Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
Vom Netzwerk:
durchs Land fegen und die Schwarzen im Bezirk vollkommen auslöschen. Dann kehren wir als Helden zurück.« »Ich reite mit Ihnen in die Stadt und rede mit Lord Heselwood. Er wird verstehen, dass es im Augenblick schwierig für mich ist, und Sir Charles bitten, jemand anderen zu ernennen. Er und Sir Charles sind nämlich enge Freunde.« »Heselwood? Der ist weg. Er und seine Frau haben Brisbane ein paar Tage nach dem Viehtrieb verlassen.« »Verdammt!« Jack hörte den Major auf und ab laufen, der Boden knarrte unter seinen Schritten.
    Unter dem Haus war es staubig, überall lagen Sägespäne
     
    herum, leere Farbdosen und andere Abfälle, die die Bauarbeiter einfach weggeworfen hatten, als der Bauherr nicht hinsah. Dieses Durcheinander schien die Eleganz des Hauses zu stören, es war, als lauerte etwas Hässliches unter der schönen Oberfläche. Jack schauderte. Etwas Hässliches und Böses.
    »Egal«, rief Ferrington unvermittelt, als ihm die Argumente ausgingen. »Ich kann nicht weg! Ich heirate bald.« »Jesus! Sie sind vielleicht ein Heimlichtuer! Dabei wusste ich nicht mal, dass es überhaupt eine Dame gibt.« »Das kannst du laut sagen«, flüsterte Jack, der sich inzwischen wie ein Gesprächspartner vorkam. »Verliert kein Wort über sein Privatleben, der Bursche.«
    »Es ist aber so, und ich hatte vor, in Kürze wegen meiner
    Hochzeit nach Sydney zu reisen.« »Was heißt in Kürze?«
    »So bald wie möglich. Ich habe einem Aufseher telegrafiert, der so schnell wie möglich herkommen soll, damit ich abreisen kann.«
    Jack fragte sich, ob Ferrington an seine Goldsuche dachte oder tatsächlich heiraten wollte. Er tippte auf Ersteres. Hauptsache, der Major musste diese Aufgabe nicht übernehmen, was man ihm kaum verübeln konnte. Bussamarais Männer waren gewiss nach Norden geflohen, bis sich die Aufregung legen würde, doch der Sinn der Überfälle bestand doch darin, die Rechte an ihrem Land einzufordern. Ihre Stammesrechte. Und sie würden, wenn nötig, wiederkommen, eben weil sie bisher nicht geschlagen worden waren. Und sie würden kämpfen! Er fragte sich, ob jemand dort oben das verstand. Gewiss besaß der Major ein verständliches Interesse daran, feindseligen Schwarzen aus dem Weg zu gehen, doch dieser Kirk
     
    dachte vermutlich, er könne das alte Spiel weiterspielen, die Lager der Schwarzen aus dem Hinterhalt überfallen und sie aus der Deckung abknallen. In einsamen Gegenden, wo friedliche Familien lebten, die die Gefahr, die ihnen von den Weißen drohte, nicht erkannten, mochte das noch funktionieren, nicht aber bei Bussamarais Leuten.
    »Sie sind ein Mann des Militärs und vor Ort, Major«, sagte Kirk. »Hier oben gibt es nur wenige Männer wie Sie, und es geht nicht an, dass Sie den Anweisungen des Generalgouverneurs Widerstand leisten. Sagen Sie Ihrer Liebsten, sie müsse den großen Tag noch ein wenig verschieben. Obwohl es ohnehin nur zwei, drei Wochen dauern dürfte, bis wir die Schwarzen und ihr Kroppzeug endgültig erledigt haben.« »Was? Was soll das heißen? Mit so etwas möchte ich nichts zu schaffen haben. Das mache ich nicht. Und sagten Sie nicht, Ihre Männer seien Einheimische und keine richtigen Polizisten?«
    »Es sind durchaus richtige Polizisten. Ausgebildet.«
    »Zum Töten ausgebildet! Das will ich nicht. Das dulde ich nicht.« »Nein, sie werden ja auch von mir ausgewählt. Sie sind selber Schwarze. Wir bekämpfen Feuer mit Feuer.« »Verdammte Abtrünnige, meinen Sie wohl. Vergessen Sie’s. Ich reite in die Stadt und kümmere mich selbst darum. Wer hat hier das Sagen?«
    »Superintendent Jimmy Grimes ist der Boss. Er wird allerdings keine Befehle von Ihnen annehmen. Außerdem wollten Sie doch gar nicht mitmachen…«
     
    Jack zog sich von seinem Horchposten zurück, klopfte den Staub von den Kleidern und hockte sich unter die Bäume beim Haus, um in Ruhe nachzudenken. Er sollte sich besser auf den Weg machen, um diesem Schweinehund Kirk zuvorzukommen und einen »Unfall« zu arrangieren, der ihn außer Gefecht setzen würde. Ein Stein, der aus einem Baum geflogen kam, ein Schlag mit einem schweren Ast… es war einfach, sich auf die Lauer zu legen, ihn von seinem hohen Ross zu holen… doch dann fiel Jack der Wachtmeister ein, der drüben im Schuppen wartete. Er hatte ganz vergessen, dass der Inspektor nicht allein war. Er würde sich ein anderes Mal um Kirk kümmern müssen. Jack stöhnte. Und was war mit den einheimischen Polizisten? Kirk machte sich daran, sie auf ihre

Weitere Kostenlose Bücher