zeit. Mein Vater hat Jahre gebraucht, um unser Anwesen zu roden; er konnte sich keine Sträflinge leisten. Dank seiner harten Arbeit und Voraussicht stehen wir auf Generationen hinaus gut da. Falls dein Bruder es klug anstellt«, fügte er knurrend hinzu. »Und das Gleiche will Kit dir auch bieten.«
    Was Adrian betraf, waren seine Mutter und sein Großvater grundsätzlich geteilter Meinung. Er behauptete, sein Enkel sei faul und verantwortungslos, wogegen Blanche Pinnock ihren Sohn in Schutz nahm.
    »Wenn du ihm nur Verantwortung geben wolltest, würde er sich auch mehr engagieren. Aber nein, du willst alles selbst erledigen, ohne ihn jemals einzubeziehen. Kein Wunder, dass er mehr Zeit in der Stadt verbringt als auf der Station.« »Sein Vater hat sich nie darüber beschwert, wie ich die Dinge leite. Er hat einfach mitgeholfen, er wusste, was zu tun war, ohne lange zu fragen.« »Barney war eben anders, Marcus. Das weißt du genau.« »Was willst du damit sagen? Dass dein Sohn nicht für harte Arbeit geschaffen ist? Dann sollte er besser rasch herausfinden, wofür er geschaffen ist, statt den Dandy zu spielen.« »Ich habe nicht gesagt, dass er nicht hart arbeiten kann. Das würdest du merken, wenn du nicht ständig an ihm herumnörgeln würdest!«
    Der Streit drehte sich im Kreis, dachte Jessie, er würde niemals enden. In diesem Augenblick kam ihre Mutter herein und teilte ihnen mit, Marcus sei bei der Vorstandsversammlung des Krankenhauses aufgehalten worden und habe sie angewiesen, vorauszufahren.
    »Marcus hat die Kutsche, also müssen wir eine
    Pferdedroschke nehmen«, sagte sie und rückte ihren ausladenden Hut zurecht. »Ruf uns eine, Adrian.«
    »Nicht nötig, Mutter. Ich hole meinen neuen Brougham, du musst endlich damit fahren. Es wird dir gefallen. Bin gleich zurück.« Blanche schüttelte den Kopf. »Dein Großvater ist ohnehin schon wütend, dass du den Wagen gekauft hast. Er war so teuer, dabei brauchen wir ihn gar nicht.« »Und ob«, meinte Jessie lachend. »Für Gelegenheiten wie diese. Adrian ist so stolz darauf, und es macht sicher Spaß, darin zu fahren. Er rollt ganz leicht, und Adrian sagt, dem Pferd mache es auch keine Mühe, weil die Vorderräder so scharf wenden können.«
    »Warum man das tun sollte, außer um zu rasen, ist mir unbegreiflich. Wenn wir, wie ihr behauptet, einen zweiten Wagen benötigen, hätte es auch eine kleine Kutsche getan. Adrian, ich würde dies nicht im Beisein deines Großvaters sagen, aber die Pinnocks brauchen nicht anzugeben. Ich finde den Wagen schlichtweg protzig.«
    Der Brougham war bequem, das musste Blanche zugeben. Gut gepolstert, gute Qualität bis hin zu den lackierten Kästen für die Decken und die Seitenlampen, doch als sie die South Head Road entlangschossen, rief sie Adrian zu: »Langsamer! Das ist doch kein Rennen.«
    Er zügelte das Pferd ein wenig. Sie lehnte sich zurück, damit man sie nicht in diesem schicken, federleichten Vehikel sah, mochte es auch der letzte Schrei sein.
    »Zieh

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