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Im galaktischen Reich

Im galaktischen Reich

Titel: Im galaktischen Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Feuerstrahle zerstoben in einem harmlosen Funkenregen. Von diesem Augenblick an waren die beiden Feuer miteinander verschmolzen.
    Jim hatte bei seinen Waffenübungen mit Adok entdeckt, daß der Kampf mit den Ruten einem Säbelgefecht glich, vorausgesetzt, man verwendete Säbel, die beliebig oft ihre Länge ändern konnten. Im Innern der Ruten befanden sich weiße Feuerstrahlen, die sich nach dem Willen des Kämpfers von drei Zoll bis zu zehn Fuß ausdehnen konnten. Die Spitze des Feuerstrahls konnte nur von der Spitze eines anderen blockiert werden. Wenn die Spitze ihr Ziel verfehlte, konnte die Feuerspitze des Gegners den Strahl des Angreifers durchbrechen.
    Slothiel und Galyan bewegten sich über den schimmernden Boden, beide vorsichtig darauf bedacht, sich nicht gegen die grünen Vorhänge drängen zu lassen. Funken sprühten aus ihren miteinander verbundenen Feuerspitzen. Ein grimmiges Lächeln lag auf Galyans Gesicht. Slothiel kämpfte mit träumerischer Sicherheit, und sein Gesicht wirkte völlig entspannt, als ob es sich um einen sportlichen Wettkampf und nicht um ein Duell auf Leben und Tod handeln würde.
    Aber Slothiels scheinbare Gleichgültigkeit wurde durch den weiteren Verlauf des Kampfes Lügen gestraft. Vor wenigen Wochen hätte das Duell in Jims Augen noch wie ein geschmeidiger, kunstfertiger Tanz zweier großer Männer ausgesehen, die römische Kerzen in der Hand halten. Jetzt wußte er es besser. Und er wußte auch, daß der Kampf nur einen Ausgang haben konnte. So geschickt und schnell Slothiel auch war, so hatte Galyan doch schon ein dutzendmal beinahe die Ineinanderkettung der beiden Feuerspitzen gebrochen. Früher oder später würden Slothiels Glück und seine Wendigkeit nicht mehr ausreichen, um ihn vor Galyans Angriffen zu bewahren.
    Galyan war tatsächlich der Schnellere. Und in einem solchen Duell bedeutete das alles.
    Und dann kam das Ende. Galyan schnellte plötzlich zur Seite, sein Feuerstrahl zuckte an Slothiels Gegenangriff vorbei und traf dessen linken Oberarm, den Arm, mit dem er die Rute hielt.
    Slothiel sank auf sein rechtes Knie, sein linker Arm baumelte herab, und seine Rute glitt ihm aus der Hand. Lachend blickte er zu Galyan auf.
    »Du findest das komisch, nicht wahr?« keuchte Galyan. »Ich werde dieses Lachen aus deinem Gesicht wischen!«
    Galyan schwang die Rute hoch, wollte sie in Slothiels Gesicht sausen lassen.
    »Galyan!« schrie Jim und rannte auf die beiden Männer zu.
    Jims Stimme unterbrach Galyans Schleuderbewegung nicht, aber beim Klang von Jims eiligen Schritten wirbelte er herum. Jim hatte im Laufen seine Rute aus dem Gürtel gezogen. Er fand gerade noch Zeit, einen Feuerstrahl aus ihr zu schießen, bevor Galyans Feuerspitze die seine in einer Funkenfontäne traf.
    Hoch über seinem Kopf löste Jim seinen Feuerstrahl aus dem Galyans und trat zurück. Galyan schüttelte lachend den Kopf.
    »Wolfling, Wolfling … Sie haben immer noch nicht begriffen, was ein Hochgeborener ist. Soll ich Ihnen eine Lektion erteilen?«
    »Jim!« rief Slothiel, der hinter Galyan kniete. »Tun Sie es nicht! Sie haben keine Chance! Laufen Sie davon!«
    »Sie irren sich beide.« Jetzt, da er Galyan direkt gegenübertrat, war er kalt wie Eis.
    Er griff den Hochgeborenen an, und nachdem ihre Feuerspitzen ein dutzendmal aufeinandergeprallt und sich wieder voneinander gelöst hatten, hob Galyan erstaunt die Brauen.
    »Nicht schlecht. Für einen Nichthochgeborenen sogar sehr gut, und für einen wilden Mann geradezu unglaublich. Es fällt mir wirklich schwer, Sie zu vernichten, Wolfling. Sie hätten mir nützlich sein können.«
    Jim antwortete nicht. Er kämpfte vorsichtig und konzentriert, stets darauf bedacht, Galyans Feuerspitze nicht an seiner eigenen vorbeizulassen und sich nicht gegen die Wand drängen zu lassen. Wenn er auf der Erde nicht einige Erfahrung im Kampf mit Rapier, Schwert und Säbel gesammelt hätte, wäre er nie imstande gewesen, während der wenigen Wochen, die er mit Adok geübt hatte, die Technik des Rutenkampfes so gut zu erlernen. Und jetzt trug diese Kenntnis, zu der noch seine angeborene Geschicklichkeit kam, ihre Früchte. Im weiteren Verlauf des Duells wurden seine Bewegungen immer sicherer, immer gefährlicher.
    »Warum sollte ich Sie eigentlich wirklich verschwenden, Wolfling?« keuchte Galyan, als sich ihre Gesichter während einer Kampfaktion einander näherten. Die weiße Haut des Hochgeborenen glänzte schweißnaß. »Seien Sie doch vernünftig! Zwingen Sie

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