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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Gast war und ihm leise mitteilte, der alte Herr habe vermutlich einen Schlaganfall erlitten.
    Zwei Diener trugen Marcus in einen ruhigen Salon und betteten ihn auf einen Diwan. Jessie und Adrian eilten herbei. »Wie geht es ihm?«, flüsterte Jessie ihrer Mutter zu. »Nicht gut. Bob sorgt dafür, dass man ihn gleich ins Krankenhaus bringt. Der arme Marcus ist kaum bei Bewusstsein. Er hatte sich solche Mühe mit der Rede gemacht. Es war ein furchtbarer Schock für die Gäste, hoffentlich setzt man das Essen fort«, meinte Blanche.
    »Ja«, sagte Adrian. »Aber die Stimmung dürfte dahin sein.«
    Sie kehrten spätabends heim, ein müdes Trio, das von tiefer Sorge um Marcus gezeichnet war und sich machtlos fühlte, weil die endgültige Diagnose erst am Morgen gestellt würde. »Er schläft jetzt«, hatte Bob ihnen mitgeteilt. »Sie können nach Hause gehen.«
    In der Eingangshalle hatte Blanche einen Brief von einem Tablett auf der Garderobe genommen. Er war für Jessie. Hoffentlich hatte Ferrington sich diesmal mehr Mühe gegeben, denn die letzten Zeilen an seine Verlobte waren mehr als dürftig gewesen. »Ein Brief von deinem Verlobten.« Jessie griff aufgeregt danach und rannte nach oben in ihr Zimmer.
    Zwei Seiten und somit lang für Kits Verhältnisse. Er hoffte, es gehe ihr gut, und berichtete, das Haus mache Fortschritte, sei sehr elegant für die Gegend…
    Kit schrieb, er wolle Marcus’ Rat befolgen und sich der Rinderzucht zuwenden, weil der Boden zu feucht für Schafe sei. Er sei geschäftlich in Brisbane gewesen und habe gehofft, dort mit Lord und Lady Heselwood zu sprechen, doch sie erholten sich anscheinend von dem Schock des Überfalls und empfingen noch keine Gäste.
    »Die Angriffe der Schwarzen waren Tagesgespräch, doch keine Sorge, wir leben in einer sicheren Gegend.«
    Jessie las die Unterschrift auf der zweiten Seite, hoffte auf mehr als das übliche »in Zuneigung, dein«, doch da stand es wieder.
    Vor kurzem erst hatte sie einen Brief lesen dürfen, den Mercia Flynns Schwester von ihrem Verlobten erhalten hatte, und war ganz grün vor Neid geworden. Er nannte sie »mein Liebling« und »mein liebstes Mädchen« und
    »erstickte sie mit Küssen«. Unterzeichnet war der Brief mit »in ewiger Liebe«. Warum konnte Kit nicht so schreiben? Vielleicht sollte sie es in ihrem nächsten Brief einfach erwähnen. Oder besser nicht, denn auch sie hatte sich mit Liebesbekundungen eher zurückgehalten. Auch sie erstickte ihn nicht mit Küssen, da sie sich leider nicht traute, so etwas zu schreiben.
    Seufzend wandte sie sich wieder dem Brief zu und erfuhr, dass die Temperaturen noch hoch, das Wetter aber durchaus erträglich sei. Dann erklärte er, er habe viel zu tun und… »da beinahe alles bereit ist für meine Braut, sehe ich nicht ein, weshalb wir nicht so bald wie möglich heiraten sollten. Nächsten Monat komme ich nach Sydney. Meinst du, wir könnten dann heiraten? Lass mich wissen, ob dir dieser Plan angemessen erscheint, und schlage bitte ein Datum vor. Ich habe noch die irische Köchin und nehme an, du bist einverstanden, wenn wir sie behalten…« »Mutter! Wo bist du? Wo bist du denn? Ich habe wunderbare Neuigkeiten!« Blanche eilte aus dem Esszimmer, als ihre Tochter die Treppe herunterstürmte. »Was ist passiert? Warum schreist du so, Jessie?« »Kit und ich werden nächsten Monat heiraten. Schon nächsten Monat! Ist das nicht wundervoll?« »Du lieber Himmel, Jessie, beruhige dich. Was soll das heißen?« »Ich hab’s dir doch gesagt!« Aufgeregt umarmte sie ihre Mutter. »Wir heiraten nächsten Monat. Kit sagt, das Haus sei bereit…« »Wie soll das gehen, wenn wir noch gar keine Maße für die Vorhänge, Portieren und Teppiche erhalten haben? Er hatte versprochen, sie zu schicken.« »Keine Sorge. Kit schreibt jedenfalls, er werde nächsten Monat herkommen und möchte mich dann heiraten. Mutter, das ist doch vernünftig. Der arme Kerl kann nicht ständig die Küste rauf- und runterfahren.« Blanche runzelte die Stirn. »So hatten wir es aber nicht geplant, Jessie. Wir sollten ihn besuchen, wenn das Haus fertig ist, damit du dir dein künftiges Heim ansehen und endgültig entscheiden kannst, ob du dort bis ans Ende deines Lebens bleiben möchtest.« »Nein«, erwiderte Jessie zornig. »So hattest du es geplant. Ich muss mich nicht erst dann endgültig entscheiden, ich bin schon jetzt entschlossen, Kit zu heiraten. Alles andere ist überflüssig.«
    Blanche führte sie ihn den Salon und

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