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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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küssen können und das nicht nur, weil er so unwiderstehlich verknittert aussah. Sein Lächeln war so ruhig und unkompliziert. Anscheinend hatte er seine schlechte Laune abgeschüttelt und war wirklich gekommen, um ihr zu helfen.
    »Würden Sie das tun? Ich wär ja so dankbar. Ich muss ein bisschen Ordnung im Wohnzimmer schaffen und verhindern, dass William irgendwas Unverschämtes sagt.«
    »Er wird schon nichts Unverzeihliches von sich geben, oder?«
    »Fredericks Definition von ›unverschämt‹ deckt sich nicht mit meiner und er könnte auf die Idee verfallen, seine Autorität unter Beweis stellen zu müssen.«
    »Weil er befürchtet, der junge Hirsch wolle den alten herausfordern?«
    »Irgendwas in der Art. Nur in diesem Fall ist es eher der junge Buddhist, der den alten Kapitalisten herausfordert. Aber das kann genauso blutig werden.« Althea lehnte an der Küchenanrichte, sie hatte keine Lust schon zu gehen.
    »Offenbar kennen William und Topaz sich schon«, sagte er.
    »Ach ja? Oh, natürlich.« Die Erinnerung an das Wochenende in Frankreich brach ohne Vorwarnung über sie herein und sie errötete. Das machte sie verlegen und sie errötete noch ein bisschen heftiger. »Sie haben uns am Bus abgeholt, wissen Sie nicht mehr?«
    Altheas Verlegenheit schien Patrick auf seltsame Weise zu amüsieren, sie sah, dass er sich auf die Lippen biss. »Topaz schien jedenfalls hingerissen«, erklärte er.
    »Tatsächlich?« Sie ärgerte sich über sich selbst, weil sie rot geworden war, und über Patrick, weil er sie belächelte, und ihr Ton wurde plötzlich sehr geschäftsmäßig. »Tja, aber das wird sie voraussichtlich nicht lange bleiben. Er ist ein wunderbarer Junge, aber vollkommen unberechenbar. Da sind die Bohnen, da die Kaffeemühle und die Kanne. Die Kaffeepresse ist zu klein. Verdammt, ich muss die guten Kaffeetassen hervorkramen.«
    »Machen Sie sich wegen mir keine Umstände ...«
    »Darum geht’s nicht. Ich habe keine anderen, die auch nur halbwegs präsentabel wären, aber Frederick weiß nichts davon, dass ich sie behalten habe.«
    Sie hatte es nicht einmal mit Absicht getan. Sie waren einfach in ihrem Kistchen an einem sicheren Ort verstaut worden und da waren sie während der ganzen schmerzhaften Prozedur geblieben, in der sie ihre Leben auseinander sezierten, beide so sehr damit beschäftigt, einen metaphorischen Scherbenhaufen anzurichten, dass sie das gute Porzellan völlig vergaßen. Jetzt stellte Althea sie aufs Tablett und wappnete sich innerlich dafür, dass sie darum würde kämpfen müssen, wenn sie sie behalten wollte. Sie waren ein Hochzeitsgeschenk von Fredericks Tante gewesen.
    Das Wohnzimmer sah schon viel besser aus. Pizzakartons und Chipstüten waren verschwunden und nur ein paar Popcornkrümel und Papierfetzen verunzierten hier und da noch den Teppichboden. Doch der Wintergarten war jetzt der Schauplatz der drohenden Katastrophe.
    Von ihrem Vater herbeizitiert, standen die Kinder ganz in der Nähe der Tür, offenbar nicht gewillt, diese für einen schnellen Rückzug günstige Position aufzugeben. Bozo hatte eine tiefe Abneigung gegen Topaz gefasst und bellte sie an. Immer wenn Topaz ihr versöhnlich die Hand entgegenstreckte, zog sie den Kopf weg. Frederick hatte wohl die Absicht gehabt, mit seinen Kindern anzugeben, doch ihr Mangel an Kooperation und Bozos durchdringendes Kläffen durchkreuzten seine Pläne und er ärgerte sich.
    Althea erfasste die Situation auf einen Blick. Merry hatte Angst, weil sie fürchtete, ihr Vater werde ihren Hund treten. Die Jungen beherrschten sich nur, weil sie wussten, dass sie Althea beschämen würden, wenn sie sich schlecht benahmen, aber sie waren drauf und dran die Flucht zu ergreifen.
    »Ihr solltet eigentlich längst im Bett sein«, sagte sie bestimmt. »Vor allem du, Merry.« Althea hatte nicht jahrelang in einer Grundschule gearbeitet, ohne ein paar Tricks zu lernen. »Also, raus mit euch und nicht das Zähneputzen vergessen. Nehmt Bozo mit.«
    Merry hob den Hund hoch und rannte hinaus. Ihre Brüder wollten ihr folgen. Sie nahmen Altheas diktatorischen Ton widerspruchslos hin, weil er sie aus einer misslichen Lage erlöste.
    »Bevor du gehst«, sagte Frederick zu William. »Fang auf!« Er warf seinem ältesten Sohn seinen Wagenschlüssel zu, der ihn im Reflex auffing. »In meinem Wagen ist eine Flasche Brandy. Hol sie, ja?«
    William warf seinem Vater einen Blick zu, der ihn ganz sicher in Stein verwandelt hätte, wenn Frederick sensibel genug

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