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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sollten Sie es zugeben. Immer, wenn Sie sich fürchten, sollen Sie es mir sagen, auch wenn Sie es sonst keinem mitteilen. Niemand außer mir braucht es zu wissen. Aber es ist notwendig, daß ich es weiß, damit ich Maßnahmen ergreifen kann, die Sie vor einer solchen Schwäche schützen. Und damit ich verhindern kann, daß die anderen etwas davon merken.«
    Jim lachte, und der Klang seiner Stimme verlor sich in dunkel rollenden Echos in die Weiten des Raums. Es war weder der rechte Augenblick noch der geeignete Ort für einen Heiterkeitsausbruch, aber Jim fand Adok I auf merkwürdige Weise liebenswert.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, beruhigte er den Starkianer. »Normalerweise werde ich nicht von Schwächegefühlen geplagt. Aber wenn es doch einmal der Fall sein sollte, so werde ich es Ihnen sagen.«
    »Gut«, sagte Adok mit ernster Miene. »Ich habe Sie zuerst in den Paradesaal geführt, weil es zu den Pflichten gehört, die ich Ihnen nicht abnehmen kann, daß Sie bei gewissen Paraden Ihrer Einheit anwesend sind. Bei manchen Paraden müssen wir beide zugegen sein. Merken Sie sich den Saal bitte, damit Sie ihn in Zukunft auch allein finden. So, und jetzt werden wir ins Arsenal gehen und Ihre Waffen und Ihre Ausrüstung holen. Merken Sie sich auch, wo sich das Arsenal befindet.«
    Der nächste Raum, den sie aufsuchten, war heller erleuchtet und viel kleiner als der Paradesaal. Es war ein langgestreckter, schmaler Raum, dessen Wände in einzelne Fächer unterteilt waren. Sie enthielten Lederstreifen und silbern glänzende Bänder von der Art, wie sie sowohl Adoks Arme und Beine und den Oberkörper umgaben als auch die Körper der Starkianer, die Jim im Raum des Herrschers gesehen hatte.
    Adok führte Jim zu einem der Fächer und suchte verschiedene Streifen und Bänder heraus. Anschließend zeigte er Jim die Wohnbaracken der Starkianer, die zu Jims Einheit gehörten, den Turnsaal, den Speisesaal und eine Art unterirdischen Garten, in dem Gras und Bäume unter einer künstlichen Sonne wuchsen. Schließlich wurde Jim noch in ein Vergnügungs- und Einkaufszentrum geführt, wo die Starkianer und auch die anderen Diener von noch niedrigerer Rasse ihre Freizeit verbrachten.
    Der Rundgang endete in einem Saal, der dem Raum des Herrschers glich. Er hatte eine hohe Decke und war gut eingerichtet. Jim fühlte, wie der Druck in seinem Kopf nachließ. Offenbar befand er sich wieder auf der Oberfläche des Planeten. Der Mann mit der olivfarbenen Haut, den Jim bereits als Melness kennengelernt hatte, materialisierte in der Mitte des Raums und blickte Adok an.
    »Ich habe ihn herumgeführt«, berichtete Adok. »Und jetzt habe ich ihn zu dir gebracht, Melness, wie du befohlen hast.«
    »Gut«, sagte Melness. Seine schwarzen Augen gingen über Jims Gesicht. »Das Sponsorschaftsgesuch für Ihre Adoption wurde vom Herrscher bewilligt.«
    »Vielen Dank, daß Sie mir das mitteilen«, sagte Jim.
    »Ich teile Ihnen das nicht zu Ihrem Vergnügen mit, sondern weil ich Ihnen Ihre jetzige Situation klarmachen muß. Als Adoptionskandidat sind Sie theoretisch ein Hochgeborener auf Probe, der mir, wie allen anderen Dienern, überlegen ist. Andererseits unterstehen Sie als Starkianeroffizier unter dem Grad eines Zehn-Einheiten-Kommandeurs meinem Befehl, außerdem auch, weil Sie einer niederen Menschenrasse entstammen.«
    »Ich verstehe«, sagte Jim.
    »Hoffentlich!« sagte Melness schneidend. »Um diese Wiedersprüchlichkeit zu lösen, verkörpern Sie zwei offizielle Persönlichkeiten in einem. Bei sämtlichen Aktivitäten, Pflichten oder Beschäftigungen, denen Sie in Ihrer Eigenschaft als Adoptionskandidat nachzugehen haben, sind Sie mir keine Rechenschaft schuldig, weil Sie als probeweiser Hochgeborener mir übergeordnet sind. Aber als Starkianeroffizier unterstehen Sie mir. Wenn es um irgendwelche Lebensbereiche geht, die nichts mit Ihren beiden offiziellen Stellungen zu tun haben, so können Sie wählen, welche Position Sie einnehmen wollen – die des Dieners oder die des Hochgeborenen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie sich sehr oft für den Diener entscheiden werden.«
    »Ich auch nicht«, sagte Jim und musterte den kleineren Mann gelassen.
    »Ich habe keine physische Autorität über Sie«, fuhr Melness fort. »Aber wenn es nötig sein sollte, kann ich Sie vom Dienst bei Ihrer Starkianer-Einheit suspendieren und beim Herrscher eine formelle Klage gegen Sie einreichen. Bilden Sie sich nur ja nicht ein, daß der Herrscher eine

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