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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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Brisbane Valley. Er wird sicher nicht wollen, dass die schwarzen Horden über ihn herfallen.« »Ferrington?« Sir Charles dachte nach. »Aber ja, natürlich! Ich werde es mir überlegen, meine Herren. Ja, ich glaube, der Colonel kann Ihnen vielleicht doch helfen. Unser Major Ferrington wäre geradezu ideal!«
    Da Sam die Story noch nicht verwenden konnte, ging er in die Hyde Park Barracks und vereinbarte mit Colonel Gresham einen Termin für den nächsten Morgen.
    Der Sergeant in der Eingangshalle sagte, der Colonel habe nun Zeit für ihn, wenn er ihn zu sehen wünsche, doch Sam wollte dem Gouverneur Zeit für die Unterredung lassen. Bis dahin konnte er den Artikel vorbereiten und das Interview mit Gresham später anfügen. Als er in das Bürogebäude des Herald zurückkehrte, traf er auf einen großen, gut gekleideten Burschen Mitte dreißig, der durch die Flure wanderte.
    »Suchen Sie etwas?«, erkundigte er sich.
    »Ja, den Raum, in dem man Anzeigen aufgeben kann.«
    »Kein Problem. Gehen Sie zurück, dann links, am Ende des Korridors sehen Sie eine Glastür mit der Aufschrift Bitte eintreten.« Der Herr hob den Hut und verschwand. Sam wunderte sich flüchtig, was er wohl zu verkaufen hatte. Doch eigentlich beschäftigte ihn etwas anderes. Er fragte sich, weshalb er Ferringtons Namen so lässig in die Runde geworfen hatte. Er konnte sich nicht einreden, dass seine plötzliche Eingebung nur der unschuldige Versuch gewesen sein sollte, die Situation zu retten. Er hatte nicht eine Sekunde lang vergessen, dass der Major Jessie heiraten wollte. Seine Jessie.
    »Eigentlich war es mir ja gar nicht ernst damit«, murmelte er, warf seinen Hut auf einen Haken und ließ sich in den abgewetzten Sessel hinter seinem Schreibtisch fallen. Im Grunde war es ein Witz. Jeder wusste, dass Kit Ferrington immer nur einen
    Schreibtischjob gehabt und Lady Gipps’  Anstandswauwau gespielt hatte. Sam Dignam musste lachen. Er lachte, bis ihm die Tränen kamen. Ferrington führt Soldaten in den Busch! Dem Zinnsoldaten würde dieser Auftrag ganz und gar nicht behagen, doch er konnte ihn kaum ablehnen. Er wusste nicht das Geringste über den Busch und würde einen Erkundungstrupp anführen, der nicht mehr Ahnung hatte als er selbst. Ein Blinder, der Blinde führte!
    Sein Redakteur Tom Grabble kam vorbei. »Was ist denn so komisch?« »War nur ein Gedanke.« Sam wusste, dass er diesen Scherz mit niemandem teilen konnte. »Hör mal, ich habe morgen einen Termin bei Colonel Gresham; das könnte eine tolle Story geben.« »Worum geht es?« »Das erzähle ich dir morgen.«
    Hector Wodrow hatte nichts zu verkaufen. Er war auf der Suche. Man gab ihm ein Formular, in das er den Anzeigentext einsetzen sollte, und verwies ihn zu einem Tisch mit hohem Hocker. »Sie können ein weiteres Formular haben, wenn das nichts wird«, verkündete der Angestellte großzügig, doch Hector brauchte keinen zweiten Versuch. Seine Nachricht, die er seit Monaten formuliert hatte, stand klar und deutlich vor seinem Auge. Er nahm den Stift, leckte daran und machte sich an die Arbeit.
     
    WER DEN AUFENTHALTSORT VON JACK WODROW, 40 JAHRE, AUS LONDON STAMMEND, KENNT, WENDE SICH BITTE AN HECTOR WODROW IM TRAVELLERS INN, PITT STREET.
     
    Mervin Wodrow lag im Sterben. Er konnte den Tod wegen der Schmerzen, die er in den letzten Monaten ertragen hatte, kaum erwarten, wollte aber noch einmal seinen Jack sehen. »Das ist vielleicht einer«, murmelte er zu seiner Frau Jane gewandt. Er war in zweiter Ehe verheiratet, Clara war schon lange tot. »Er nannte Clara… immer Kopfnuss… wusste ich aber nicht. Ist weggelaufen.« »Ja, mein Lieber, ich weiß.« Jane war an dem Tag, als Clara einen Anfall erlitten und sich erbrochen hatte, in der Mission gewesen. Sie hatte rasch einen Arzt geholt, doch dieser konnte nichts mehr tun. Clara war zwei Tage später gestorben. Nun war Jane da. Sie hatte sich freundlich und hilfsbereit gezeigt und Hector und ihn über die schlimme Zeit hinweggetröstet, obwohl Mervin sich nicht erinnern konnte, dass sein Sohn auch nur eine einzige Träne vergossen hatte. Er war vierzehn und arbeitete für den Krämer am Ende der Straße. Auch er selbst hatte nicht geweint. Er hatte lange Zeit eine Freundin namens Bridget gehabt, die abends gekommen war, wenn er zum Saubermachen in der Mission blieb und Clara schon vorschickte, um das Abendessen zu bereiten. Bridget gefiel es nicht, dass er Missionar war, und sie klagte, dies sei keine Arbeit für einen Mann.

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