Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs
Chinesen geht, werde ich dort verschwinden. Natürlich gibt es andere Länder im Osten, mit denen ich es versuchen könnte, aber irgendwie sehne ich mich nach England.«
»Und was ist mit Claudia?«
»Ich weiß es noch nicht. Wir werden sehen. Wir haben beschlossen, uns für ein Weilchen zu trennen.« Er sah verletzt aus und hatte plötzlich große Ähnlichkeit mit seinem zweitältesten Sohn.
Diese Ähnlichkeit und zu viel Champagner erweichten ihr Herz und stimmten sie mitfühlend. Sie legte ihre Hand auf Fredericks. »Oh, das tut mir leid.«
Es war ein Fehler. Fredericks freie Hand legte sich augenblicklich auf ihre. »Nicht nötig. Ich dachte, es sei eine gute Gelegenheit ...«
»Was für eine Gelegenheit?« Die Wirkung des Champagners war augenblicklich verflogen, ebenso ihr Mitgefühl. Althea war misstrauisch.
»Eine Gelegenheit für uns ... unsere Beziehung neu zu überdenken.«
Althea verschränkte ihre Hände demonstrativ in ihrem Schoß. »Ich glaube, das ist überhaupt keine gute Idee.«
»Du hast noch gar nicht darüber nachgedacht. Aber Tatsache ist, du bist arbeitslos und die Kinder brauchen einen Vater. Wer könnte diese Lücke besser ausfüllen als ich, ihr wirklicher Vater?«
So ungefähr jeder, dachte Althea. »Du hast sie als Babys im Stich gelassen, ich glaube kaum, dass sie deine Autorität jetzt anerkennen würden. Und außerdem bin ich nicht ›arbeitslos‹, sondern im Begriff, mich beruflich neu zu orientieren und Karriere zu machen.«
»Was? Mit Gärtnerei? Tut mir leid, meine Liebe, ich möchte nicht überheblich klingen, aber das ist wohl kaum eine Karriere ...«
»Ich beabsichtige, Gartenarchitektin zu werden. Ich habe bereits ein Angebot, einen Garten für Chelsea zu entwerfen«, erklärte Althea freundlich, auch wenn es nicht ganz der Wahrheit entsprach. »Und da kommt der Hauptgang.«
Frederick hatte sich auf nur ein Glas Champagner und ein Glas Wein beschränkt und hatte nicht vergessen, worüber sie gesprochen hatten, nachdem die Kellnerin wieder gegangen war. »Was meinst du damit, für Chelsea?«
»Dort findet jedes Jahr eine große Gartenausstellung statt. Du musst davon gehört haben.«
»Meinst du etwa die Chelsea Flower Show?«
»Natürlich. Tausende von Menschen werden meinen Garten sehen und sollte ich einen Preis gewinnen, kann ich das in meinem Werbeprospekt erwähnen.«
»Allmächtiger!«
»Du sollst nicht den Namen des Herrn eitel führen, Frederick, sondern dein Zikkurat essen.«
Frederick füllte ihr Glas nicht wieder auf. Althea verspeiste ihre Lammkoteletts und entschuldigte sich kurz. Auf dem Rückweg von der Damentoilette kam sie bei Topaz und Patrick vorbei. Patrick kämpfte sich durch eine Portion Vanillemousse, die etwa die Größe eines gut aufgeschüttelten Kopfkissens hatte. Topaz spielte mit einem hauchdünnen Schokoladentäfelchen auf ihrem Teller.
Althea beschloss, auf den Nachtisch zu verzichten, obwohl das nach ihrem Geschmack immer das Beste an einem guten Essen war. Aber wenn die Portionen alle so groß waren wie Patricks, dann würden sie morgen früh noch hier sitzen. Topaz und Patrick würden es irgendwann satt haben zu warten und nach Hause fahren und Althea müsste den Rest des Abends zwangsläufig in trauter Zweisamkeit mit Frederick verbringen.
Sie teilte Frederick ihren Entschluss mit, als sie wieder Platz nahm. Er nickte zustimmend, den Mund voll weißer Bohnen. »Gute Idee. Du hast hier und da ein überflüssiges Pfund und Desserts sind vermeidbare Kalorien.«
Althea fragte sich, ob sie den Abend hinter sich bringen konnte, ohne mit dem guten Porzellan nach ihm zu werfen. »Eben hast du noch gesagt, ich sei schön.«
»Das bist du auch. Nur ein bisschen pummelig.«
In diesem Moment erschien Topaz, zweifellos rechtzeitig, um Fredericks letzte Bemerkung zu hören, da war Althea sicher.
»Hallo, ihr beiden. Wir haben uns gedacht, es wäre nett, Kaffee und Brandy im Kaminzimmer zu trinken. Wollen Sie sich uns anschließen, wenn Sie fertig sind?«
»Ich habe noch eine bessere Idee.« Frederick legte Messer und Gabel beiseite. »Lasst uns nach Hause fahren und unseren Kaffee da trinken. Ich habe eine wirklich gute Flasche Brandy mitgebracht. Wenn wir hier etwas Vergleichbares bestellen, kostet es ein Vermögen.«
»Was meinst du damit, ›nach Hause‹?«, erkundigte sich Althea.
»Na ja, du weißt schon. Unser ehemaliges gemeinsames Zuhause. Deins und das der Kinder. Du hast doch sicher nichts dagegen?«
Patrick trat zu
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