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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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schicken.«
    »Das dürfte wohl kaum passieren«, meinte FitzRoy, doch das Knurren im Raum veranlasste ihn, eine Akte zu
    öffnen, als könnte sie ihm die Lösung verraten.
    Als er merkte, dass dies nicht der Fall war, griff er zu der alten, abgenutzten Antwort: »Ich muss die Sache an Whitehall weiterleiten. In deutlichen Worten. Und sehen, was sich machen lässt.«
    Er stand auf, womit er ihnen das Zeichen zum Aufbruch geben wollte, doch eine Stimme weiter hinten im Raum rief: »Wie? Das soll alles gewesen sein?« »Verdammt noch mal, nein«, knurrte Jackson. »Ganz und gar nicht.«
    Die Delegierten blieben sitzen und warteten. »Ich werde die Angelegenheit mit dem Polizeipräsidenten besprechen…«, fügte Sir Charles eilends hinzu. »Das haben wir bereits getan. Was soll er denn Ihrer
    Meinung nach tun?«, wollte Flynn wissen. Sir Charles war nicht aufbrausend, doch Sam vermutete, dass er an diesem Morgen kurz davor stand zu explodieren. »Ich glaube, dass man dort mehr Polizisten benötigt, aber die Truppe ist unterbesetzt. Der Polizeipräsident tut sein Bestes, um neue Männer zu rekrutieren und auszubilden, aber es braucht seine Zeit. Wie Sie sicher verstehen, liegt das Problem darin, dass die besiedelten Gebiete sich rasend schnell entwickeln und die Behörden kaum Schritt halten können.« Jackson schüttelte den Kopf. »Wir wollen ja nicht, dass die Polizisten paarweise durch den Busch galoppieren und sich verirren. Wir brauchen Soldaten. Truppen, die hinausreiten und den Anführer dieses Wolfsrudels schnappen, bevor er es zu einer richtigen Armee formt.«
    »Das ist tatsächlich zu befürchten, Sir«, meinte ein älterer Grundbesitzer, der seinen Hut wie ein Rad zwischen den Händen drehte. »Ich war ziemlich weit im Norden und habe mich gelegentlich mit Schwarzen unterhalten. Ich kann Ihnen mit Gewissheit sagen, dass es nördlich und westlich von Brisbane nicht Hunderte, sondern Tausende von Schwarzen gibt. Ossie hat Recht. Sie brauchen dringend Truppen.« »Truppen? Wir haben in ganz Neusüdwales nicht genügend Truppen, um gegen eine Armee von mehreren tausend Schwarzen anzutreten.« »Aber Sie müssen ausreichend Leute haben, um die Schwarzen aufzuspüren und unschädlich zu machen, die schon hier sind. Die Gegend ist für Weiße tabu, seien es nun Siedler, Goldsucher oder Holzfäller. Alle machen einen großen Bogen um das Gebiet, ziehen Hunderte Meilen durch unbekanntes Land, was die Reisen nur noch gefährlicher macht.«
    »Ich weiß nicht, ob wir das versprechen können. Wir haben nur Teilregimenter, die in Neusüdwales stationiert sind, zurzeit findet eine Auswechslung statt.«
    Einige Männer zogen sich zurück, um darüber zu diskutieren, während Sir Charles scheinbar gleichmütig und geduldig wartete, was Sam interessiert beobachtete.
    Schließlich stand Flynn, der Sprecher, auf. »Mit allem Respekt, Exzellenz, aber das ist inakzeptabel. Wir brauchen die Truppen, und zwar jetzt.« »An wie viele Männer denken Sie?« »Mindestens hundert. Vielleicht zweihundert.« »Ausgeschlossen.« Der ältere Herr, den Sam nun als Harry Spicer erkannte, sagte beiläufig: »Dann sollten Sie die Bienenkönigin jagen.« »Wie bitte, Mr. Spicer?«, fragte der Gouverneur freundlich. »Die Bienenkönigin. Den fraglichen Häuptling. Finden Sie heraus, wer er ist, und dann fangen Sie ihn. Dafür braucht man nur einen Offizier mit Ortskenntnis und einen kleinen Trupp berittener Soldaten, die die Lage sondieren, ohne die Menschen zu beunruhigen oder zu bekämpfen. Gewiss würden sie auch zivile Suchtrupps vertreiben, die ohnehin nur Unheil stiften.« »Das wäre eine Möglichkeit, Mr. Spicer. Ein Aufklärungstrupp, was? Ich werde Colonel Gresham diesen Vorschlag unterbreiten. Ich habe mit ihm bereits über die unglückselige Lage im Norden gesprochen, wo sich schwarze Marodeure in den Darling Downs herumtreiben. Er könnte ihnen Truppen schicken. Allerdings fehlt uns hier der geeignete Offizier. Wir können die vorhandenen Männer nicht entbehren, zudem kennt keiner von ihnen die Gegend. Die meisten sind erst kürzlich hier eingetroffen.« »Wie wäre es mit einem Ihrer Adjutanten? Das sind doch Offiziere!«, sagte Flynn barsch, als hielte er ihre Anwesenheit in Sydney für reine Verschwendung, doch Seine Exzellenz ignorierte den dreisten Vorwurf. »Ich muss mit dem Colonel sprechen. Ich kann niemanden aus dem Ärmel schütteln.« »Wie steht es mit Major Ferrington?«, fragte Sam. »Er ist doch Offizier. Lebt im

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