Im galaktischen Reich
Sensorien miteinander in Verbindung gebracht, und Sie werden automatisch in jeden Teil des großen Versammlungssaales kommen, in dem ich. mich gerade aufhalte.« Sie lachte leise. Zu seiner Überraschung war sie ziemlich aufgeregt, und ihre Augen glänzten. »Auf solchen Partys gibt es zumeist ein großes Durcheinander.«
Als sie vierzig Minuten später mit Adok im großen Versammlungssaal erschien, verstand Jim sofort, was Ro gemeint hatte. Der Saal hatte keine Wände, sondern nur Bogengänge und ähnelte dem Studienzentrum, das Jim besucht hatte. Nur war er viel größer. Der schwarzglänzende Boden, aus dem die weißen Pfeiler emporzuschweben schienen, dehnte sich über eine Fläche von mehreren Quadratmeilen aus. Männliche und weibliche Hochgeborene standen in Gruppen beieinander und unterhielten sich, während Diener Tablette mit verschiedenen Speisen und Getränken herumreichten.
Auf den ersten Blick sah die Party wie jede andere auch aus. Aber als Jim näher hinsah, bemerkte er, daß nicht nur die Hochgeborenen, sondern auch die Diener ständig verschwanden und auftauchten. Und die unaufhörliche Bewegung der unübersehbaren Masse erzeugte in Jims Kopf ein leichtes Schwindelgefühl.
Dann tat er, was er immer tat, wenn er sich einer Situation gegenübersah, die seine geistige und emotionelle Fassungskraft für den Augenblick überstieg. Er notierte das, was er nicht sofort erklären konnte, im Hintergrund seines Gedächtnisses und konzentrierte sich auf Dinge, die leichter zu bewältigen waren.
Er wandte sich dem Starkianer an seiner Seite zu.
»Adok, bitte lokalisieren Sie für mich einen bestimmten Diener. Ich weiß nicht, wie er aussieht, aber er wird sich von den anderen ein wenig unterscheiden. Er wird irgendwo im Raum einen bestimmten Standort einnehmen, den nur ein einziger anderer Diener von allen Stellen des Saales aus jederzeit sehen kann. Er wird vielleicht von mehreren Dienern hintereinander beobachtet, aber immer nur von einem zu gleicher Zeit. Er steht also unter ständiger Aufsicht. Könnten Sie herausfinden, wo dieser Diener sich befindet?«
»Ja, Jim.« Adok verschwand.
»Warum haben Sie ihn darum gebeten?« flüsterte Ro verwirrt.
»Das erkläre ich Ihnen später.« Jim sah ihr an, daß sie gern noch weitere Fragen gestellt hätte, aber in diesem Augenblick tauchten der Herrscher und Vhotan neben ihnen auf.
»Ah, da ist ja mein Wolfling!« rief der Herrscher fröhlich. »Kommen Sie, unterhalten wir uns, Wolfling.«
Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, als Ro auch schon verschwand. Auch die anderen Hochgeborenen, die in der Nähe standen, begannen einer nach dem anderen zu verschwinden, bis Jim, der Herrscher und Vhotan in einem freien Raum vor etwa fünfzig Fuß Durchmesser standen. Auf diese Weise konnten sie miteinander sprechen, ohne von anderen gehört zu werden. Der Herrscher wandte sich dem alten Hochgeborenen zu.
»Unterhalten Sie sich gut, Vhotan. Ich brauche sie vorläufig nicht.«
Vhotan zögerte kurz, dann löste er sich in Luft auf. Der Herrscher wandte sich wieder Jim zu.
»Ich mag Sie. Wie lautet Ihr Name, Wolfling?«
»Jim, Oran.«
»Ich mag Sie, Jim.« Der Herrscher beugte sich ein wenig aus seiner Höhe von sieben Fuß herab und legte Jim eine große Hand auf die Schulter. Er verlagerte dabei einen Teil seines Gewichts auf Jim wie ein erschöpfter Mann, der sich stützen muß. Langsam begann er auf und ab zu schlendern, und Jim hielt mit ihm Schritt.
»Ist es eine wilde Welt, von der Sie kommen, Jim?« fragte Oran.
»Bis vor einem halben Jahrhundert war sie sehr wild.«
Sie waren vielleicht ein halbes Dutzend Schritte in einer Richtung gegangen, als der Herrscher sich umdrehte und wieder zurückwanderte. Während des ganzen Gesprächs wiederholte er diesen Gang immer wieder, sechs Schritte in die eine Richtung, und dann sechs Schritte in die andere.
»Sie meinen, Ihre Leute haben den Planeten innerhalb von fünfzig Jahren kultiviert?«
Oran nickte und starrte zu Boden.
»Ja, das fällt den Menschen immer am schwersten. Sich selbst zu kultivieren«, sagte er wie zu sich selbst. »Wissen Sie, mein Vetter Galyan würde bei Ihrem Anblick sofort denken, was für hervorragende Diener diese Rasse doch abgeben würde. Und vielleicht hat auch er recht – aber …« Sie waren wieder am Ende der sechs Schritte angelangt, und der Herrscher hob seinen Blick vom Boden und schenkte Jim ein freundliches Lächeln. »Aber ich glaube es nicht. Wir hatten schon zu viele
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