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Im Feuer der Smaragde

Titel: Im Feuer der Smaragde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Patricia
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in diesem Fluss vorkommen, wäre ich dem Flüchtling nicht hinterher gesprungen, sondern hätte den Kerl allein ertrinken lassen.«
    Beinahe hätte er Harry Harvey verraten, doch Ferrington merkte nichts davon; er war zu fasziniert von der Vorstellung, ein menschenfressendes Ungeheuer halte sich in der Nähe seines Gartens auf.
    »Siehst du es irgendwo?«, fragte der Major hoffnungsvoll und suchte den Fluss mit den Augen ab.
    »Nein.« »Bleib hier und halte Ausschau, ich hole mein Gewehr.« »Sagen Sie lieber Ihren Männern, dass sie dem Fluss eine Weile fernbleiben sollen. Wir müssen herausfinden, ob das Krokodil hier lebt oder nur auf Partnersuche ist. Könnte auch ein Weibchen sein, das hier wartet, bis seine Jungen schlüpfen.«
    Ferrington drückte sich noch lange herum, fragte Jack über die Tiere aus und hoffte, das Krokodil möge noch einmal auftauchen, doch schließlich gab er es auf und schwor, in Kürze eine Krokodiljagd zu veranstalten.
    »Da müssen Sie aber zielsicher sein«, warnte ihn Jack.
    »Die Biester sind unglaublich schnell, sie schießen wie der Blitz das Ufer herauf.«
    Als sie zum Haus zurückgingen, fragte der Major, noch immer fasziniert: »Wie fangen die Schwarzen die Tiere? Essen sie die auch? Wie groß können sie werden? Das wäre vielleicht ein Fang! Ich war nie Großwildjäger, aber das würde doch zahlen, oder?« »Nicht mein Ding. Ich würde lieber einem Löwen ins Gesicht blicken als einem Krokodil. Der Bursche soll seinen Fluss für sich behalten; ich geh da nicht mehr rein.«
    Einige Tage später brachte der Postbote die Antworten,
     
    auf die Kit gewartet hatte, dazu die üblichen Landwirtschaftszeitschriften und Rechnungen. Der Mann berichtete auch von einem riesigen Krokodil, das man im Fluss beobachtet habe, doch Kit war momentan nicht an Konversation interessiert und beendete bald das Gespräch. Er hatte ein Telegramm von Adrian und einen Brief von Jessie erhalten, die unmöglich am selben Tag in Brisbane eingetroffen sein konnten, doch der Postbote behandelte alle Sendungen gleich und ließ sie in ihren Fächern warten, bis er zu seinen wochenlangen Fahrten über Land aufbrach. Und die trat er nur an, wenn kein Postsack mehr in seinen Wagen passte.
    Adrian würde kommen! Er war bereits unterwegs. »Gott sei Dank«, rief Kit. Er brauchte ihn jetzt, da er sich an der Kampagne des Generalgouverneurs beteiligen musste, dringender denn je.
    In seinem Telegramm teilte Adrian ihm mit, er würde am Donnerstag mit der SS Argyle in Brisbane eintreffen. Jessica müsse die Hochzeit leider verschieben, weil ihr Großvater erkrankt sei.
    Letztere Nachricht verwirrte ihn, da Jessie noch gar nicht auf seinen Vorschlag, im nächsten Monat zu heiraten, reagiert hatte, doch dann las er den Wochen alten Brief von ihr und fand darin die Erklärung. Sie hätte gern im April geheiratet und war deswegen offenbar sehr aufgeregt gewesen, doch nun hatten sich die Umstände geändert, sodass sie wohl auf die ursprünglichen Pläne zurückgreifen mussten.
    Er dachte an die plötzliche Erkrankung von Marcus
    Pinnock. Sie war nicht überraschend gekommen, der alte Bursche konnte ja nicht ewig leben. Und wenn er starb, würde Adrian das Pinnock-Vermögen erben.
     
    Und das wusste er ganz genau, dachte Kit grinsend, während er durchs Fenster sah, wie Tom Lok eine Teekiste in einer Schubkarre über den Hof fuhr.
    Er las Jessies Brief und seufzte sehnsüchtig. Heute Abend würde er seine Antwort aufsetzen und in der Stadt zur Post geben. Bei der Gelegenheit würde er mit Superintendent Grimes sprechen. Vielleicht konnte dieser einen anderen Offizier finden, der die Truppen in die Schlacht führen würde. Er selbst hatte mit dem Kampf ums Land nichts zu tun. Wenn Männer wie Heselwood solche riesigen Besitzungen haben wollten, die über die Grenzen der Zivilisation hinausreichten, konnten sie nicht von der Regierung erwarten, dass diese sie vor aufgebrachten Stämmen beschützte. Je weiter man die Schwarzen zurückdrängte, desto mehr Widerstand würden sie leisten, das war doch bekannt. Kit fiel ein, dass der Gouverneur die Leute gewarnt hatte, dort draußen Land abzustecken, weil Angriffe von Seiten der Schwarzen drohten, doch sie hatten nicht auf ihn gehört. Und jetzt kamen sie an und wollten beschützt werden.
    »Da habe ich ein Wort mitzureden«, murmelte er. Doch dann fiel ihm ein, dass seine Order vom Gouverneur kam, der offensichtlich dem Druck der reichen Grundbesitzer nachgegeben hatte. Egal,

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