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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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»Er war ein Räuber. Ein Schurke, heißt es. Hat auf einsamen Straßen Kutschen und Reisenden aufgelauert.« »Ein richtiger Unhold, was?«, meinte Jack. Sie kamen gegen acht Uhr abends zurück auf die Farm. Nachdem Kit überprüft hatte, ob alles in Ordnung war, setzte er sich zu einem einsamen Mahl nieder, bei dem er eine Landkarte studierte.
    »Soll ich ihm auch was geben?«, fragte Polly bissig.
    »Wem? Drew? Ja, gib ihm was.« Kit war zu aufgeregt, um sich weitere Gedanken zu machen. Er war entschlossen, es mit der Goldsuche zu probieren, und nun, da er Drews Fähigkeiten kannte, war ihm klar, dass er sich im Hinterland zurechtfinden würde. Drew musste ihn nur in das Gebiet führen, in dem ihm die Schwarzen das Gold gebracht hatten oder, besser noch, wo er es selbst gefunden hatte. Denn er war sicher, dass Drew ihm eigene Funde verschwieg. Er war noch nicht dahinter gekommen, welches Spiel er spielte, doch der Mann würde gewiss nicht auf die Chance verzichten, es noch einmal zu versuchen. Nicht wenn er einen Begleiter, Pferde, sogar ein Packpferd bekam, dazu die bestmögliche Ausrüstung zum Zelten und Schürfen.
    Die Schwarzen schienen das größte Problem zu sein, doch selbst dann… er würde bewaffnet sein. Und sicher.
    Kit grübelte über Drews Behauptung, er könne dort draußen vermutlich umherziehen, ohne von Schwarzen behelligt zu werden. Warum auch nicht? Mit seiner dunklen Haut sah er wie einer von ihnen aus. Kit fragte sich, ob er seine Haut ebenfalls schwärzen könnte, sodass er wie ein Eingeborener wirkte. Er hatte von Männern in Indien gehört, die sich auf diese Weise in irgendwelche Stämme eingeschlichen hatten. Doch vermutlich verhüllten sie sich und wickelten Turbane um den Kopf, während die Schwarzen hier überhaupt nichts trugen.
    Er fand die Glasshouse Mountains auf der Karte und markierte sie. Von dort aus würden sie aufbrechen. Zum
    Teufel mit den Kämpfen. Was hatten sie damit zu tun? Vielleicht war es gar nicht der Krieg, der Drew Sorgen bereitete, womöglich wollte er sich nur ein bisschen ausruhen, bevor er aufbrach. Kit beschloss, ihm noch ein paar Tage Zeit zu lassen. Morgen würde er ihn zum Angeln schicken, das sparte Lebensmittel. Und ihm eine Stelle als Aufseher anbieten. Alberts Stelle mit besserem Lohn. Damit er sich wichtig vorkam.
    »Nein danke«, sagte Jack, als der Major ihm die Stelle anbot. »Ich verstehe nichts von Farmen.« »Da gibt es nicht viel zu wissen. Sorg nur dafür, dass die Leute arbeiten. Die Regeln stelle ich auf.« »Und wenn sie nicht parieren, werden sie ausgepeitscht! Sie müssen verrückt sein, wenn Sie glauben, ich würde eine Arbeit annehmen, bei der man ausgepeitscht werden kann. Darüber wollte ich ohnehin mit Ihnen reden.« »Worüber?« »Über das Auspeitschen. Ich habe nachgedacht und kann nicht länger hier bleiben. Ich weiß es zu schätzen, dass Sie mich behalten wollen, aber ich kann nicht zusehen, wie jemand ausgepeitscht wird. Ich bin weg, falls Sie mir nicht versprechen, darauf zu verzichten.« Der Major stritt, polterte, verblüfft, dass dieses Großmaul es wagte, sich in seine Angelegenheiten einzumischen, bis Jack ihm schließlich einen Kompromiss vorschlug. »Wenn Sie das Auspeitschen auf Ihrem Land abschaffen, werde ich es keinem verraten. So haben Sie noch Ihre Regeln, während meine Drohung weiterhin gilt.« »Ganz sicher nicht. Das ist doch lächerlich. Ein kindischer Vorschlag… Ich müsste ja darauf vertrauen, dass du es ihnen nicht sagst.« »Stimmt. Aber wenn Sie nicht wollten, dass ich mit Ihnen auf Goldsuche gehe, würden Sie sich das alles gar nicht anhören. Und wenn ich das täte…«, Jack sah ihn aufmerksam an, »dann müsste ich im Gegenzug Ihnen vertrauen. Angenommen, wir finden Gold? Sie könnten mich ausbooten und alles für sich behalten.« Die Augen des Majors verrieten einen Moment lang die pure Gier. Jack seufzte. Was mache ich eigentlich hier?, fragte er sich im Stillen.
    Erst als das Rumpeln des Viehtriebs auf der Straße nach Emerald Downs zu hören war, erinnerte Kit sich dran, dass er den Viehverkauf in Brisbane verpassen würde und dabei war, einen weiteren Fehler zu begehen. Wer konnte denn sagen, ob nicht auch diese Herde von Agenten und Viehzüchtern weggeschnappt wurde, bevor sie den Handelsplatz erreichte? Warum sollte er nicht das Gleiche tun? Den Treibern eine Herde zu seinem eigenen Preis abkaufen? Er war nicht sicher, wie er sich in diesem Fall zu verhalten hatte, da er neu im Geschäft

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