Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
sich über jede Bedrohung durch eine oder mehrere Koloniewelten erhaben fühlte.
    Außer der Teilnahme an den Paraden hatte Jim auch noch verschiedene Übungen in der Turnhalle zu absolvieren. Die Silberbänder wurden zwar noch nicht mit Strom versorgt, aber in der Turnhalle wurden sie in ihrer Funktion als Verstärker aktiv. Unter Adoks Anleitung führte Jim verschiedene Turnübungen aus, rannte und sprang, kletterte über Hindernisse, wobei der Verstärker seine Leistungen steigerte. Die ersten Übungen dieser Art dauerten nur zwölf Minuten, und danach beförderte Adok Jim vorsorglich in seine Suite, bettete ihn auf das übergroße Kissen, das als Liegestatt diente, und entfernte mit zarter Hand die Silberbänder von Jims Körper.
    »Jetzt müssen Sie sich mindestens drei Stunden ausruhen«, sagte er.
    »Warum?« Jimm starrte seinen Ersatzmann verwirrt an.
    »Weil der Körper auf die Effekte des Verstärkers beim erstenmal nicht sofort reagiert. Ihre Muskeln wurden gezwungen, sich schneller zu bewegen, als sie es von Natur aus gewohnt sind. Sie fühlen sich jetzt vielleicht ein wenig steif, Jim. Aber das ist noch gar nichts gegen die Muskelschmerzen, die Sie in drei Stunden spüren werden. Das beste Mittel, um diese Schmerzen in Grenzen zu halten, ist absolutes Stilliegen bis drei Stunden nach Beendigung der Turnübungen. Wenn Sie sich an die Wirkung des Verstärkers gewöhnt haben, wird sich auch ihr Körper auf die größere Geschwindigkeit Ihrer Bewegungen umstellen. Sie werden sich dann nicht mehr steif fühlen, außer Sie übernehmen sich, und Sie werden dann auch nicht mehr nach den Übungen ruhen müssen.«
    Jim nickte mit ausdruckslosem Gesicht, und Adok verschwand, nachdem er vorsorglich die Lichter gelöscht hatte. Nachdenklich starrte Jim durch die Dunkelheit zu der hellen Decke empor. Er fühlte weder Steifheit noch Schmerzen in seinen Muskeln. Aber vielleicht zeigte sich der Effekt tatsächlich erst nach drei Stunden. Er blieb also still liegen und wartete.
    Aber nach drei Stunden spürte er noch immer nichts. Nichts tat weh, nichts war steif. Auch diese Erfahrung speicherte er zusammen mit den anderen, die er bisher mit der Thronwelt und ihren Bewohnern gemacht hatte, in seinem Gedächtnis.
    Diese neue Erkenntnis paßte nicht sofort zu dem Puzzlespiel des Wissens, das sich allmählich in seinem Gehirn formte. Aber zu den hilfreichen Eigenschaften, die er sich bereits als Kind erworben hatte, damals, als ihm bewußt geworden war, daß er ein einsames Leben schweigend zu ertragen haben würde, – zu diesen Eigenschaften gehörte unter anderem grenzenlose Geduld. Das Bild, das sich in seinem Gehirn gestaltete, war noch nicht lesbar. Aber eines Tages würde er es verstehen. Und bis dahin…
    Adok hatte angedeutet, daß die Schmerzen nach dem Ablauf von drei Stunden Jim nahezu bewegungsunfähig machen würden. Da Jim bisher nicht herausgefunden hatte, ob er unter ständiger Aufsicht stand – und dazu kam noch, daß nicht nur die Hochgeborenen aus bestimmten Gründen daran interessiert sein mochten, ihn zu beobachten, sondern auch die Diener –, hielt er es für klüger, still liegen zu bleiben, wie man es von ihm erwartete.
    Er streckte sich bequem auf dem Kissenbett aus und sank in leichten Schlaf.
    Er erwachte, als Ro ihn sanft schüttelte. Im Dämmerlicht sah er sie neben seinem Bett stehen.
    »Galyan möchte, daß Sie mit dem Gouverneur der Koloniewelten von Alpha Centauri zusammentreffen«, sagte sie. »Er ließ es durch Afuan mitteilen.«
    Jim blinzelte sie schläfrig an. Doch als ihm bewußt wurde, was sie gesagt hatte, war er mit einem Schlag hellwach.
    »Warum soll ich den Gouverneur der Koloniewelten von Alpha Centauri treffen?« fragte er und schwang die Beine über den Rand des Kissenbetts.
    »Aber er ist doch Ihr Gouverneur! Hat Ihnen denn das niemand gesagt, Jim? Jede neue Koloniewelt wird vorerst einmal dem Gouverneur der ihr benachbarten Welt zugeteilt.«
    »Nein, das hat mir niemand gesagt.« Jim stand auf. »Heißt das, daß ich diesem Gouverneur irgendwie verpflichtet bin?«
    »Nun ja …« Ro zögerte. »Theoretisch könnte er Sie jetzt sofort von der Thronwelt wegholen, da Sie unter seiner Autorität stehen. Andererseits wurde die Sponsorschaft für Ihre Adoption bewilligt. Da wird er es sich natürlich überlegen, ob er in eine Sache eingreifen soll, die einen möglichen künftigen Hochgeborenen betrifft. Sie müssen bedenken, Jim, daß es ein großer Prestigegewinn für seine

Weitere Kostenlose Bücher