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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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entschuldigt, dass ihre Schutzbefohlenen dieses »Tordings« niedergetrampelt hatten. Auch das musste wieder aufgebaut werden, sonst würde niemand sein Haus finden. Es gab Bücher über den Unterhalt von Viehherden, doch er hatte keine Ahnung, wo man sie kaufen konnte.
    Er arbeitete mehrere Stunden mit Jack Drew, markierte den Verlauf der Zäune mit Pfählen und Schnur und schickte ihn los, um Löcher für die Pfosten auszuheben. Dann kehrte Kit in sein Büro zurück und dachte über einen Aufseher nach, den er sich allerdings kaum leisten konnte, da er Lohn und Unterkunft beanspruchen würde. Wie wunderbar, wenn er Gold fände! Doch es würde schwierig sein, die Expedition zu organisieren, ganz zu schweigen davon, die Farm auf unbestimmte Zeit zu verlassen. Wie lange planten die Leute gemeinhin, bevor sie auf Goldsuche gingen? Ohne Aufseher konnte er nicht lange wegbleiben, das musste rasch erledigt werden. Morgen würde er in die Stadt reiten und sich umhören. Vielleicht fand sich einer von Heselwoods Männern. Sie waren nun, da Montone geschlossen war, arbeitslos und heimatlos. Doch als er später am Abend auf der Veranda saß und seine liebste Tageszeit mit einem Weißwein genoss, fiel ihm jemand ein, der helfen könnte. Adrian Pinnock! Sein künftiger Schwager, der im Busch aufgewachsen war und ihn unterstützen könnte. Er würde ihn einladen und ermutigen, eine Weile zu bleiben. Damit würde er sogar Geld sparen. Adrian würde gewiss keine Bezahlung erwarten. Was ihn wieder auf die Hochzeit brachte. Das Problem, dass er nach Sydney fahren musste, wo doch so viele andere wichtige Dinge auf ihn warteten. Er hatte seit seinem törichten Vorschlag, im nächsten Monat zu heiraten, nichts mehr von Jessie gehört. Mit etwas Glück würde sie die Zeit zu knapp finden, um die angemessenen Vorbereitungen zu treffen, und um einen Aufschub bitten, den er mit Freuden bewilligen würde. In letzter Zeit konnte er nur noch an die Goldsuche denken. Er war sicher, dass nur die Flasche Wein vor dem Schlafengehen das Gold von seinen Träumen fern hielt und ihm einen erholsamen Schlaf ermöglichte.
    Vom Fenster des Lands Office Hotel aus sah Georgina Heselwood Jasin in den Hof reiten und rannte hinaus, wo sie ihn vor aller Augen umarmte, wobei ihr Tränen der Freude und Erleichterung über die Wangen liefen.
    »Vorsicht«, grinste er. »Ich bin ganz schmutzig, es war
    ein rauer Trieb.« »Ich bin so froh, dass du wieder da bist! Du warst wochenlang unterwegs. Ich hatte Angst, dir sei etwas zugestoßen. Geht es dir wirklich gut? Du siehst sehr müde aus.« »Natürlich geht es mir gut«, sagte er, nahm seinem Pferd die Satteltaschen ab und warf sie über die Schulter. Ein Stallbursche holte das Tier, und sie betraten das Hotel durch die Hintertür, wobei sie an der Besitzerin Mrs. Pratt vorbeikamen, die sich mit kaltem Blick abwandte. »Sie will ihr Geld«, flüsterte Georgina. »Ich habe ihr erklärt, dass wir hier mit nichts angekommen sind und Geld aus Sydney erwarten. Doch sie wird ungeduldig, das ist sehr peinlich.« »Meine Liebe, wir haben Geld. In zwei, drei Tagen können wir nicht nur dieses elende Hotel, sondern auch die Stadt verlassen.« Nachdem er seine Männer bezahlt hatte, blieben Jasin über tausend Pfund aus dem Verkauf der Tiere. Er hatte das Murren der Viehzüchter am letzten Verkaufstag ignoriert, ebenso die zögerlichen Nachfragen der Bezirkspolizei, die sich die durcheinander gewürfelten Brandzeichen ansah. Am nächsten Tag beglichen Lord und Lady Heselwood ihre Schulden und gingen an Bord eines Küstendampfers, der sie nach Sydney bringen würde. Doch Georgina war verwirrt. Sie hatte gemerkt, dass Jasin bei seiner Rückkehr von Montone, von den Ruinen ihres herrlichen Hauses, sehr gut gelaunt gewesen war und sein Geld so unbekümmert ausgab, als würde es ewig reichen. »Du hast anscheinend vergessen, dass der Bankdirektor sich geweigert hat, das Darlehen für Montone zu verlängern. Ich finde es schrecklich, dass ich Mrs. Pratt belügen musste.« »Das habe ich nicht vergessen. Dafür wird der Kerl noch bezahlen. Er hätte uns glatt völlig mittellos sitzen lassen. Ich werde dafür sorgen, dass er bei nächster Gelegenheit fliegt. Darauf bestehe ich.« »Solltest du es nicht besser auf sich beruhen lassen, Jasin? Ich meine, wir sind noch nicht über den Berg.« »Aber so gut wie. Keine Sorge, wir haben noch die Carlton Park Station, die Miete kommt uns sehr gelegen.« Die Kabine war klein und muffig.

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