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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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nicht zu einem Waffenstillstand gelangen? Damit das Morden auf beiden Seiten endet? Dann könnten wir einen Vertrag aufsetzen…« »Einen Vertrag?«, meinte Sir Charles. »Mit wem? Wir haben es anscheinend mit schwarzen Völkern zu tun. Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass diese Völker aus Stämmen, Clans und Familienverbänden bestehen. Kennen Sie die Häuptlinge dieser Völker? Wo können wir sie finden?« Sam war sprachlos, denn Sir Charles war offensichtlich besser informiert, als er erwartet hatte. »Ich habe Leute dort draußen, die Erkundigungen für mich einziehen, Mr. Dignam; ich möchte das Blutvergießen ebenso gern beenden wie Sie…« »Verzeihen Sie, Sir, aber ich glaube, Sie reden am Thema vorbei«, meldete sich Ossie Jackson zu Wort. »Wir wissen, dass es Scharmützel gibt, aber der Überfall auf meine Station war etwas anderes, nicht das übliche wilde Gebrüll und Gewedel mit Speeren. O nein, Sir, es war ein strategisch geplanter Angriff. Sie schlichen sich an, als hätten sie endlich kapiert, dass unsere Waffen tödlich sind. Sie hielten sich verborgen, bis jemand den Befehl erteilte, und dann überrannten sie das Haus, töteten meinen Sohn … meinen neunzehnjährigen Sohn…«, ihm brach die Stimme, doch er fuhr fort: »Wir hatten klein angefangen, als wir den Viehbestand aufbauten. Ich und meine Frau und zwei Viehtreiber, die an jenem Tag den Angriff vom Hügel aus erlebten. Sie sagten, es seien mindestens dreißig Schwarze gleichzeitig und überall ums Haus aus der Deckung gesprungen. Gegen einen Mob mit Speeren und Keulen konnten sie nichts ausrichten. Die Angreifer schlugen Fenster und Türen ein, erwischten meinen Jungen und plünderten das Haus, bevor sie es niederbrannten.«
    »Welch ein Glück, dass Sie und Mrs. Jackson nicht daheim waren«, murmelte Sir Charles. »Aber das waren wir doch«, meinte Jackson. »Wir waren im Stall. Sie kamen so plötzlich, schrien und brüllten unentwegt, sie waren einfach überall. Unser Johnny konnte ein paar Schüsse abfeuern, bevor wir dann nichts mehr von ihm hörten. Inzwischen hatten ich und Mrs. Jackson geladen und trafen ein paar von diesen Teufeln, doch unsere Pferde scheuten und rannten davon, bevor wir sie packen konnten. Dann sahen wir, warum sie flohen: Die Schwarzen hatten die Ställe hinter uns in Brand gesteckt. Sah aus, als wollten sie uns kochen, doch die Ställe haben einen Vorratskeller, in dem wir uns versteckten. Wir blieben dort unten, bis unsere Viehtreiber kamen und sagten, die Luft sei rein. Aber wir alle wussten, dass unser Johnny drüben in den Ruinen lag«, seufzte er. »Und da war er, tot, im Schornstein, wo er sich vor ihnen versteckt hatte.«
    Sir Charles unterbrach ihn. »Mr. Jackson, hätten Sie gern etwas Kaltes zu trinken oder eine Tasse Tee?«
    »Danke, nein, Sir«, erwiderte Jackson fest. »Wir sind gekommen, um Sie davon zu überzeugen, dass die Schwarzen sich organisieren. Jemand führt sie bei ihren durchgeplanten Angriffen, als handelte es sich um einen
    Krieg, und Sie wollen uns weismachen, dass Sie nach ihren Häuptlingen suchen. Nun, das tun wir auch.«
    »Hört, hört«, murmelten seine Begleiter. »Das stimmt«, pflichtete Flynn ihm bei. »Jackson hier sagt, es müsse einen Anführer geben. Der Angriff wurde nach dem gleichen Muster durchgeführt wie die Attacken gegen Montone und zwei weitere Stationen im Bezirk.«
    »Die Menschen fliehen aus der Gegend«, fügte Jackson hinzu. »Als wir in die Stadt fuhren, begegneten wir einer Gruppe von Flüchtlingen, die nach Brisbane zurückkehren und dort bleiben wollen, bis die Polizei das Gebiet für sicher erklärt. Nun möchten wir wissen, was Sie in dieser Sache unternehmen werden. Es scheint niemanden zu stören, dass ein Schwarzer ein riesiges Gebiet von den Gimpi Gimpi Mountains bis hinunter zum Tal des Brisbane River zurückerobert hat.«
    »Ich nehme an, wir könnten Truppen losschicken und diesen Häuptling festsetzen.« »Und hängen«, fügte jemand hinzu. »Das kann so nicht weitergehen, Sir Charles«, warf Edwin Flynn ein. »Je mehr Zeit wir verschwenden, desto mehr Schwarze werden sich zusammentun.« Jackson wandte sich aufgeregt zu ihm. »Genau das hat Jasin Heselwood auch gesagt. Er behauptet, die Schwarzen seien nicht alle aus der Gegend gewesen, und es wäre durchaus möglich, dass dieser Häuptling Fremde rekrutiert. Im Norden gibt es noch viele Stämme, die sich nichts dabei denken, einige hundert Krieger als Schützenhilfe zu

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