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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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ständig gegen mich.« Völlig unerwartet begann der kleine Mann zu kichern. »Oh, ich verstehe, was Sie meinen, Kommandant. Ja, sie kämpfen oft gegeneinander. Wenn das nicht der Fall wäre, hätte ich große Schwierigkeiten, sie unter Kontrolle zu halten. Ja, es ist tatsächlich ihr Lieblingssport, gegeneinander zu intrigieren und sich gegenseitig aller möglichen Vergehen zu beschuldigen.«
    »Gibt es unter den Führern dort unten einen Mann, der im allgemeinen schlecht mit ihrem Vetter auskommt?«
    »Irgend jemand, mit dem Cluth nicht auskommt …« Der kleine Gouverneur dachte sekundenlang nach und starrte auf das im Mondlicht schimmernde Gras zu seinen Füßen. »Notral! Ja, wenn er sich mit irgend jemandem nicht versteht, dann ist es Notral.« Er zeigte zu dem Lager hinab. »Cluths Leute sind wahrscheinlich in diesem Teil des Camps und die Notrals dort drüben auf der anderen Seite. Je weiter sie voneinander entfernt sind, desto angenehmer ist es ihnen.«
    »Adjutant, Adok!« Jim drehte sich zu den beiden Starkianern um. »Ich habe einen Spezialauftrag für euch. Könntet ihr euch an das Lager anschleichen und mir einen Wachtposten vom Verteidigungsgürtel außerhalb von Notrals Lager bringen? Lebend und in guter Verfassung?«
    »Natürlich, Sir«, erwiderte Harn.
    »Fein. Verbindet ihm die Augen, wenn ihr ihn vom Verteidigungsgürtel wegholt, und auch, wenn ihr ihn wieder zurückbringt. Zeigen Sie ihnen noch einmal die genaue Position von Notrals Lagerplatz, Gouverneur!«
    Der kleine Mann gehorchte, und die beiden Starkianer verließen die Umzäunung und verschwanden nach der Methode der Thronwelt. Es verging etwa eine halbe Stunde nach Erdenmaßstäben, bis sie zurückkehrten. Jim sah, wie das Gatter des Drahtzauns aufschwang. Er saß mit gekreuzten Beinen auf dem Boden, den Gouverneur an der Seite. Jetzt erhob sich Jim, und auch der Gouverneur rappelte sich auf Jims Befehl hin auf und stellte sich neben ihn.
    Adok trat in die Umzäunung, gefolgt von einem kleinen, braunhäutigen jungen Mann, dessen Körper ähnlich wie die der Starkianer mit Streifen umwickelt war. Der junge Kolonialsoldat zitterte vor Furcht. Harn betrat hinter ihm das Wachtpostengehege und schloß das Gatter hinter sich.
    »Bringt ihn hierher!« befahl Jim und imitierte den zischenden Tonfall der Hochgeborenen. Er wandte dem aufsteigenden Mond, dem inzwischen sein kleinerer Partner gefolgt war, den Rücken zu. Ihr vereinigtes Licht floß über seine Schulter und beleuchtete hell das Gesicht des kleinen langhaarigen Soldaten, während sein eigenes Gesicht im Dunkeln blieb.
    »Wissen Sie, wen ich als Ihren endgültigen Oberherrn bestimmt habe?« fragte Jim mit harter Stimme, als der Soldat von den beiden Starkianern zu ihm geschleift worden war.
    Die Zähne des kleinen Mannes klapperten so stark, daß er keinen zusammenhängenden Satz hervorbringen konnte. Statt dessen schüttelte er heftig den Kopf. Jim produzierte tief in seiner Kehle einen Laut voll Zorn und Verachtung.
    »Das macht nichts«, sagte er rauh. »Aber wissen Sie wenigstens, wer das Gebiet hinter Ihrem Verteidigungsabschnitt befehligt?«
    »Ja …« Der junge Soldat nickte eifrig.
    »Gehen Sie zu ihm und sagen Sie ihm, daß ich meine Pläne geändert habe. Er soll jetzt sofort das Kommando über euch alle übernehmen und nicht mehr länger warten.«
    Jim wartete. Der kleine Soldat schwieg zitternd.
    »Haben Sie verstanden?« fuhr Jim ihn an.
    Der Gefangene begann erneut heftig zu nicken.
    »Gut. Adok, führen Sie ihn hinaus. Ich möchte mich noch mit meinem Adjutanten besprechen, bevor ihr den Soldaten ins Lager zurückbringt.«
    Adok ging mit dem kleinen Mann auf die andere Seite des Drahtzauns, und Jim winkte den Gouverneur und Harn zu sich. Er zeigte zum Lager hinunter.
    »Zeigen Sie dem Adjutanten den Teil des Verteidigungsgürtels, der an den Lagerplatz ihres Vetters Cluth anschließt«, befahl er dem Gouverneur. Dieser wich ein wenig von Jim zurück, offensichtlich von der Furcht des kleinen Soldaten angesteckt, und streckte einen bebenden Zeigefinger aus. Harn stellte noch ein paar Fragen, um die Stelle genauer zu lokalisieren, und wandte sich dann Jim zu.
    »Soll ich den Gefangenen dorthin zurückbringen, Sir?«
    »Ja, Adjutant.«
    »Ja, Sir.« Harn verließ die Einzäunung.
    Diesmal dauerte die Abwesenheit der beiden Starkianer beinahe eine Stunde nach dem Erdenzeitmaßstab. Als sie zurückkehrten, berichteten sie, sie hätten den Gefangenen allein losgeschickt und

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