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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gehört, wie er von Guts Soldaten in Empfang genommen worden sei. Auf Jims Befehl verließen sie dann alle den Wachtposten und kehrten zu ihrem Aufklärungsflugzeug zurück.
    Sie gingen rasch, und erst als das Flugzeug hoch in der Luft schwebte, entspannte sich Jim. Er befahl Adok, der den Schiffsmechanismus bediente, das Flugzeug an eine möglichst weit entfernte Stelle zu bringen, von der sie aber mittels ihrer Nachtbildschirme das Lager beobachten konnten. Adok gehorchte. Acht Minuten später begann das Schiff in tausend Fuß Höhe über eine Stelle zu kreisen, die zehn Meilen vom Lager entfernt war. Lautlos wie eine Wolke schwebte das Aufklärungsflugzeug am Ende eines unsichtbaren Senders, der es mit dem schlafenden Lager verband.
    Jim saß reglos neben Adok im Kontrollraum und starrte auf den Nachtbildschirm. Hinter ihm saßen Harn und der Gouverneur. Sie alle blickten gebannt auf den Bildschirm, aber außer Jim wußte niemand, was sie eigentlich beobachten sollten.
    Eine Zeitlang passierte überhaupt nichts. Ab und zu verstellte Jim die teleskopischen Kontrollen, und eine Straße oder ein Gebäude erschien vergrößert auf dem Bildschirm. Die Nachtpatrouillen drehten ihre Runden, die meisten Gebäude lagen im Dunkel, nichts Außergewöhnliches war zu sehen … Dann blinkte plötzlich ein kleines Licht im Hauptquartier auf.
    »Ich glaube, das ist …«, begann Jim, aber im selben Augenblick schob Harn ihn beiseite, riß Adok die Kontrollhebel aus den Händen, und das kleine Flugzeug floh in Höchstgeschwindigkeit von der Szene, die sie soeben noch beobachtet hatten. Adok überließ ohne Widerstreben dem ranghöheren Offizier seinen Platz. Jim beugte sich vor und flüsterte in Harns Ohr: »Eine antimaterielle Waffe?«
    Harn nickte. Einen Augenblick später traf die Schockwelle das kleine Schiff, das in wilden Drehungen durch den Nachthimmel zu wirbeln begann, wie ein winziges Insekt, das von der Riesenpranke eines Monstrums beiseitegewischt wird.
    Harn riß an den Hebeln und brachte das Flugzeug schließlich wieder auf gleichmäßigen Kurs. Die Insassen waren alle ein wenig angeschlagen. Der kleine Gouverneur war halb bewußtlos und blutete aus der Nase. Mit Jims Hilfe setzte Adok den Mann wieder aufrecht in seinen Sitz und schnallte ihn fest.
    »Hat es einen Sinn, wenn wir zurückkehren?« fragte Jim seinen Adjutanten. Harn schüttelte den Kopf.
    »Da gibt es nicht mehr viel zu sehen, nur einen Krater.«
    »Wieviel antimaterielle Energie wurde Ihrer Meinung nach eingesetzt?«
    »Ich bin kein Experte in diesen Dingen, Sir. Die totale Einheit ist so klein, daß Sie sie bequem in einer Hand halten können. Das wurde zum Zweck besserer Handlichkeit so eingerichtet. Das Wirkungselement in dieser Einheit ist vielleicht nicht größer als ein Sandkorn … Sir?«
    »Ja?«
    »Wenn ich fragen darf«, sagte Harn mit gleichmütiger Stimme, »wie sind Sie eigentlich auf den Gedanken gekommen, daß unten im Lager eine antimaterielle Waffe eingesetzt wurde?«
    »Ich habe es erraten, Adjutant«, sagte Jim ernst. »Aufgrund einiger Erfahrungen, die ich hier und auf der Thronwelt gemacht habe.«
    »Dann war es also eine Falle«, sagte Harn ausdruckslos. »Eine Falle für mich und meine – Verzeihung, Sir – Ihre Starkianer. Wir sollten durch die Tür gehen, durch den unbewachten Eingang des Hauptgebäudes. Die gesamte Zehnereinheit wäre getötet worden.«
    »Aber, Sir, diese Kolonialisten müssen doch gewußt haben, daß sie bei dieser Aktion selbst zugrunde gehen«, warf Adok ein.
    »Warum müssen sie das denn gewußt haben?« Harn warf ihm einen Seitenblick zu. »Wer immer die Rebellen mit antimateriellen Waffen versorgt hat, muß sie nicht unbedingt über die Wirkung dieser Waffen unterrichtet haben.«
    Adok schwieg, und Jim blickte nachdenklich zu Boden.
    »Ich kann mir vorstellen, wie sich alles abgespielt hat«, sagte er nach einer Weile. »Als Notrals Soldat von Cluths Soldaten aufgegriffen und verhört worden war, gelangte Cluth zu der Überzeugung, daß er von dem Hochgeborenen, der ihm die antimateriellen Waffen zur Verfügung gestellt hatte, verraten worden war. Er ließ die antimaterielle Energiekapsel entfernen, und dabei ging sie zufällig los. Ich hatte gehofft, das Lager würde sich in zwei Parteien spalten und wir bekämen dadurch eine Chance, die antimaterielle Waffe aus Cluths Quartier zu entfernen.«
    »Ich verstehe, Sir«, sagte Harn. Er schwieg sekundenlang. Dann fügte er hinzu: »Und was haben Sie

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