Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
Vom Netzwerk:
beobachten. Statt dessen wandte er sich um und hielt nach den Dienern Ausschau. Schon nach einer halben Drehung entdeckte er den ersten, ein mageres schwarzhaariges Mitglied der niederen Rasse, das ein Tablett mit einer Art Kuchen trug.
    Der Mann rührte sich nicht. Er stand genauso erstarrt da wie der Herrscher.
    Jim blickte sich weiter um und sah noch drei weitere Diener, reglos wie Statuen. Endlich begannen sich auch die Hochgeborenen der merkwürdigen Starre der Dienerschaft bewußt zu werden. Aber Jim hielt sich nicht auf, ihre Reaktionen zu beobachten. Er versetzte sich in den dunklen Zwischenraum zwischen den beiden Pfeilern, zu dem Adok ihn vorhin geführt hatte.
    Der Mann stand inmitten der Tablette. Aber er war nicht erstarrt wie der Diener, den Jim ein paar Dutzend Yards entfernt auf der anderen Seite des kleinen Nebenraums sehen konnte, umgeben von Hochgeborenen. Lautlos rannte Jim auf den Diener neben den Tabletten zu, der ihm den Rücken zuwandte. Er packte blitzschnell zu, umspannte mit einer Hand den Hals des kleinen braunen Mannes, mit der anderen den linken Oberarm direkt unter der Achselhöhle.
    »Wenn Sie sich bewegen, breche ich Ihnen das Genick«, zischte er. Der Mann erstarrte und gab keinen Laut von sich.
    »Und jetzt werden Sie genau tun, was ich sage«, fuhr Jim fort. Er unterbrach sich und blickte sich um. Er sah die kräftige Gestalt Adoks in dem dunklen Zwischenraum der Pfeiler stehen, und hinter ihm einen hochgewachsenen Hochgeborenen, offenbar Vhotan. Jim wandte sich wieder dem Diener zu.
    »Legen Sie die beiden ersten Finger Ihrer rechten Hand über den Bizeps Ihres linken Arms«, flüsterte er. Der andere rührte sich nicht. Jim drückte mit dem Daumen fester gegen das Genick des Mannes. Dieser widerstand lange. Doch dann schnellte er ruckartig, beinahe wie ein Roboter die rechte Hand hoch und legte Zeige- und Mittelfinger in V-Form über den linken Bizeps.
    Die erstarrten Diener ringsum begannen sich augenblicklich wieder zu bewegen, als ob nichts passiert wäre. Jim verschloß mit einer Hand den Mund des Dieners, den er noch immer festhielt, und schleifte ihn zu der dunklen Nische. Adok und Vhotan traten vor und starrten auf den Mann herab.
    »Nun …«, begann Vhotan grimmig. Aber im selben Augenblick gab der Diener einen merkwürdigen Laut von sich und sank unter Jims Griff schlaff in sich zusammen. Jim ließ ihn zu Boden gleiten.
    »Wer immer dies geplant hat, wird uns keine Chance lassen, den Mann zu verhören«, sagte Vhotan. »Er ist tot, und ich vermute, daß sogar die Struktur des Gehirns zerstört wurde.« Er hob den Kopf und musterte Jim über die Leiche hinweg. Sein Hochgeborenen-Verstand hatte zweifellos schon den Hintergrund der Geschehnisse erfaßt, die Jim ihm hier vor Augen geführt hatte.
    »Wissen Sie, wer dahinter steckt?« fragte er.
    Jim schüttelte den Kopf.
    »Aber offenbar haben Sie doch erwartet, daß das passiert. Sonst hätten Sie mich nicht von Ihrem Starkianer hierher führen lassen. Warum übrigens gerade mich?«
    »Weil ich erkannte, daß Sie der einzige Hochwohlgeborene sind, der vor sich selbst zugeben muß, daß mit dem Verstand des Herrschers nicht alles in Ordnung ist«, erwiderte Jim ruhig. »Oder daß vielleicht nicht alles in Ordnung ist«, fügte er hinzu, als er sich an sein Gespräch mit Oran erinnerte. »Sein Verstand ist jedenfalls anders als der der übrigen Hochgeborenen.«
    Ein schwaches Schluckgeräusch drang aus Vhotans Kehle. Sekundenlang sagte er überhaupt nichts, und als er wieder sprach, griff er ein anderes Thema auf.
    »Wie haben Sie herausgefunden, daß die Diener irgend etwas planen?«
    »Ich habe die stumme Sprache erlernt, die Diener in der Unterwelt beobachtet und bemerkt, daß irgend etwas im Gange ist. Im Zusammenhang mit dieser Party und der gewiß allseits bekannten Schwäche des Herrschers kam ich dann auf die Idee, wonach ich Ausschau halten müßte. Als ich hier eintraf, sandte ich Adok aus, nach einem bestimmten Diener zu suchen. Und als er ihn gefunden hatte, trat ich in Aktion, wie Sie selbst gesehen haben.«
    Vhotan war bei den Wörtern »Herrscher« und »Schwäche« kaum merklich zusammengezuckt. Aber als Jim zu Ende gesprochen hatte, nickte er zufrieden.
    »Sie haben gute Arbeit geleistet, Wolfling.« Die Worte waren deutlich, wenn die Stimme auch mürrisch klang. »Von jetzt an werde ich die Sache in die Hand nehmen. Aber Sie verschwinden besser für einige Zeit von der Thronwelt, Adoption hin, Adoption

Weitere Kostenlose Bücher