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Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs

Titel: Im Garten meiner Liebe - Fforde, K: Im Garten meiner Liebe - Wild Designs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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gebratene Wildleber mit Salbei und Tomatensalat, gefolgt von einem Zikkurat aus Lammzunge mit weißen Bohnen. Fenellas Bleistift flog nur so über ihr Blöckchen, dann eilte sie davon.
    Althea konnte kaum erwarten herauszufinden, was in aller Welt ein Zikkurat war. Dennoch war sie ausnahmsweise mal ganz froh, dass Frederick es nicht ausstehen konnte, sein Gegenüber mal ein Gäbelchen voll probieren zu lassen oder einen Nachtisch zu teilen, wie Althea es so gern tat. Bei all den Innereien bestand jedenfalls keine Gefahr, dass er je an Eisenmangel leiden würde, dachte sie. Während Frederick die Weinkarte studierte, konzentrierte Althea sich auf den Champagner.
    Die Kellnerin kam mit einer Karaffe Eiswasser, nahm seine Weinbestellung entgegen und erkundigte sich nach der gewünschten Weintemperatur. Als sie ging, sah Frederick ihr versonnen nach. »Mit den Beinen sollte sie als Model arbeiten«, bemerkte er.
    »Vielleicht hat sie ja ein cum-laude-Examen in Sozialwissenschaften in der Tasche und jobbt hier nur, bis sie eine richtige Stelle findet«, erwiderte Althea schnippisch. Sie sah, wie seine Lippen den Anfang irgendeiner chauvinistischen Bemerkung über die Verschwendung öffentlicher Gelder für die akademische Bildung von Frauen formten, aber er verwandelte ihn schleunigst in ein Hüsteln.
    »Und was wirst du tun, bis du wieder eine richtige Stelle findest?« Frederick richtete seinen durchdringenden Inquisitorenblick auf Althea. Ihr Herz setzte einen Schlag aus und hämmerte dann rasend schnell in ihrer Brust.
    »Was meinst du?«
    »Die Kinder haben mir erzählt, du seiest entlassen worden.«
    »Ach, wirklich?« Sie hatte sie ausdrücklich gebeten, ihm nichts davon zu sagen, und sie waren absolut loyal.
    »Na ja, sagen wir, es ist so herausgerutscht.«
    »Oh.« Hatte er sie gefoltert? Es schien durchaus denkbar.
    »Also? Wie willst du zurechtkommen? Sie sind in einem sehr kostspieligen Alter.«
    »Erzähl mir doch mal etwas, das ich noch nicht weiß. Willst du uns vielleicht deine Hilfe anbieten?«
    »Das kommt darauf an. Möglicherweise. Ich finde, wir sollten in Zukunft im Umgang miteinander etwas unverkrampfter sein. Wir haben damals beide Fehler gemacht.«
    »Ah ja?«
    »Natürlich. Hätte ich mich nicht so eingeengt gefühlt durch die Kinder, die Hypothek ...«
    »Und mich?«
    »Na ja, du konntest an nichts anderes mehr denken als die Kinder. Du liefst immer in Sachen voller Spuckflecken herum und hattest nie Zeit, dir die Haare machen zu lassen oder sonst irgendwas zu tun, um attraktiv zu wirken.«
    »Also die Begegnung mit Claudia auf deiner Geschäftsreise hatte nicht das Geringste damit zu tun?«
    »Eigentlich nicht, nein.«
    Althea spülte diese erschütternde Wahrheit mit einem Schluck Champagner herunter und erstickte ein Aufstoßen diskret in ihrer Serviette. Es blieb ihr erspart, eine passende Antwort zu ersinnen, denn Fenella kam mit dem Wein.
    Frederick kostete, erklärte den Wein für akzeptabel und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Althea zu.
    »Na ja, das ist alles Schnee von gestern, nicht wahr?«
    Offenbar wollte er sie durch die Blume fragen, ob sie ihm etwas nachtrug. Und die Antwort war nein. Wirklich nicht. Er hatte ihnen beiden einen großen Gefallen getan, als er damals ging, auch wenn die ersten Jahre danach wirklich schwierig gewesen waren. Von dem Moment an, da die Kinder alt genug waren zur Schule zu gehen und Althea theoretisch in der Lage war einen Job anzunehmen, hatte er ihr keinen Unterhalt mehr bezahlt. Für die Kinder hatte er aufgehört zu zahlen, als die Frage der weiterführenden Schulen zwischen ihm und ihr zum Streitpunkt wurde. Wäre die Hypothekenrate nicht so klein gewesen und hätten ihre Eltern ihr nicht hin und wieder ausgeholfen und Schuhe oder Ähnliches für die Kinder bezahlt, wäre Althea niemals über die Runden gekommen.
    »Ja, vermutlich ist es das«, sagte sie. Der Kummer und die ewige Sorge von damals waren mit der Zeit verblasst und der Alkohol stimmte sie milde. »Lass uns einfach unser Essen genießen, was meinst du?«
    Altheas Pasta war ein Gedicht, beinah gut genug, um sie vergessen zu lassen, mit wem sie aß. Aber nicht ganz. Sein Teller enthielt etwas, das wie eine große Blutlache aussah. Es war, als müsse sie beim Anblick einer rituellen Opferzeremonie essen.
    Doch Frederick aß mit großem Appetit. »Ich erwäge nach England zurückzukommen«, sagte er zwischen zwei Happen.
    »Wirklich? Wieso?«
    »In dem Moment, da Hongkong an die

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