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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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gewöhnlichen Dinge mitzählen. Der Himmel hier ist blau, auch das Wasser … Oh, und dann wäre vielleicht noch die Blaue Bestie des Herrschers zu erwähnen.«
    »Die Blaue Bestie?« Seine Stimme klang so scharf, daß sie blaß wurde.
    »Aber ja, Jim«, sagte sie und starrte ihn verwundert an. »Aber das ist nichts Besonderes. Es ist nur ein Spielzeug, mit dem er als Baby gespielt hat. Aber dann bekam er Alpträume davon, und man versteckte die Blaue Bestie. Ich weiß nicht, wo sie jetzt ist, und ich bezweifle, ob irgend jemand anderer das heutzutage noch weiß. Aber es wurde so schlimm mit dem Herrscher, daß ihn jeder blaue Gegenstand aufregte. Deshalb darf auch nichts Blaues herumliegen, wenn der Herrscher in der Nähe ist. Aber warum interessiert Sie das, Jim?«
    Er hörte ihre Frage nicht. Seine Gedanken überschlugen sich.
    »Ich muß sofort mit Vhotan sprechen«, stieß er hervor. »Wo kann ich ihn finden?«
    »Jim, was ist denn los?« fragte sie erschrocken. »Vhotan ist beim Herrscher. Aber Sie können jetzt nicht geradewegs zu ihm gehen. Ich weiß, Sie haben das schon einmal getan, und es ist Ihnen nichts passiert. Aber jetzt dürfen Sie es nicht tun! Gerade jetzt nicht!«
    »Warum gerade jetzt nicht?«
    Sie wich einen Schritt von ihm zurück.
    »Jim …«, stammelte sie unsicher. »Nicht …«
    Jim zwang sich, seinem Gesicht wieder einen ruhigeren Ausdruck zu geben.
    »Also gut. Und jetzt sagen Sie mir, warum ich gerade jetzt nicht zum Herrscher gehen kann.«
    »Weil gerade jetzt auf fast allen Koloniewelten Revolten ausgebrochen sind. Vhotan hat schon so viele Starkianereinheiten ausgesandt, die die bedrängten Gouverneure unterstützen sollen, daß sich kaum mehr Starkianer auf der Thronwelt befinden. Er hat nicht einmal eine Sekunde Zeit, um mit irgend jemandem zu sprechen …«
    Sie brach ab und starrte ihn entgeistert an.
    »Jim, sagen Sie mir, was los ist!«
    Aber wieder hörte er ihr nicht zu. Seine Gedanken rasten unter dem Anprall der neuen Information. Sekundenlang starrte er blicklos durch das transparente Fenster auf die Meereswogen, die den Strand umspülten … Auch hier eine Meeresbucht? Der Gedanke, daß Ro überall ein Stück Sandstrand und ein bißchen Meer mit sich schleppte, um Afuans Haustieren eine hübsche Aussicht zu bieten, war so grotesk, daß er Jim wieder in die Gegenwart zurückriß.
    »Ich möchte mit Slothiel in Verbindung treten. Und dann werden wir vier – Sie, ich, Slothiel und Adok – zu Vhotan gehen, egal, ob er beim Herrscher ist oder nicht.«
    »Sind Sie verrückt, Jim? Sie können dem Herrscher nicht unter die Augen kommen, solange Sie noch diese Bänder tragen. Niemand darf in seiner Gegenwart bewaffnet sein, außer mit einer kleinen Rute. Seine Starkianer würden Sie aus einer reinen Reflexbewegung heraus sofort bei Ihrem Erscheinen töten. Wenn ich also schon bei diesem Wahnsinn mitmache, dann ziehen Sie wenigstens diese Bänder aus! Sie auch Adok!«
    Sie warf dem Starkianer über Jims Schulter hinweg einen Blick zu, und ihre Finger hatten schon begonnen, die Bänder von Jims Armen zu streifen. Sie hatte unleugbar recht, und nach einer Weile half er ihr. Bald war er unbewaffnet, abgesehen von der Rute, die er im Gürtel trug. Auch Adok hatte seine Energiebänder inzwischen abgelegt.
    »Und jetzt gehen wir zu Slothiel«, sagte Jim zu Ro. »Zeigen Sie uns bitte den Weg.«
    Sie berührte seinen Arm, und einen Augenblick später tauchten die drei in einer anderen Suite auf.
    »Slothiel!« rief Jim. Keine Antwort.
    »Er ist nicht da«, sagte Ro. »Und es ist sinnlos, wenn wir nach ihm suchen. Am besten warten wir hier auf ihn?«
    »Warten? Dazu haben wir keine Zeit. Können wir nicht…?«
    Er brach ab, denn in diesem Augenblick erschien Slothiel.
    »Willkommen daheim, Jim«, sagte er. »Sie sind der erste unserer Eroberer, der wieder zurückgekehrt ist. Ich hörte bereits, daß Sie gelandet sind, aber als ich Sie in Ihrer Suite besuchen wollte, waren Sie nicht da. Ich sah bei Ro nach, aber dort fand ich nur ein paar Energiebänder. Aber jetzt sind Sie ja hier.« Er lächelte und bedeutete Jim und Ro, auf den Kissen Platz zu nehmen. Adok ignorierte er.
    »Setzen Sie sich, bitte. Wollen Sie etwas essen oder trinken? Ich werde …«
    »Nein, danke«, unterbrach ihn Jim. »Slothiel, sind Sie regierungstreu gesinnt?«
    Slothiel hob die Brauen.
    »Mein lieber Ex-Wolfling, alle Hochgeborenen sind regierungstreu«, sagte er gedehnt. »Wie könnten wir sonst loyal zu uns

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