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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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bitte die Handschuhe an, Jessie.« »Wir sind doch noch nicht da. Es ist so heiß.« »Dann verbirg deine Hände.«
    Jessie sah reizend aus, dachte Blanche. Das sommerliche, blaue Georgettekleid, gestern erst fertig genäht, passte wunderbar zu ihrem dunklen Haar. Wie geschaffen für die elegante Gesellschaft, genau wie der entzückende Hut. Dabei hatte Blanche darauf bestehen müssen, dass Jessie ihn kaufte, weil er angeblich zu auffällig war! Geistesabwesend strich Blanche über die Revers ihres grauen Seidenkleides mit der weißen Satinpasse. Kühl und dezent, genau richtig. Anders als ihre Tochter liebte Blanche schöne Kleider. Und Schmuck. Im Haus in Rose Bay wie auch auf der Station in Parramatta waren zwei ganze Räume ihrer Garderobe vorbehalten. Barney, ihr verstorbener Gatte, hatte ihre Besessenheit amüsant gefunden. »Einige Damen«, pflegte er zu sagen, »arbeiten gern im Garten oder machen Handarbeiten oder lesen, während andere auf dem Piano klimpern oder ein Liedchen trällern, doch Blanches Hobby ist die Mode.« »Das ist nicht ganz korrekt«, hatte sie erwidert. Es gab Mode und Mode! Überweite Röcke, breitkrempige Hüte und grelle Farben galten oft als modisch, während Blanche sie scheußlich fand. »Alles muss sich dem guten Geschmack unterwerfen«, sagte sie, doch keiner hörte zu. Sie fand es enttäuschend, dass ein gut aussehendes Mädchen wie Jessie, die in den richtigen Kleidern hinreißend wirken würde, stets die bequemere Variante vorzog.
    Sie fuhren nun die geschäftige Macquarie Street entlang, am Krankenhaus vorbei zum Botanischen Garten, dem Stolz von Sydney. Sie lebte wirklich gern hier, fragte sich aber, ob es nicht doch ein Fehler gewesen sei, nach Barneys Tod hierher zu kommen. Was ihre Kinder betraf, war es allemal ein Fehler gewesen. Adrian hatte sich einer wilden Truppe angeschlossen, meist Offiziere, und zu Blanches Entsetzen war auch Jessie hineingezogen worden. Sie warf ihrer Tochter einen Blick zu. Jessie war willensstark und ein wenig zu geradeheraus für ihren Geschmack, aber dennoch ein vernünftiges Mädchen. Eigentlich stand sie mit beiden Füßen fest auf dem Boden, ganz anders als ihr Bruder. Blanche hatte sie gerügt, weil sie sich in so fragwürdige Gesellschaft begab, doch Jessie hatte nur gelacht.
    »Keine Sorge, Mutter, ich weiß, sie sind ein bisschen wild.« »Oberflächlich, würde ich sagen.« »Mag sein. Aber sie können auch nett und überaus amüsant sein.
    Sie kommen alle aus England oder Indien, man kann sich wunderbar mit ihnen unterhalten.«
    Sie konnte Jessie wohl kaum den Umgang mit den Freunden ihres Bruders verbieten, zumal das Mädchen noch andere Freunde besaß, und Blanche hatte gehofft, es sei eine vorübergehende Phase. Bis Major Kit Ferrington auf der Bildfläche erschienen war, gut aussehend, ein Gesellschaftslöwe aufgrund seiner Verbindungen zum Gouverneur, überaus ehrgeizig. Und berechnend, dachte Blanche. Doch mit dieser Meinung stand sie allein. Selbst Marcus mochte den Mann. Behauptete, er sei ein Gentleman mit Weitblick. »Da oben in eine Farm zu investieren, ist ein brillanter Schachzug, der Mann beweist Pioniergeist, genau wie mein Vater. Ich kann nicht glauben, dass du tatsächlich gegen eine Heirat wärst.« »Mutter«, sagte Adrian. »Wir sind da.«
    Sie waren vor dem eindrucksvollen Portal des Government House vorgefahren. Ein Lakai hielt ihnen die Tür des Brougham auf. Sir Charles und Lady FitzRoy standen in der Eingangshalle und empfingen ihre Gäste. Lady FitzRoy begrüßte sie und wurde dann weggerufen.
    »Es ist mir eine Ehre, Sie zu begleiten, Mrs. Pinnock«, sagte ihr Gastgeber. »Es scheint niemand mehr zu kommen.« »Vielen Dank«, sagte Blanche, als sie durch die Halle schritten. »Ich wollte unbedingt mit Ihnen sprechen, Sir Charles. Haben Sie Nachricht von Georgina und Jasin Heselwood?« »Ja, meine Liebe, in der Tat! Ich habe nach Brisbane telegrafiert, wo sie sich gründlich ausruhen. Gewiss braucht Georgina Erholung nach diesem schockierenden Erlebnis. Jasin sagt, sie sei sehr tapfer gewesen. Ritt mit den Männern davon, die Wilden unmittelbar auf den Fersen.« »Meine Güte, geht es ihr gut?« »Ja. Sie wollten eigentlich mit dem ersten Schiff nach Sydney zurückkehren, und meine Frau lud sie ein, bei uns zu wohnen, aber wie es scheint, haben sie ihre Pläne geändert. Ich weiß auch nichts Genaues. Die Ärmsten, ihr schönes Haus ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt.«
    Eine Stimme unterbrach sie

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